Beiträge von Guenter_67

    Hallo,


    seit 5 Jahren habe ich selbst Dadantbeuten im Einsatz und beschäftige mit den diversen Dadant-Maßen.


    Ich sehe das angesprochene Chaos nicht. Es gibt Dadant-Blatt und fertig. Das ist europaweit gängig und in allen Preisklassen verfügbar.


    Wer sich auf andere Dadant-Maße einlässt, ist selbst schuld. Natürlich kann das gute Gründe haben (kompatibilität mit anderen Beuten), jedoch bindet man sich mit der Wahl dann oft an einen bestimmten Hersteller oder Händler, was gewollt und legitim ist.


    Letztendlich ist es der Biene relativ egal, in welcher Beute sie wohnt. Für den Erfolg als Imker sind ganz anders Sachen wichtig, als die Rähmchenabmessungen. Bisher hat mir auch noch niemand darlegen können, was gegen Dadant Blatt spricht, außer, dass ich damit angeblich in Deutschland ganz allein darstehe.


    Grüße

    ... Der Tipp, den Boden zu schießen ist für viele wichtig! ...


    Warum ist es wichtig, den Boden zu schließen? Da kommen doch keine Wespen rein.
    Ferner ist doch verbreitete Meinung, den Boden ganzjährig offen zu lassen oder habe ich da etwas falsch verstanden?


    ... Und die Überlegung nach dem Sinn des offenen Bodens...


    Verstehe ich nicht.
    Offener Boden = bessere Belüftung im Stock, Unrat fällt direkt durch, abfallende Varroa ebenfalls.


    Wäre Dir (rst) dankbar, wenn Du mir's genauer erklären würdest.


    Grüße
    Günter

    ... Was mir immer wieder auffällt ist, das Imker die gegen Sanftmütige Völker plädieren, oft wilde Stecher am Stand haben und trotzdem regelmäßige Verluste beklagen. ...


    Wie soll auch ein Imker, der keine "wilden Stecher" hat, beurteilen können, dass diese evtl. besser sein könnten?

    ... Andererseits kenne ich hier viele Imker, die ebenfalls absolut friedliche Bienen haben und mit schöner Regelmäßigkeit ohne Verluste übers Jahr kommen. ...


    Imkerlatein. Ich kenne viele Imker, die nie Verluste zugeben würden. Ich kenne viele Imker, die nie zugebenwürden, dass sie einen "wilden Stecher" haben und ihn gewähren lassen. Sie würden Ihr Gesicht verlieren, weil sie anderen Imkern gegenüber schon wiederholt das sofortige abschwefeln dieser Völker gefordert haben. Wenn's die eigenen Völker sind sieht es dann auf einmal ganz anders aus.



    Was sind wilde Stecher? Definiert jeder anders. Wenn ein vollkommen friedfertiges Volk, an dem man ohne Schleier arbeiten kann, eine Schulnote 1 hat, würde ich einen wilden Stecher auf Schulnote 6 setzen. Meiner Ansicht nach gibt es aber Völker, die Friedlichkeitsnote 3 oder 4 haben, mit denen Imker durchaus leben kann, die aber nicht so varroa- und wespenanfällig sind und nebenbei noch einen besseren Putztrieb haben.


    Grüße
    Günter

    ... wenn Wespen in Völker eindringen können, hat der Imker Fehler gemacht. ...


    Das mag sein.


    ... 1. Fluglöcher zu groß - Abhilfe: Fluglöcher massiv verkleinern, damit die Bienen das wieder verteidigen können. ...


    Ich imkere seit über 25 Jahren. Fluglöcher sind bis auf Minimum verkleinert (2-3 Bienen breit).


    ... 2. Nach meiner Erfahrung: Meistens Massives Varroa Problem. ...


    Mit der Prognose liegt man grundsätzlich schon mal immer richtig.


    .... Das ist in der Vergangenheit bei der Varroa Behandlung etwas schief gelaufen. ...


    Letzte Behandlung vor 3-4 Wochen. Varroa-Fall deutlich, d.h. 85 % Ameisensäure hat gewirkt.


    ... Abhilfe: Umgehende Behandlung mit AS, in der Hoffnung, das noch etwas zu retten ist. ...


    Jetzt nochmal? Damit schwäche ich das Volk doch zusätzlich.


    ... Ein Kollege meinte vor kurzem, das Wespen Völker meiden, wenn mit AS behandelt wird. Die Ausage könntest Du ja jetzt prüfen. ...


    Aus Meiner Praxis der letzten 4-6 Wochen kann ich sagen, dass diese Aussage definitiv falsch ist, wenn man alle Völker gleichzeitig behandelt.


    ... Die Wespen zeigen Dir, das mit den Völkern etwas nicht stimmt. ...


    Richtig. Dann stimmt aber bei vielen Imkern bei uns in der Gegend mit den Völkern etwas nicht. Meine Theorie dazu ist, dass die Bienen in den letzten Jahren zu friedfertig gezüchtet wurden. Aggressive Stechervölker haben imho das Wespenproblem nicht.


    ... Ich drück Dir die Daumen. ...


    Danke!

    Guten Morgen,


    Mitte August sah ich das mit der Wespenplage noch gelassen. Starke Völker. Problem Wespe erledigt sich eh in 1-2 Wochen auf natürliche Weise.


    Jetzt, 09.09.2011, sind mir von 9 Völkern schon 2 überwiegend von Wespen leergeraupt worden. 1 ist aktuell vom Wespenangriff sehr stark betroffen, sodass es fast keine Gegenwehr mehr bietet. 2 weitere Völker werden in den letzten 2 Tagen zunehmend von Wespen angegriffen. Leider hat die schlechte Regenwetterlage keine Entlastung gebracht. Im Gegenteil, die Wespen sind total fidel und die Bienen durch die Kälte schon relativ träge.


    Daher habe ich mich heute morgen Entschlossen, an dem am meisten von der Wespenplage betroffen Standort die Fluglöcher zu verschließen. Luft bekommen die Völker über offene Gitterböden.


    Gibt es irgendwelche Tipps, was ich noch oder anders machen kann?


    Grüße
    Günter


    p.s.: Da es sich um eine natürliche Auslese schwacher Völker handelt, damit will ich mich nicht abfinden.

    Da ich, wie schon geschrieben, in einem recht bergigen Regenloch mitten in West-Deutschland wohne, hab ich mal Richtung Alpen gesucht.


    Dort gibt es
    a.) "Bienenaktuell" aus Österreich, die preisgünstiger und flacher vom Niveau her sein soll.
    b.) "Schweizerische Bienenzeitung"
    c.) "Imkereitechnik-Magazin"


    (Eingestellt oder fusioniert wurden, wenn ich das richtig verstanden habe: Bienenwelt, Alpenländische Bienenzeitung und Tiroler Imkerblatt, die es allesamt nicht mehr gibt.)


    Nach den vielen Antworten, die gepostet wurden, wurde mir auch wieder ganz deutlich, warum ich vor Jahren die "ADIZ" abbestellt habe. (Werbung ohne Ende, seitenweise Verbandsnachrichten oder Nachrichten aus Vereinen, wiederholende, eigenartige industriegesponsorte Beiträge.)


    Ich werde vermutlich eine von den o.g. 3 ausprobieren.


    Grüße
    Günter

    Ich kombiniere schon seit ca. 10 Jahren Segeberger "Styropor" mit Segeberger "Holz", beides von Holtermann bezogen.


    Im Bienenhaus sind jegliche Kombinationen überhaupt kein Problem. Dort bevorzuge ich Boden Holz, Brutraum + Deckel Styropor. Oder neuerdings ganz komplett Holz.


    Im Freien nehme ich "Holz" nur von Mai - August, nur als Honigraum und den Rest (Boden, Brutraum, Deckel) aus Styropor. Über Winter gammelt die Segeberger Holz trotz Blechdeckel im Freien relativ stark, da sich in den seitlich aufgeschaubten Leisten Wasser sammelt. Für reine Außenaufstellung wäre die nichtsegebergerkompatible DN-Holzbeute von "Bergwinkel" vermutlich besser geeigent, da außen glatt.


    Meiner Ansicht nach ist die alte Segeberger Holzzarge (Holtermann-Nr. 1269 ohne Bild) der neuen (Holtermann-Nr. 1268) vorzuziehen, da die alte wesentlich stabiler und unempfindlicher ist.



    Zu Deiner Situation: Meiner Kenntnis nach macht es preislich keinen Unterschied, ob Du einzelne Elemente kaufst oder die komplette Beute. Ich würde mir an Deiner Stelle mal 2 Holzzargen alt und evtl. einen Holzboden "Celle" mit Bausperre (wichtig) ergänzen. Bedenke, dass die Holzzargen im Verhältnis zu den Kunststoffzargen relativ schwer sind.


    Grüße

    ... kein Problem Bienenwaben im DN Maß auf das Hochwabenmaß umzuwohnen. ...


    Für Dich vielleicht. Ein Anfänger sieht das bestimmt vollkommen anders.


    ... Völker am Markt zukaufen ist nicht die Normalität. ...


    Genau diese überhebliche Arroganz brauchen Anfänger. Hast Du überhaupt einen Überblick, wie viele Imker (offen oder heimlich) aus Deinem Umfeld regelmäßig Völker kaufen? Geschätzt würde ich mal sagen 25 - 50 % aller Imker. Und die würde ich nicht als "unnormal" abstempeln.


    ... Meine Bienen entwickeln sich in Golz- und Bremerbeuten von vorne nach hinten oder von links nach rechts genauso schnell wie in Magazinen von unten nach oben. ...


    Deine Bienen vielleicht. Meine entwickeln sich besser von unten nach oben. Ein Schwarm in freier Natur entwickelt sich auch vertikal und nicht horziontal.


    Ich habe jede Menge sachlich nachprüfbarer Gründe gegen die Golzbeute vorgebracht (Stellfläche, Gewicht, Unhandlichkeit beim Tragen, geringe Verbreitung von Kuntsch hoch, fehlende Kompatibilität). Da erwarte ich auch sachliche Gegenargument und nicht nicht nachprüfbare Glaubensbekenntnisse, Ausreden und Problemumschiffungsmöglichkeiten. Das bringt einem Anfänger nichts.

    ... ich gebe seit einigen Jahre in unserem Verein den Anfängerkurs und lege dort großen Wert auf die Vorstellung der verschiedenen Beutensysteme ...


    Sorry, für einen Anfänger ist primär das wichtigste, dass er eine Rähmchengröße wählt, die bei Ihm in der Umgebung verbreitet ist und in der er Völker am Markt zukaufen kann. Das dürfte in den meisten Fällen "Deutsch-Normal" sein.

    Nach über 25 Jahren hobbyimkern in der Segeberger-Kunststoffbeute habe ich mich in den letzten 3 Jahren nach Alternativen umgesehen, da ich komplett auf Holzbeuten umstellen will.


    Warum habe ich nicht Golz genommen:
    - Bienenvölker entwickeln sich imho besser von Unten nach Oben als in die Breite.
    - Die Standfläche der Beute ist zu groß. (Fehlender Platz im Bienenhaus)
    - Die fehlende Verbreitung von "Kuntsch-Hoch". (Kein Ankauf, kein Verkauf in diesem Maß möglich)
    - Die für heutige Bienen zu kleine Brutfläche des einzelnen Rähmchens.
    - Als wichtigstes: Die fehlende Kompatibilität.
    (Über die Fankenbeute kann man fast alle Rahmenmaße kombinieren und umsiedeln lassen. Ferner passen die Futterzargen, Böden und Honigraumzargen für alle Rähmchenformate.)
    - Die relativ unhandliche Golz-Beute muß in 1 Stück getragen werden.


    Meiner Ansicht nach gibt es nur 1 Grund für die Golzbeute: massive Rückenprobleme. Aber selbst dann imkert man meiner Ansicht nach in einer Segeberger Kunststoffbeute (Kunststoff, da Styropor sehr leicht) und mit Halbzargen im Honigraum wesentlich bequemer.


    Persönlich bin ich kein Freund von der in den letzten Jahren aufgekommenen Beutenvielfalt. Daher bin ich u. a. auf "Dadant Blatt" gewechselt, dass europaweit am meisten verbreitet ist. Und auf die Dadant-Holzbeute von Holtermann passen sogar die Segeberger-Kunststoffelemente. Super!


    Letztendlich ist es aber wie beim Auto: Jeder nach seinem persönlichen Geschmack. Das beste für alle gibt es eben nicht.

    ... Ist in dem von mir verlinkten System keine Lüftung von unten? ...


    Weiss ich nicht, sieht aber so aus, als ob Lüftung von unten.
    Ich finde aber ohne Lüftung von unten besser.

    ... Welcher ist dieser? Ich finde ihn nicht ...


    Sorry, war von der Segeberger-Normalmaß-Holzbeute ausgegangen.

    ... bei mir passen nur 11 Rähmchen rein ...


    11 ist auch ausreichend. 12 Normalmaß warm ist ja meist nur deswegen, weil die Beute auch für 10 Zander oder Langstroth kalt verwendet wird.

    Ich hatte in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem "geschlossenen Altboden", da hier nach unten nichts verbaut wird und der schön warm ist. Ferner konnte mit einem Bodenkratzer durchs Flugloch gut "Unrat" entfernt werden, die der Boden vollkommen glatt. Einziger Nachteil: Die fehlende Lüftung von unten beim wandern.


    Sowohl bei den Styropor-Hochböden als auch bei den Holzhochböden braucht man unbedingt die Bausperre, ansonsten wird unten wild alles zugebaut. Die Holzhochböden "Celle" von Holtermann kann ich empfehlen, da die imho ein sehr gutes Anflugverhalten bieten. Leider gibt es die nicht mehr mit geschlossenem Boden.


    LG
    Günter