Naturbau geht sehr gut bei niedrigen Rähmchenmaßen, z.B. DN 0,5. Bei hohen Rähmchenmaßen wie z.B. DN 1,5 muss man die Beuten sehr genau waagerecht einrichten und bei den Durchsichten darauf achten, dass die Rähmchen genau senkrecht in der Beute hängen. Dennoch kommt es zu einem welligen Ausbau dieser hohen Waben, der dann einen Tausch von Wabenpositionen unmöglich macht. Auch weichen die Bienen gerne mal von der Vorgabe durch den Anfangsstreifen ab und bauen rüber zum Nachbarrähmchen. Das kann man dann mit einem Messer korrigieren, aber das ist dann nun mal Aufwand. Auch dass die Bienen mehr Drohnenzellen anlegen als gewünscht, ist leider so. Einen Rückbau von Drohnenzellen konnte ich nicht beobachten.
Dennoch kann ich gut Wachs aus eigener Produktion gewinnen, indem ich die Honigrähmchen DN 0,5 für Naturbau nutze und die Waben mit dem Messer entdeckele. Die Rähmchen werden oft auch wellig ausgebaut, werden aber durch die Messerentdeckelung begradigt und können anschließend frei positioniert werden. Auch der Drohnenbau ist hier kein Problem, bei Tracht wird der mit Honig gefüllt. Am Ende der Saison wird ca. die Hälfte der Honigwaben bis auf einen Anfangsstreifen ausgeschnitten und das Wachs eingeschmolzen. Die Wachsernte besteht ca. zur Hälfte aus dem Deckelwachs, zur anderen Hälfte aus den eingeschmolzenen Honigwaben. Insgesamt ernte ich mehr Wachs als ich brauche. Das geerntete unbebrütete Wachs gebe ich zur Umarbeitung und verkaufe die überschüssigen Mittelwände. Auch das bebrütete Wachs aus den Brutwaben gebe ich zur Umarbeitung und verkaufe die daraus hergestellten Mittelwände. Dieses Wachs hat nur eine Brutsaison durchgemacht, stammt aus dem Naturbau und ist daher auch frei von Beimengungen. Diese Verwendung von überschüssigem Wachs ist eine gute Alternative zu dem Verkauf des Wachses an Imkereihandungen, die einen fast immer übers Ohr hauen.
Am Beginn einer solchen Betriebsweise kann man mit gekauften Mittelwänden im Brutraum starten, setzte an die Enden der Honigzargen ebenfalls gekaufte Mittelwände und dazwischen Rähmchen mit 1,5cm breiten Anfangsstreifen. Zum Saisonabschluss hat man noch keine Mittelwände aus eigenem Wachs, muss daher wieder gekaufte Mittelwände verwenden. In der Nachfolgesaison benötigt man im Honigraum aber keine Mittelwände mehr, sondern setzt ausgebaute Waben an die Enden. Zum Abschluss der nachfolgenden Saison hat man aber ausreichend Mittelwände aus eigenem Wachs und kann über die komplette Bauerneuerung alle Waben aus gekauften Mittelwänden ausschleusen.
Gruß Ralph