Guten morgen Zusammen,
Ich habe das Gefühl das Thema Bauerneuerung bzw. helle vs. dunkle Waben ist wie BMW vs. Audi, Eigenheim vs. Mietshaus, Pepsi vs. Cola, Fleisch vs. vegetarisch...
Die Diskussionen kommen regelmäßig hoch, und regelmäßig wird kontrovers diskutiert und nach Studien geschrien.
Gibt es denn auf der anderen Seite belastbare Studien, dass dunkle Waben schlecht für das Bienenvolk sind? Vermutlich ja, da nachgewiesen wurde das einige Varroazide, Pflanzenschutzmittel & Co fettlöslich sind und sich somit im Laufe der Zeit im Wachs anreichern (könnten). Aber passiert das bereits nach einer Saison? Oder nach 2? Oder erst nach 10? Ja - kommt darauf an...
... es kommt auf den Imker & sein Umgang mit Medikamenten und Varroazide (ja / nein / wenig / viel) an ...
... es kommt auf das Umfeld an (extensive Landwirtschaft, hoher Pestizideinsatz oder Bienen mitten im Naturschutzgebiet?) ...
und wahrscheinlich gibt's noch duzende weitere Faktoren die einen Einfluss darauf nehmen.
Ich persönlich bin junger Imker im ersten Bienenjahr, kann daher auf keine lange Erfahrung zurückgreifen. Aber auf Grund der aktuellen Ausnahmesituation (Corona & Co) hatte ich viel Zeit mich in die Thematik einzuarbeiten und meine persönliche Betriebsweise mit Hilfe von vielen Büchern, Schulungsvideos, Youtube & Foren für mich festzulegen.
Die Betriebsweise sieht in diesem Bereich für mich vor, dass ich weder ständig die Waben erneuere noch diese die nächsten 5-10 Jahre in der Beute lasse... ich versuche eine kontinuierliche Bauerneuerung zu etablieren bei der jede Saison 1-2 Waben getauscht werden, die neuen Waben werden dabei immer an die gleiche Position in der Beute gesetzt. In der Folge "wandern" die Waben von links nach rechts - und die rechteste Wabe wird dann immer entnommen und eingeschmolzen.
Auf anreichernde Varroazide verzichten wir genau so konsequent wie auf AS. Ob das Richtig ist? Wir werden sehen. Ob das gute imkerliche Praxis ist? Die Einen werden jetzt nicken - die Anderen mit dem Kopf schütteln. Aber ich bin mir sicher - im nächsten Jahr wird's Honig geben & der wird sicherlich schmecken 
Mein persönliches Fazit: Zu viel Wechsel ist nichts, zu wenig Wechsel ist nichts... für mich liegt die Wahrheit dazwischen. Und wo das sein wird werden mir die Bienen schon zeigen.
Viele Grüße,
Markus