Beiträge von Salweide

    ....Aber wie kommst du auf "Bergbauer"?


    Lg Sulz.


    Auf Bergbauer komme ich, weil das ja auch bei uns so war, dass zum Bauernhof die Bienen einfach dazugehörten. Das war kein Hobby und kein Beruf nach unserer heutigen Auffassung. Die Tiere mussten versorgt werden, z.B. im Sommer das Heu für das Winterfutter gemäht werden. Umgekehrt haben die Tiere für den Menschen gesorgt, indem sie Milch gaben für den Käse. Die Bienen haben die Pflanzen bestäubt , wie im Film die Erdbeeren, Birnen und Äpfel des Urgroßvaters und Konservenfabrikanten von Markus Imhoof . Honig war das einzige Süssungsmittel und Heilmittel bei Mensch und Tier, das Wachs für die Kerzen zu den kirchlichen Festtagen im Jahreslauf. Das Leben von Bienen und Menschen war also vom natürlichen Jahreslauf bestimmt, mit allen Höhen und Tiefen. War es eine gute Honigernte, konnte man einen Überschusshonig entnehmen, gleichzeitig musste man abschätzen können, ob es auch bei Trachtausfall für das Überleben der Bienenvölker ausreichen würde, oder die Honigvorräte genügen würden. Die Bauernfamilie musste sorgsam mit allem umgehen, damit es reichte für das Leben und Überleben, das herausfordernd war.

    Es kam vor, dass bei einem Wettersturz eine Kuh abstürzte und beim Versuch, sie zu bergen, einer sich selbst schwer verletzte.

    Der alte Mann erzählte , dass seine Großmutter auf dem Acker starb. Sie hatte mit der Hacke eine Schlagader getroffen und verblutete. Sein Vater war um sein Leben gerannt, um den Landarzt zu Hilfe zu rufen, der jedoch zu spät eintraf.


    All dies und noch viel mehr läuft mit im Kopf, wenn ich diese Eingangsszene

    sehe. Ich sehe den Film unter meinen Vorraussetzungen.

    Wenn er als Bergbauer den steilen Berghang hinauf steigt, dann steige ich

    im Geiste mit hinauf. Als Gärtnerin mit 40 Jahren Berufserfahrung, ich weiß, wie sich das anfühlt.

    Im Gang und in der Körperhaltung des Bergbauern geht eben nicht nur ein Bergbauer hinauf, sondern mehr.


    Was hat dich @ sulz besonders angesprochen ?

    Was sehen andere in dem Film ?

    Ich kenne einen 84 jährigen, alten Mann.

    Sein Urgroßvater war Bergbauer auf der Schneekoppe im Riesengebirge

    in Niederschlesien / Deutschland, heute Polen.

    Sein Großvater war Bergbauer, in zweiter Ehe mit einer Bergbauernwitwe

    verheiratet, die fünf Kinder mit in die Ehe brachte. Zusammen hatten sie

    elf Kinder.

    Mitte der 1920er Jahre verließ sein Vater den Bergbauernhof, verdingte

    sich als Arbeiter in einem Industriewerk in Berlin. Von dort zog es ihn

    Ende der 1920er Jahre zu den Luftschiffbau Zeppelin Werken in

    Friedrichshafen am Bodensee. Sein Sohn, der alte Mann, wurde dort

    1938 geboren.

    Er hat viel mitgemacht als Kind. Bei Ende des 2. Weltkrieges lag seine

    Geburtsstadt in Schutt und Asche. Die Familienverhältnisse waren

    schwierig in schwierigen Zeiten. Entflohen ist er alldem, wann immer

    es möglich war, an den Bodensee, seinen See , mit Blick auf die Schweizer

    Berge, seine Berge .


    Bevor ich diesen Film hier vorstellte, erzählte ich ihm davon, nur kurz ,

    er hat ihn also nicht gesehen. Ich fragte ihn, ob man das so sagen und

    verstehen kann :


    Ein Schweizer Bergbauer steigt den steilen Berghang hinauf.

    Eine Zigarre im Mund, einen Schwarmfangkasten in der Hand.

    Die geschulterte, hölzerne Bockleiter klappert im Takt

    des hinkenden Schritts.

    Da oben hängt er in der Fichte vor grandioser Schweizer Bergkulisse :

    der Schwarm.


    Er weinte. Weinte so wie der Bergbauer Fred Jaggi , der seinem

    toten Bienenvolk die Grube gräbt, um es dem Feuer zu überlassen.

    Um ihm so die letzte Ehre zu erweisen, wie einem Menschen.


    Gut, dass es die Bienen gibt.

    Gut, dass der Schwarm da oben hängt und fragt :

    Wollt ihr das wirklich ?

    Den Ast absägen auf dem wir Bienen sitzen ?

    Den Ast absägen, der wir sind , Bienen und Menschen ?

    Noch etwas.


    Ìch nehme mir Zeit hinzuschauen und hinzuhören, habe diesen Film

    zum wiederholten Male angesehen. Der Autor und sein Team haben

    sichtbar und hörbar unermesslich viel Zeit, Mühe und Sorgfalt

    aufgewendet.

    So einen Film schüttelt man nicht aus dem Ärmel, mal eben so.


    Da will ich doch auf Augenhöhe bleiben und nicht gleich alles

    mit meinen Vor- Urteilen zuschütten. Schon wieder.Wie so oft.

    So zuschütten, dass ich begraben unter dem ganzen Riesenhaufen

    gar nicht mehr sehen kann, um was es eigentlich geht.

    Schaut Euch den Film an.


    Ihr versteht kein Schweizer Deutsch ?


    Ihr versteht kein Französisch ?


    Sehr gut ! Vielleicht sind das die allerbesten Vorraussetzungen, um den


    Film wirklich zu verstehen.


    Schaut genau hin. So genau wie der Autor des Films : ohne zu werten,


    ohne zu urteilen.


    Hier sprechen Menschen selbst darüber, wie sie in ihren jeweiligen


    Lebensverhältnissen mit den Bienen arbeiten, umgehen, sie betrachten.


    Schaut hin, hört zu und traut Euren Augen.

    Vielen Dank Werner fürs Verschieben, diese Möglichkeit hatte ich gar

    nicht auf dem Schirm. Gut dass es Moderatoren gibt ;) .


    Den Titel dieses Films würde ich mit meinem aktivierten Schulfranzösisch

    übersetzen mit


    Von Bienen und Menschen - und was, wenn die Bienen verschwinden würden


    Ich komme erst am Wochenende wieder dazu, mich zu beteiligen.

    Bis dann.

    Eisvogel oder Werner Egger oder wer auch immer für hartmut

    moderiert


    Ich bitte darum ab #49 alles wegen OT zu löschen. Einschließlich meines

    Beitrages #48. Gerne auch komplett, mit Rücksicht auf das Gesamtbild des Fadens " Imkerei in anderen Ländern". Der von mir eingestellte Film " Des abeilles et des hommes- et si les abeilles disparaissaient " ist nicht identisch mit den folgenden Kommentaren, die sich auf den Film " More than honey " beziehen.

    Vielen Dank !

    Salweide

    Eisvogel


    Du kannst dich erinnern, dass dieser Film identisch ist mit " More than

    honey " von 2012 ? Ich nicht.

    Vielmehr vermute ich, dass in diesem Film der Filmemacher Imhoof in

    Form der Erzählerstimme seine authentische Geschichte vorträgt :

    am Anfang des Films die Geschichte des Fabrikanten ...die Holzschachtel

    mit Aufdruck Imhoof & ...

    Das ist Film "More than honey".

    Der auch hier im Forum kontrovers diskutiert wurde.

    Gruß Eisvogel

    Na dann, wenn das schon diskutiert wurde, besteht ja meinerseits noch

    die Hoffnung, dass sich " das Imkerforum" jetzt nicht schon wieder bis

    auf die Knochen blamiert.

    Ein Schweizer Bergbauer steigt den steilen Berghang hinauf. Eine Zigarre

    im Mund, einen Schwarmfangkasten in der Hand. Die geschulterte,

    hölzerne Bockleiter klappert im Takt mit dem hinkenden Schritt.

    Da oben hängt er in der Fichte vor grandioser Schweizer Bergkulisse :

    der Schwarm.


    " Des abeilles et des hommes - et si les abeilles disparaissaient. "


    58 Minuten, in Schweizer Deutsch, die Erzählerstimme in französischer

    Sprache, mit französischen Untertiteln.


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    Ein Schweizer Bergbauer steigt den steilen Berghang hinauf. Eine Zigarre

    im Mund, einen Schwarmfangkasten in der Hand. Die geschulterte,

    hölzerne Bockleiter klappert im Takt mit dem hinkenden Schritt.

    Da oben hängt er in der Fichte vor grandioser Schweizer Bergkulisse :

    der Schwarm.


    " Des abeilles et des hommes - et si les abeilles disparaissaient. "


    58 Minuten, in Schweizer Deutsch, die Erzählerstimme in französischer

    Sprache, mit französischen Untertiteln.


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    eventuell noch 10er Dickwaben ?

    Kann man das so als allgemeingültig festhalten, dass in Dickwaben nicht gebrütet wird?

    Oder gilt das nur von September bis Februar?

    Sonst könnte man sich mit ausgebauten Dickwaben-Honigzargen das Absperrgitter sparen.

    Mangels Erfahrung - Klein(st)imkerei- kann ich dir das nicht beantworten.


    Ausgebaute Dickwaben gab es bisher vorwiegend nicht , weil ich auf Eigenwachs aus bin. Wenn welche anfielen, dann habe ich im Winter bei

    Frost die unausgeschleckten Dickwaben mit dem Messer über den Rähmchenleisten egalisiert , eventuelle Pollennester waren vorher schon entfernt. Im Naturbau mit Anfangsstreifen sind die Waben dann schon mal ziemlich ramponiert. Gut so, denn :

    In PE Boxen kühl gelagert, im Frühjahr mit warmem Wasser aus dem Fein-

    sprüher etwas eingesprüht, mit Honigraum zum r i c h t i g e n Zeitpunkt

    aufgesetzt ( wenn die Weide "schüttet" , Temperatur stimmt, mit viel

    Gefühl / Feintuning ) sind die Bienen sofort oben im HR. Die fangen an

    wie die Wilden die ramponierten Waben auszuschlecken, kristallisierte

    Honigreste auszuräumen und auszubauen.

    Je nach Temperatur geht das bis in die Nacht hinein und die Waben sind innerhalb kürzester Zeit ausgebaut.

    Wird es nachts kühl oder kalt , ziehen sie sich ohnehin zur Brut in

    den Brutraum zurück. ( kann man alles mit Stethoskop und Gemüll-

    diagnose verifizieren - über die Jahre ).

    Ich plane gerade meinen Winterurlaub in Valencia und Umgebung. Da könnte ich mal im Lienzo vorbeischauen. Das Menú del día ist ja durchaus erschwinglich und der Februar noch nicht ausgebucht.

    Hallo Wolfgang ,

    falls dir auf deiner Reise Imker begegnen, die mit der in Spanien noch ver-

    breiteten Layens Beute ( span. = colmena layens ) arbeiten, würde ich mich

    sehr über einen kleinen Bericht freuen.

    Schöne Reise und auch von mir Guten Appetit !

    Salweide


    Moin,


    hast du dann nicht im Frühjahr Brut im Honigraum? :/

    Also dann doch ...

    Nein, denn im Brutraum habe ich bisher nur bebrütete, propolisierte Waben.

    In den letzten Jahren ging es mit einem ersten kleinen Brutnest schon um

    Weihnachten / Neujahr / Anfang Januar los ( Weihnachtstauwetter ).

    Fahrt nimmt das Ganze dann etwa ab Lichtmess Anfang Februar auf.

    Die Königin fängt nach meiner Erfahrung am Sitz des Brutnestes vom

    Vorjahr an, dort wo auch der Bienensitz und die Winterkugel sich befinden

    ( Gemülldiagnose).

    Warum sollte die Königin im Honigraum anfangen zu stiften, wo zu dieser

    Jahreszeit die Brut besonders in den Nächten verkühlen kann ?

    Auf unbebrüteten Waben, eventuell noch 10er Dickwaben ? Meine Bienen machen das nicht ( Stethoskop Diagnose ). Nach bisheriger Erfahrung wird auch der Nektar / Honig bis in den Spätherbst umgetragen in den Brutraum als Futterkranz, z.B. bei später Springkraut Massentracht wie in 2021

    ( Stethoskop Diagnose).

    Ob der Honigraum aus dem Winter im Frühjahr drauf bleibt entscheidet sich

    erst im Frühjahr, je nach Lage ( anderes Thema Honigraumgabe )

    Bitte bedenken, dass die geschilderte Vorgehensweise sich entwickelt hat

    über sechs Jahre und sich auch weiter verändern wird an meinem Standort.

    Ganzjährig bleibt die Dadant 1/2 Zarge drauf. Bei Futternotständen ( noch nie passiert ), kommen im Haus vorgewärmte...

    Finde ich interessant, kannst du bitte bisserl mehr darüber schreiben?

    Hast du die Halbzarge einfach oberhalb vom Deckel in Reserve oder tatsächlich auf dem Volk? Verwendest du Absperrgitter dazwischen oder wäre das bei dir dann oberhalb der Halbzarge?

    Ich habe mich vielleicht irreführend ausgedrückt. Ganzjährig bleibt 1

    Dadant Honigraum ( = 1/2 Brutraumhöhe ) auf dem Dadant Brutraum. In

    der Saison liegt das Absperrgitter direkt über dem Brutraum, dann folgen

    die HR. Vor dem Winter kommt das Absperrgitter raus. Honigrähmchen

    mit geeignetem Honig lagern kühl und Feuchtigkeits geschützt in PE

    Boxen bei uns im Haus.

    Es bringt nichts das näher zu erläutern, weil ich schlicht versuche, best-

    möglich auf meine sich stark verändernden Trachtverhältnisse zu reagieren,

    Stichwort Klimawandel. Ist hier aber OT.

    Danke trotzdem deiner Nachfrage Gotthardsternli, dachte schon, dass

    vorherige Beiträge meist nicht gelesen werden ;) .