Hallo Zusammen,
die meisten von Euch (zumindest die, die einen Beitrag geschrieben haben) lehnen ja das Drohnenwabenschneiden aus verschiedenen Gründen ab (Störung der Harmonie, Sauerei, Kooevolution von Bienen und Milben etc.). Heißt dass, das auf eine der wenigen Möglichkeiten (und das ohne Einsatz von Chemie!), die Milben im Bienenvolk im Frühjahr zu reduzieren, verzichtet wird? Oder wird mit Puderzucker gearbeitet (ist hier im Forum ja auch bereits ausgiebig diskutiert worden), damit habe ich bisher keine Erfahrungen. Drohnenwabenschneiden hat ja auch, so steht es zumindest in der Literatur, den positiven Nebeneffekt, den Schwarmtrieb etwas zu vermindert.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin kein begeisterter Drohnenschneider, aber die Harmonie im Bienenvolk wird doch durch den Milbenbefall auch erheblich gestört. Auf die Evolution zu vertrauen scheint mir im Fall der Bienen und Milben etwas Wunschdenken zu sein. Die Carnica lebt in Mitteleuropa seit 20-30 Jahren mit der Milbe, eine lächerlich kurze Zeit im Vergleich zur Gesamtzeit, die die Biene als Spezies bereits auf der Erde verbracht hat. Von Anpassung kann m.E. noch gar nicht die Rede sein. Erfahrene, langjährige Imker haben mir vor einigen Tagen noch berichtet, dass bei Beginn des Milbenbefalls in den 70er und 80er Jahren die Bienen mit einer relativ hohen Milbenzahl zurechtkamen, heute aber oft schon einige Hundert Milben pro Volk zuviel sind, weil sich opportunistische Erreger und Krankheiten in dem geschwächten Volk breit machen (diverse Viren u.dgl.).
Vielleicht ist das hier von mir etwas 'Off Topic', aber wenn ich eine Alternative zur Milbenbekämpfung im Frühjahr sehen würde, wäre ich der Erste, der mit dem Drohnenschneiden aufhört. In diesem Sinne
viele Grüße,
Vorgebirge