So,
nun kommt der Drohn endlich zum Schreiben des Berichtes aus den USA....
danke Bernhard
...
allerdings entstehen während des schreibens auch Fragen beim Drohn, die er gerne weitergeben würde.
Nur wie bekommen wir alle Fragen geordnet??
Das geht jetzt ganz schnell!!!
Also Frage:
verlängert falsch vergorener Pollen (durch falsche Säuren), die Schlupfzeit von Bienen?
.....
usw...
Der
Drohn
Fermentation Pollen
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Moin, Drohn,
eine Fehlgärung bekommst du nur, wenn die falschen Mikroorganismen ans Werk kommen, und das ist gerade bei Pollen sehr unwahrscheinlich, weil die bereits die "richtigen" Milchsäurebakterien mitbringen.
Sollten sich da z.B. Schimmelpilze durchsetzen, aus welchen Gründen auch immer, ist da eh schon alles zu spät für das betroffene Volk.
Von außen eingebrachte Säuren können theoretisch den Frischpollen "ansäuern", aber eine Veränderung des Lagerpollens halte ich für sehr unwahrscheinlich, der hat ja schon niedrigen pH-Wert, wenn die milchsaure Gärung normal ablief.Man sollte sich eher fragen, ob im vorhandenen Pollen eine einzige Art überwiegt, bzw wie das Verhältnis der Aminosäuren zueinander aussieht - Maispollen enthält kein Lysin, und das dürfte die Larvenentwicklung stark beeinflussen, weil ohne Lysin eben kein korrekter Eiweißaufbau möglich ist.
Und das ist nur EIN Beispiel....edit: hat denn schon jemand mal die gebildeten Proteine in Pflanzen mit hoher PSM-Belastung untersucht, ob und wie die von denen unbelasteter Pflanzen abweichen?
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Wie verändern PSM Pollen??
Der
Drohn -
Das frag ich DICH - ich hab kein Labor für sowas....
PSM in Pollen bereits durch die Pflanze so hergestellt, dürfte die von mir so oft zitierten "chronisch-subletalen Effekte" hervorrufen, die irgendwann zum Zusammenbruch führen.
Ich sag doch, ich will wissen, was da auf Molekularebene abläuft - Pollen = Protein.
edit: wenn schon ein in der Summenformel korrektes, aber falsch gefaltetes Protein massive Auswirkungen hat, sollte man sich doch mal kümmern, ob und wie die PSM in die Synthese eingreifen... -
Die Liste meiner Fragen an diese Konferenz wäre etwa 2 Meter lang gewesen, wenn ich's denn gewußt hätte...
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verlängert falsch vergorener Pollen (durch falsche Säuren), die Schlupfzeit von Bienen?Durch Zugabe von Drüsensekreten die auch keimhemmende Wirkung haben wird die Gärung in bestimmte Bahnen gelenkt. Falsche Säuren sollten dabei nicht entstehen können. Meiner Meinung nach gäbe es nur die Möglichkeit Gärung oder keine Gärung, wobei keine Gärung für die Bienen offensichtlich sein müsste, dies sind meiner Meinung nach die stehengebliebenen Pollenzellen.
Welche Zeitspanne meinst Du mit Schlüpfzeit? Aushärten des Chitins bis verlassen der Zelle?Gruß Tom
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Wie verändern PSM Pollen??
Da PSM teilweise auch in Pollen nachgewiesen werden kann, müssten bei durch Neonictinoide verunreinigten Pollen bei einer weiteren Gärung Nitrosamine entstehen. Im weiteren Umbauprozess ist man bei Formaldehyd und genverändernden Auswirkungen!
Gruß Tom
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...verlängert falsch vergorener Pollen (durch falsche Säuren), die Schlupfzeit von Bienen?
ZitatAktuelle Studie: Imidacloprid verursacht längere Entwicklungszeiten der Brut
Dienstag, 28. Oktober 2008 | Autor: Bernhard
An der University of Florida hat die Wissenschaftlerin Tricia Toth die subletalen (nicht-tödlichen) Wirkungen von Amitraz und Imidacloprid untersucht. Unter anderem heißt es:
Only imidacloprid treated larvae showed possible sublethal effects. Treated larvae had an increased larval weight at defecation and increased larval development time. There was not enough data to suggest whether or not treatment by imidacloprid or amitraz influences bee brood susceptibility to varroa. Results from my research suggest that even small doses of certain pesticides effect bee brood development, ….
aus: http://esa.confex.com/esa/2008/techprogram/paper_35068.htm
Damit wurde eine Hemmung in der Entwicklung der Bienenlarve festgestellt ( increased larval development time), die dadurch eine längere Zeit für den Schlupf benötigt. Durch die zeitliche Verzögerung ist jedoch klar, was das für Auswirkungen auf die Varroapopulation hat.
Dass die Entwicklung der Drohnen drei Tage länger als die Entwicklung der Arbeiterin dauert ist allgemein bekannt. Weiter ist allgemein bekannt, dass diese zeitliche Verzögerung die Milben in der Drohnenbrut mehr Nachkommen zeugen können. Die extra drei Tage machen einen erheblichen Unterschied.
Nun ist der Schluss nicht weit, dass die subletale Wirkung von Neonicotinoiden eine zeitliche Verzögerung herbeiführt, die den Milben eine höhere und qualitativ bessere Vermehrung erlaubt.
aus: http://www.imkerdemo.de/2008/10/aktuel…eiten-der-brut/Verknüpfung hierzu: https://www.imkerforum.de/showthread.php?t=18688
Dies ist eine längst überfällige Einsicht, oder? Der Wirkmechanismus über den Pollen ist vorstellbar - siehe Anregung von Tom.
Besonders interessant sind die Arbeiten von Marta Gilliam zu den Mikroben im Bienenstock - die Arbeiten dazu findet ihr hier: http://scholar.google.de/scholar?q=Martha+Gilliam&hl=de&btnG=Suche&lr=
Dabei ist besonders augenscheinlich, dass es Bereiche und Lebensspannen gibt, wo Mikroben ausradiert werden. Die Bienenmaden entledigen sich kurz vor der Verdeckelung ihres Darminhalts, der Darm ist daraufhin fast ohne Mikroben! Nach dem Schlupf werden mit der verabreichten Nahrung wieder Mikroben inokuliert.
Auch interessant ist, dass vom Blütenpollen bis zum fertigen Bienenbrot eine gewisse Abfolge von verschiedenen Mikroben (Bakterien, Hefen, etc.) an der Aufschließung und Fermentierung des Pollens zu Bienenbrot arbeiten. Alleine die Reihenfolge entscheidet über den Erfolg. Die Arbeiten von Gilliams sind da sehr aufschlußreich - wenn jemand die Zeit hat, bitte zusammenfassen.
Besonders lesenswert:
1. Identification and roles of non-pathogenic microflora associated with honey bees
2. Detection and identification of a novel lactic acid bacterial flora within the honey stomach of the honeybee Apis melliferaZitatIt was suggested that honey be considered a fermented food product due to the LAB involved in honey production. The findings are seen as having clear implications for future research in the area, as providing a better understanding of the health of honeybees and of their production and storage of honey, and as having clear relevance for future honeybee and human probiotics.
(Hervorhebungen von mir!)Deutliche Worte aus dem Skript Nummer 2!
Bernhard
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The Importance of Microbes in Nutrition and Health of Honey Bee Colonies :
http://www.ars.usda.gov/research/projects/projects.htm?ACCN_NO=414401&showpubs=true -
Uih, Molle!
Danke
Hier die drei Arbeiten direkt verlinkt:
http://www.ars.usda.gov/research/publi…q_no_115=240395
http://www.ars.usda.gov/research/publi…q_no_115=241398
http://www.ars.usda.gov/research/publi…q_no_115=242630
Ich werde nach der Originalarbeit fragen!
Bernhard
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Danke Molle
Du bist heute sehr aktiv!
Dafür vom Drohn
[Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/sportlich/f015.gif]
Der
Drohn -
Hallo Bernhard,
unter Related Projects findet sich noch mehr Interessantes.
Diana Sammataro (just cruise trough Manuscripts in Review or Preparation! Accessing Microbial Activity in Honey Bees
->ZitatWe plan to document these changes in microflora from healthy colonies and determine how pesticide contaminants alter them.
Beste Grüße
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