Moin Ihr,
hier nun endlich eine Diskussions- und Arbeitsfassung der überarbeiteten Probenahmeanleitung. Bitte seht Euch die Punkte an und lasst uns die sachlich und möglichst schnell gemeinsam abstimmen. Dabei geht es erst mal um die Abstimmung einer sinnvollen Verfahrensweise der Probenahme und noch nicht um ein Design des künftigen Flyer (darum kümmere ich mich im Anschluss):
Wichtige Schritte im Falle einer Vergiftung:
Zuständig für die Bearbeitung von Vergiftungsschäden an Bienenvölkern ist das:
Julius Kühn-Institut
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen
Messeweg 11 - 12
38104 Braunschweig
Telefon: 0531 / 299-4525
Telefax: 0531 / 299-3008
Daneben gibt es weitere qualifizierte Labore, die eine parallele Vergleichsuntersuchung vornehmen können. Diese sollten aber lediglich begleitend untersuchen. Ein Vorteil wäre, dass die privaten Labore nicht nur wie das JKI Vergiftungen feststellen, sondern auch eine chemische Analyse vornehmen können. Entsprechende Kontakte können auf Anfrage genannt werden.
Nachfolgend nun wichtige Hinweise zur Dokumentation und Probenahme und Versand der Proben:
Für eine zuverlässige Untersuchung des Schadens bitte folgende Hinweise beachten:
➡ Information des Vertreters der Imkerschaft, des Pflanzenschutzdienstes und der Polizei
➡ Fotos machen (tote Bienen, Beute, beflogene Kulturen, etc.) - ein Foto sagt mehr als tausend Worte
➡ Notizen machen, am besten JKI Vordruck dabei haben für Vor-Ort-Abfragen
➡ Entnahme von Probenmaterial innerhalb von 24 Stunden nach Feststellung des Schadens im Beisein der o.g. Personen und Einsendung an das JKI
➡ Bei der Probenahme nach Möglichkeit vermeiden:
1. Verunreinigungen mit Erde, Gras usw.
2. Probenentnahme an den Rändern (Abdrift)
➡ Eine Bienenprobe muss etwa 1.000 tote Bienen (Gewicht ca. 100 g) enthalten
➡ Eine Pflanzenprobe von allen Teilen der Kulturpflanzen (Blüten, Blätter) je etwa 100g (Handschuhwechsel nicht vergessen) enthalten
➡ Bienen- und Pflanzenproben kennzeichnen und sorgfältig voneinander getrennt verpacken
➡ Abfüllen der Proben am besten in Gläser (z.B. Honiggläser), Alufolie und PE-Beutel (hier gibt es noch widersprüchliche Aussagen, das JKI will Proben luftdurchlässig verpackt. Ich könnte mir vorstellen, dass die ideale Probe luftdicht verpackt, aber gekühlt versandt wird)
➡ Verderb des Materials vermeiden, unverzüglich verschicken oder tiefgefroren lagern
➡ Falls eine Probe des angewendeten Pflanzenschutzmittels genommen wurde, diese bruchsicher verpacken und getrennt von Bienen- und Pflanzenproben einsenden
➡ Referenzprobe von allen Proben selber behalten
Den Antrag auf Untersuchung von Bienenvergiftungen ausfüllen und der Einsendung beilegen. Antragsformulare sind erhältlich beim zuständigen Imker-Landesverband sowie im Internet unter https://www.imkerforum.de/www.jki.bund.de. Je eine Kopie des ausgefüllten Antrags muss vom Geschädigten an den zuständigen Pflanzenschutzdienst, den zuständigen Landesverband und die Versicherung Gaede & Glauerdt verschickt werden.