Moin zusammen,
ich hab natürlich nicht die Erfahrung, was 100kg Völker angeht und kann eigentlich nur das runterbeten, was ich hier theoretisch höre und andere, viel erfahrenere, hier mitteilen.
Ich denke, das man sich nicht an kg-Mengen messen sollte. Alleine die Tracht und das Wetter geben ja schon solche Beschränkungen, das eine Bemessung nach KG eigentlich nur unzufrieden machen kann.
Wenn ich Spitzenerträge erwirtschaften will, muss ich mich einfach immer und immer wieder hinterfragen und meine Imkerei den äußeren Gegebenheiten anpassen. Durch Verbesserung der eigenen Fähigkeiten, kann ich schon mehr Ertrag erwirtschaften. Wenn ich am Flugloch schon erkennen kann, ob mit meinem Volk etwas nicht stimmt, muss ich das Volk nicht aufmachen (=mehr Ertrag weil keine Störung). Wenn ich weniger Bienen quetsche, habe ich mehr Bienen im Volk = mehr Ertrag. Klar, das klingt esoterisch, aber es sind viele Kleinigkeiten, die deine gesamten Völker hochbringen können. Natürlich gibt es die großen Hebel wie Königin und Wandern, aber auch die kannst du sicher nur richtig ausnutzen, wenn du die kleinen Hebel mit beachtest.
Und vor allem sind die kleinen Hebel das, was deine Bienen ausmacht. Als Beispiel sei hier einmal noch der Vortrag der dunklen Biene von den Montagsimkern erwähnt. Wenn du Bienen hast, die nun mal Brutnestnah einlagern, müsstest du die leeren Honigzargen auch Brutnestnah aufsetzen, sonst hast du Probleme. Du kannst einmal die Woche hinfahren und schauen, ob du aufsetzen musst, oder du weißt vielleicht, das du 10 Tage hast. .
Das gleiche ist das Gefühl für deine Region und die Beobachtung, die du da machen kannst. Wenn jemand aus dem warmen Köln meint, er setzt die Honigräume auf, denke ich hier im Norden: Wow, bei -4 Grad, das ist sportlich (womöglich ein bisschen übertrieben).
Daher wäre mein persönlicher Rat, schaue nicht (nur) nach den großen Hebeln, schaue, was drumrum ist und versuche selber, besser zu werden. Große Hebel machen womöglich große Erträge, aber Spitzenerträge bringt nur der Spitzenimker auf Dauer (würde ich zumindest vermuten).
Noch eine kurze Meinung zu "möglichst hohe Erträge bei den Völkern". Wenn du 3 Völker hast, die jeweils 30 kg bringen, aber keine Arbeit machen, dann sind die Honigkosten oft günstiger, als bei einem Volk, das viel Arbeit macht, aber 50kg einbringt. Das bedeutet für mich, eine Betriebsweise, die es dir ermöglicht möglichst wenig Arbeit zu haben, kann auch dazu beitragen, die Kosten zu senken, auch wenn weniger Honig bei rumkommt. Hat jetzt nichts direkt mit dem Thema zu tun, den Honigertrag zu steigern, aber sollte auf jeden Fall bedacht werden, wenn man darüber nachdenkt, was man bereit ist zu tun.
VG,
Bugsi