Hallo Patrick,
Du wirst Dich überraschen lassen müssen. Robinie empfinde ich persönlich fast schon als Problemtracht, wenn man richtig guten Honig ernten will. Durch den hohen Fructosegehalt wirkt sie auf die Kandierung des Honigs wie eine Schlaftablette, wenn der Robinienanteil darin zu groß wird. Kandierter, stark robinienlastiger Honig hat fast eine Textur wie Schneematsch - je mehr Robinie, desto sulziger und körniger. Hinzu kommt noch, daß sie dem Honig kaum aromatische Ideen mitgibt; ein bißchen konfektiger Grundton, das war's.
Mir ist in einem Jahr, in dem der Raps verregnete, eine eigentlich wunderbare, zart löwenzahnbetonte Frühtracht von der Robinie texturmäßig richtig versaut worden. Im Folgejahr schleuderte ich dann bewußt vor der Robinie, wurde dadurch aber mit der Sommertracht nicht glücklich. Inzwischen laß' ich sie wieder in die Frühtracht, was, wenn genügend Raps und Wildobst drin ist, vom Honig gut weggesteckt wird und der Viskosität des fertig gerührten Honigs fast guttut, ohne, daß die Kandierung grober würde. Aber der Honig braucht dann den Raps, um richtig gut zu werden - die letzten 2 Jahre (und 2009 wohl auch) ist das bei mir gut gegangen, die Frühtrachten waren qualitative Volltreffer.
Also wie üblich - rühren, wenn er beginnt anzuziehen, und warten, was passiert. Ich bin gespannt, was Du berichtest.