Moin.
Tja, so schnell kann's gehen.
Nach dem Starkregen inkl. Hagel gestern hat sich meine Hoffnung erst einmal in - äh, Wasserdampf - aufgelöst.
Moin.
Tja, so schnell kann's gehen.
Nach dem Starkregen inkl. Hagel gestern hat sich meine Hoffnung erst einmal in - äh, Wasserdampf - aufgelöst.
Hier im Norden läuft die Waldtracht erfahrungsgemäß meist 'nebenbei'. Wenn's im Süden tropft, dann kommt es hier gerne zu einem netten Beigeschmack.
Der Bergahorn (kommt hier doch häufiger vor, wenn man erst einmal schaut) tropft seit Mitte Mai. Mein Fahrrad, welches tagsüber unter so einem Baum steht, ist abends recht klebrig.
Am Vormittag des 2.6. bemerkte ich unter der Rotbuche an der Straße ein deutliches Gesumme - wie sonst unter Linden typisch. Ein Blick nach oben zeigte mir viele Bienen und Hummeln, die sich speziell an den zusammengerollten Blattspitzen tummelten.
Seit ca. 10 Tagen hat sich der 'Regen' unter der 'ich parke drunter' Kiefer deutlich verstärkt.
Viele Eichen im Gebiet zeigen 'lackierte' Blätter.
Gestern war es heiss und trocken, die Bienen flogen nur mäßig. Aber ab ca. 16:00 Uhr - es wurde leicht schwül - flogen sich die Jungbienen ein, dass ich dachte ein Schwarm wäre abgegangen. Ein Schauspiel. Heute morgen dann um 6:00 bei 20 GradC (meine Aufstehzeit) flogen die Bienen bereits wie irre. Aus der Beute dann in kleinen Kreisen direkt nach oben, über das Haus Richtung Wald.
Ich bin sehr gespannt...
Ich will da jetzt nichts "schlecht" schreiben, aber ich finde es immer etwas Abstrakt von 20-40 % mehr Ertrag zu sprechen.
Wie will man den so was genau nachweisen?
Wie man den Einfluß der Biene prinzipiell aufzeigt, hat Drops schon geschrieben. Die Wissenschaft macht das natürlich etwas ausgeklügelter.
Die abstrakte Angabe 20-40% kommt vereinfacht so zustande:
- alle Besonderheiten wie z.B. "Bauer plügt den Raps vor der Blüte um", Heuschrecken, Überschwemmung usw. werden ausgeklammert.
- es werden möglichst viele Versuche auf unterschiedlichem Boden, in unterschiedlichen Jahren, usw. gemacht. Dann wird gemittelt und eine sog. Standardabweichung vom Mittelwert errechnet (wie stark die Meßwerte so vom Mittel abweichen). Dann wird der Bereich der Abweichungen als "Ergebnis" verkündet, z.B. als 20-40% oder 30+/-10%.
Und Du hast natürlich recht:
- es kann Jahre geben, wo die Biene nur 10% Erntesteigerung bringt.
- es kann Jahre geben, wo die Biene aber evtl. 60% Erntesteigerung bringt.
Damit es für den Landwirt (über längere Zeiträume) aber berechenbar bleibt, ist die Angabe 20-40% durchaus sinnvoll.
Einen Zeitungsartikel mit "Totaler Ernteausfall beim Raps, da keine Bienen" ist eher unwahrscheinlich, denn:
- Raps bestäubt sich zum Teil selbst, auch wenn die Qualität der Früchte nicht besonders gut ist.
- Raps wird durch Wind bestäubt (gab es jemals ein Jahr, wo 5 Wochen lang - im Frühjahr - kein Wind geht ?)
- es gibt natürlich "Fremdbestäuber" im Raps, die spielen aber - so weit ich weiß - eine untergeordnete Rolle. Dazu hat ein Rapsfeld einfach zu viele Blüten.
Für einen Landwirt spielen 20% mehr Ertrag eine entscheidende Rolle.
Rechenbeispiel: beackern,spritzen,düngen,ernten etc. verursachen Kosten in Höhe von 800 € / Fläche. Egal ob nun viele Früchte oder wenige am Raps hängen.
Sagen wir, der Verkaufserlös liegt normalerweise bei 1000 € / Fläche (ohne Bienen). Gewinn = 200 €.
Mit Bienen (20% mehr Ertrag) liegt der Verkaufserlös jetzt bei 1200 € (20% von 1000 € = 200 €). Gewinn also 400 €. Damit hat der Landwirt seinen Gewinn um 100% gesteigert, obwohl die Bienen nur für 20% mehr Rapsernte gesorgt haben.
Jetzt staunt der Landwirt...
Darum sollte jeder Landwirt mit Raps einen Imker in der Hinterhand haben !
Hartriegel... Ahh, gute Nachricht.
Ich hatte das letztes Jahr im Mai, allerdings nur bei einem Volk, welches ich ca. 2 Wochen zuvor als Schwarm gefangen habe (kam wiederum aus einem meiner Völker). Ich war bereits in Sorge bzgl. Faulbrut, was aber auch nicht passte: bei völligen Neubau wird wohl noch nichts zu riechen sein. Der Geruch nahm mit der Zeit ab und die Futterkranzprobe im Herbst war 0. Diese Vorkommnis spukte mir bis heute im Kopf herum... von daher: Danke! für die Info.
Hallo Willem,
sorry, ich muss Dich etwas korrigieren: 4-6 Völker pro Hektar bringen BIS ZU 40% mehr Ertrag.
Nicht, dass zu große Erwartungen geweckt werden, die nachher nicht eingehalten werden. Dann gibt es Enttäuschung.
Im Kopf spuken mir bis zu 40% mehr Ertrag bei 4-6 Völkern pro Hektar.
Die Werte sind m.E. grundsätzlich mit anderen Bestäubern und Wind ermittelt worden.
Die Arbeit, die Omni da gefunden hat, ist sehr interessant.
Leider ist es schwer, die Daten auf 1 Volk - von Raps umgeben - umzurechnen.
Theoretisch könnte ein einziges Volk einen Hektar Raps locker bestäuben.
http://www.imkerverein-sanktmartin.at/bienenkunde_biene.htm
Wikipedia sagt: bis 70 Körner pro qm, bis 60 Blüten pro Pflanze,
Blühzeit 3-5 Wochen (Einzelblüte nur ca. 2 Tage).
Da macht pro Hektar also 42 Mio Blüten (in 3-5 Wochen !), wobei pro Volk mit 40 Mio Blütenbesuchen (pro Tag!) gerechnet wird.
Aber in der Praxis werden die Blüten eben doch häufiger besucht... oder das Wetter ist schlecht (Regen, Trockenheit, Wind).
Übrigens: laut diesen Zahlen und der Info, dass pro Blüte 0,53mg Nektar pro 24h mit 55% Zucker erzeugt werden, kommt man auf ~ 25kg Honig pro Hektar im optimalen Fall (in Internet findet man da Zahlen zwischen 20 und 170 kg pro Hektar). Bei der Anzahl der Blüten habe ich ja bereits Maximalwerte angenommen. Damit möchte ich nur sagen: wenn es jemand auf Honigertrag abgesehen hat, sollte nicht 6 Völker pro Hektar einsetzen...
Hat jemand *aktuelle* Untersuchungen/Meßwerte mit Quellenangabe, die dem Praktiker eher helfen ? Ich habe bisher nur Verweise auf Untersuchungen aus den 1980ern gefunden. Seit dem hat sich meines Wissens nach viel in der Sortenauswahl/Züchtung getan (Hybridsorten, Holli-Raps).
Moin,
grundsätzlich solltest Du mit wachen Augen durch die Gegend fahren und natürlich auch mit Landwirten sprechen. Speziell die Ökolandwirte haben hier und da Interessantes im Programm oder kennen jemanden.
Grundsätzlich kann Dir keiner eine Garantie für einen Sortenhonig geben. Das hängt nicht nur vom Wind und Wetter ab, sondern auch davon, was in der weiteren Umgebung wächst. Speziell bei der Sonnenblume gibt es Sorten, die bekannt dafür sind, wenig bis gar nicht zu honigen. Da fliegen die Bienen auch gerne mal 2km zum nächsten Phaceliafeld, obwohl sie direkt am Sonnenblumenfeld stehen.
Einige Trachten, die mir spontan einfallen
- Robinie (ja, ich komme aus dem Südosten von S-H, bei Dir evtl. schwierig)
- Linde, am besten im Dorf/Stadtgebiet (meist wärmer und windstiller)
- Phacelia
- Weissklee (Wird sogar in Dänemark an der Westküste 300 nördlich von Dir als Sortenhonig geerntet, wächst bei mir überall am Elbdeich und auf den Hinterlandwiesen)
- Heide (aufwendig, aber für mich einer der Leckersten überhaupt)
- Buchweizen (sehr spezieller Geschmack)
- einige Schmetterlingsblütler wie z.B. Grosse Bohne/Saubohne/Ackerbohne (kenne ich bisher nur von Hörensagen: angeblich unangenehmer Geschmack)
- Waldtrachten (sind im Norden eher selten, aber manchmal - wie letztes Jahr - reichen hier einige wenige tropfende Bäume. Letztes Jahr tropften hier einige Eichen so sehr, dass mein gesamter Sommerhonig danach schmeckte (lecker!). Hätte ich Anfang Juni abgeschleudert, wäre es evtl. Sortenhonig geworden. Zur Zeit ist es unter einigen Bergahörnern sehr klebrig... die Bienen haben es aber anscheinend noch nicht gefunden oder es war zu trocken)
Viel Spaß beim Suchen. Sag doch mal Bescheid, wenn Du fündig wirst.
Gruß, Rumbär