Hallo,
Mit Milbenbiologie kenn ich mich ja nun überhaupt nicht aus, aber was wäre damit:
In jedem Stock haben ein paar Milben die bisherigen Behandlungen überlebt. Allerdings ist die Milbenpopulation in jedem Stock so weit minimiert, dass sie sich im Prinzip nur noch per Inzucht fortpflanzen könnten. Um also eine gewisse genetische Vielfalt zu erhalten, suchen sich nun viele Milben eine neue Beute, in der die Milbenpopulation und damit die genetische Vielfalt noch höher ist und versuchen sich dort zu vermehren. Idealerweise nehmen suchen sie sich dafür natürlich Bienenvölker, in denen noch ordentlich gebrütet wird.
Auf diese Weise entstehen Milben, deren Vorfahren schon AS-Behandlungen überlebt haben, z.B. durch intelligentes Fluchtverhalten oder auch eine gewisse körperliche Resistenz gegen AS (gepaart mit viel Glück?). Beim Zusammenbruch eines solchen Volkes kann sich diese besser angepasste Generation wieder auf die Bienenstöcke des Standes verteilen, es können evtl. im nächsten Jahr mehr die AS-Behandlung überstehen und der Kreislauf beginnt von vorn. Also so in etwa eine "AG Toleranzzucht" von Milbenseite.
Bleiben natürlich noch ein paar Fragen offen, z.B. ob Milben gezielt andere Bienenstöcke anwandern können (zu Not zu Fuß?) oder ob es so was wie AS-Toleranz geben kann (durch schnelles Erkennen der Gefahr und Ausharren außerhalb des Stocks? durch Finden passender Verstecke, wo die AS-Konzentration niedriger ist?) oder auch ob eine Milbe eine Zeitlang außerhalb des Bienenstocks überleben kann, bis es da nicht mehr so stinkt.
Fantasierende Grüße,
Markus