Ich habe Anfang Mai 2014 mit der Imkerei angefangen. Mein Erfahrungsschatz ist entsprechend übersichtlich.
Im Spätsommer habe ich meine Völker zweimal mit Ameisensäure (erst 60% dann 85%) behandelt (Liebig-Dispenser). Wie ich glaube mit gutem Erfolg. Mehrmaliges Zählen des Milbenfalls in den Monaten November u. Dezember haben bei keinem Volk einen Milbenfall von mehr als 2 Milben innerhalb von 4 Tagen ergeben. Ich habe deshalb auf eine die Bienen belastende Winterbehandlung mit Oxalsäure verzichtet.
Nun meine Frage: Macht es Sinn Mitte Februar oder vielleicht schon früher alle verdeckelte Brut zu entnehmen?
Meine Überlegung ist dabei diese, dass nach der winterlichen Brutfreiheit mit Beginn des Brutgeschäfts alle noch auf den Bienen sitzenden Varroen sich auf die erste Brut stürzen werden und die Entfernung der noch kleinen Brutflächen keinen großen Einfluss auf die Volksentwicklung haben dürfte. Deren Entfernung sollte also einen sehr viel höheren Nutzen haben, als alle späteren Brutentnahme-Maßnahmen, auf die man dann verzichten könnte.
Über Eure hilfreichen Antworten würde ich mich sehr freuen.
Rainer
Varroabekämpfung durch sehr frühe Brutentnahme
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Hallo Rainer,
Ich glaube so etwas würde nach hinten los gehen. Bis zum Ende der Durchsetzung (Ende April?) stehen die Völker auf sehr wackeligen Beinen. Da kann es mE. schon erheblich sein ob die vielleicht 1000 jungen Bienen vom Februar ihren Job machen...
Wenn ich eine frühe TBE machen wollte, dann würde ich es in der Schwarmzeit machen.
Gruß Jörg -
Als Anfänger IMMER die Winterbehandlung machen, alles andere ist Murks. Ich hab schon was länger mit Bienen zu tun und traue mir trotzdem nicht zu, darauf zu verzichten. Ich verstehe Deine Argumentation, halte das aber für Verunsicherung aus dem Netz. Da wird neben tollen Tipps auch viel Unsinn geschrieben.
Schneid zumindest die ersten Drohnenbrutsätze.
Beste Grüße,
Ralf -
Die erste Brut ist ein sehr großer Kraftakt. Da würde ich in keinem Fall etwas von entnehmen.
Der Anfangstip vom Ralf ist sehr streitbar und das nicht nur unter Internet-Imker-Laien. Außerdem ist das für dieses Jahr eh rum. -
Der Tipp statt einer kompletten Brutentahme zu Jahresanfang lieber ein paar Drohnenwaben schneiden ist umstritten? Warum das?
Neugierige Grüße,
Ralf -
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Die Drohnenbrut wird etwa 5- bis 10-mal häufiger als die Arbeiterbienenbrut von der Varroamilbe befallen, die Milben können sich durch den längere Brutzeit der Drohnenbrut auch so zahlreicher vermehren.
Durch diesen Umstand versuche ich immer wieder im Frühjahr den ersten oder zumindestens den zweiten Drohnenbaurahmen auszuschneiden.
Von einem Volk, dass man im vorigen Jahr als gutes Wirtschaftsvolk auserkoren hat kann man die Drohnen belassen unm die früh geschlüpften Königinnen zu begatten.TBE im Frühjahr zu machen wäre völlig kontraproduktiv, die Völker haben genug Probleme mit der Durchlenzung.
Wenn ich im April nur 50 Varroen pro Volk auf diese Weise entsorge, dann erspare ich dem Volk im August schon 1000 Varroen und genau diese Zahl kann manchmal schon über Leben und Tod des Volkes entscheiden, beziehungsweise das Zünglein an der Waage sein.
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Anfangstip
Die Drohnenbrutentnahme steht weiter hinten. Quasi am Ende, nicht am Anfang. -
Naja, als Kompromissvorschlag werfe ich in die Runde: 1...2x Drohnenbrut schneiden und den Befallsgrad untersuchen und danach weiter entscheiden.
Gruß Jörg
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Jetzt wo das Kind im Brunnen sitzt (und die Zweifel drucken) Drohnenbrut schneiden, und für die Zukunft zur Sicherheit bis man es soweit einschätzen kann das nicht die Bienen drunter leiden, die Winterbehandlung machen. Ist das schon zu strittig?
Beste Grüße,
Ralf -
Meine Überlegung ist dabei diese, dass nach der winterlichen Brutfreiheit mit Beginn des Brutgeschäfts alle noch auf den Bienen sitzenden Varroen sich auf die erste Brut stürzen werden und die Entfernung der noch kleinen Brutflächen keinen großen Einfluss auf die Volksentwicklung haben dürfte.
Ich glaube, dass das ein falsches Bild ist. Die Varroa wird durch Ammen in die Nähe geeigneter Brutzellen getragen. Solange wenig Brut da ist, gibt es auch wenig Fütterungsereignisse durch Ammen. Dadurch kommen die meisten Varroen nicht in die Nähe der Brut und bleiben auf den Bienen sitzen. Die Entnahme der kleinen Brutflächen hätte dadurch keinen ausreichenden Effekt auf den Varroabefall und würde im Wesentlichen nur die Frühjahrsentwicklung stören.Gruß Ralph
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Ich würde so einen Eingriff, als Volkszerstörend einstufen.
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Das sehe ich auch so. Und außerdem wenig hilfreich in Sachen Varroa, da die Varroa nicht oder nur wenig in die Winterbrut geht. Der schädigende Effekt überwiegt bei weitem den Nutzen. Wie kommt man auf solche Ideen, mitten im Winter? Kein Mitleid mehr mit den Bienen?
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Wie kommt man auf solche Ideen, mitten im Winter? Kein Mitleid mehr mit den Bienen?
ZitatMein Erfahrungsschatz ist entsprechend übersichtlich.
Er macht sich halt Gedanken und fragt, bevor er Mist baut. Ist doch legitim. Da haben wir ganz andere Zoten hier...imkern2.0 und so
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