... und Karl von Frisch hat seine Versuche zur Wahrnehmung der Bienen von polarisiertem Licht bei offenen Beuten durchgeführt?
Er verwendete Beobachtungsstöcke (= Schaubeuten) und Polarisationsfolien.
Was willst Du mir damit sagen? Das hat doch mit meiner Aussage Null zu tun.
Ich weiss ja nicht, wer von Euch mehr oder weniger regelmäßig Cut-Outs von Schwärmen in irgendwelchen Hohlräumen macht. Da gibt es etliche, bei denen die Bienen durch einen nicht einmal zwei Finger breiten Spalt und um mehrere Ecken zum eigentlichen Nestraum müssen.
Und wer auch das nicht glauben will, schaue sich das Winkelnischen-Flugloch der Gerstung-Beute mal genauer an. Oder die Beutenkonstruktion nach Paschke. Da dringt sicher kein Lichtstrahl auf die Waben im bienenbesetzten Brutraum.
Derartige Labyrinthe werden auch bei der Mondscheinbegattung eingesetzt, damit kein Licht in die eigentliche Beute dringt und Königin und Drohnen (Letztere sind die, die mit ihren großen Augen noch viel besser gucken können als die Arbeitsbienen ...) ruhig bleiben.
Völker, die in Nordamerika in stockfinsteren Hallen überwintern, müssten nach der Tageslicht-Theorie komplett aus dem Rhythmus geraten. Tun sie aber auch nicht. Video-Tipp: Ian Steppler.
Unabhängig davon ist es aktueller Wissensstand, dass eine Amme sich nicht durch den ganzen Stock wühlt, um - quasi in ihrer brutpflegefreien Freizeit - am ihr unbekannten Flugloch die Helligkeit zu checken, sondern einen engen (und maßgeblich durch den von ihr bevorzugten Temperaturbereich definierten) Bewegungsradius hat.
P.S.:
Ich bestreite nicht, dass die ersten Kundschafter des Tages, die in Fluglochnähe oder außerhalb der Beute übernachteten, bei größerer Helligkeit früher fliegen. Nur haben die mit der Brutpflege und der Nestorganisation primär gar nichts mehr zu schaffen.
Und nein, ich werde Euch keine Literaturstellen und Bilder dazu heraussuchen, denn die sind nicht wirklich schwierig zu finden.