Zur Preisfindung vielleicht noch ein paar Gedanken, die zwar z.T. schon Thema waren (auch im Vortrag), und was von sehr vielen KollegInnen hier auch schon immer so gemacht wird, aber vielleicht können wir noch ein paar weitere Aspekte für die Praxis herausarbeiten.
Ausgangsüberlegung: Welchen Preis man nehmen kann, hängt ganz maßgeblich davon ab, in welche geistige Schublade man es beim Kunden mit seinem Honig schafft.
Sprichst du die Schublade "Grundnahrungsmittel" an, hast du keine Chance, den Honig gewinnbringend zu verkaufen, und du siehst als Konkurrenz den 2,49 Euro Honig vom Discounter.
Sprichst du beim Feriengast die Schublade "Ich möchte eine schöne Erinnerung an meinen Urlaub kaufen" an, sind auch 10 Euro pro 500g Glas oft machbar.
Oder du nimmst die Schublade "Region unterstützen mit dem Einkauf dieses Honigs", "Handwerk vor Ort fördern" oder "Ich tue der Natur vor Ort etwas gutes (Bestäubungsleistung usw). Dann bist du wieder in einer anderen Gruppe.
Dazu gibt es noch Kombinationen wie "Bio-Qualität", ästethische Aspekte (Etikett, Glasform/ besonders wertig präsentiert) usw., die ein wenig in die Richtung gehen: "Es ist besonders edel, hochwertig etc. und ich kaufe das, weil ich es mir erlauben kann". Der Kunde, der im Whisky Fachgeschäft 100 Euro die Pulle ausgibt oder im Tabakladen eine besondere Zigarre erwirbt - wenns rein um das Rauchen ginge, hätte es auch der Zigarillo aus dem Automaten getan.
Das vielleicht noch einmal zum Bewusst-Machen, weil gerade in einigen Beiträgen der Eindruck erweckt wurde, man müsste zwingend in das "Billig-Horn" stoßen, obwohl hier andere Maßstäbe gelten können.
Schöne Grüße - Matthias