Das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg, die Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim und der Saatgutvermehrerverband planen seit Monaten einen großflächigen Versuch (zwei bis drei hundert Hektar!) mit Maissaatgutbeizen, mit Neonicotinoiden, deren Zulassung zurzeit ruht. Vermutlich Clothianidin/Poncho Pro. Die Versuche sind mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL/JKI abgestimmt - nur die Imker hat man dabei anscheinend vergessen. Diese haben erst über Umwege davon erfahren!
Die Versuche sollen in der Oberrheinischen Tiefebene stattfinden - dort wo 2008 die Katastrophe ihren Lauf nahm!
Man will in der mit Bienenvölkern dichtbesiedelten Region feststellen, wie sich die neuen Regeln bei der Maisaussaat bewähren - am lebenden Objekt!
Der DIB war nicht informiert worden, auch nicht die Imker vor Ort.
Wie kann so eine Aktion monatelang geplant werden ohne die Betroffenen mit ins Boot zu holen? Vergessen? Bewusst außen vor gelassen?
Was passiert denn, wenn die Regelungen keine Wirkung zeigen? Was zu erwarten ist, denn eine der Beizfirmen, welche die Beizungen mit den hypermodernen Maschinen durchführt, hat in Lörrach bereits 2007 für Bienenschäden gesorgt - trotz verbesserter Beizung. Dieser Fall in Lörrach wurde nachträglich auf die Neonicotinoid-Problematik hin untersucht und war positiv! Wo hört man das denn in den Verlautbarungen des BVL?
Wie hier mit den Imkern umgesprungen wird - das ist schier unfassbar.
Bernhard