Beiträge von bienenbodo

    Hier ist scheinbar viel gärtnerischer, aber wenig ökologischer Sachverstand versammelt. Pflanzen gehen mit Tieren ko-evolutorische Verbindungen ein, was zunächst bedeutet, dass heimische Pflanzen besser für die heimischen Tiere verfügbar sind. Weniger spezialisierten Tieren, wie Honigbienen, können exotische Pflanzen besser "konsumieren", als spezialisiertere Tierarten, wie oligolektische Wildbienen, aber es gibt zig andere Beispiele (siehe Buchtipp oben, "Tiere pflanzen"). Werden viele exotische Pflanzen eingeführt, haben diese aufgrund fehlender Gegenspieler nicht nur leichteres Spiel andere heimische Pflanzen zu verdrängen, sondern lassen aufgrund der geringen Nahrungsverfügbarkeit auch das Nahrungsnetz insgesamt verarmen. In der Folge geht die Biodiversität eines Lebensraumes zurück, die Ökosysteme werden instabiler und anfälliger, was zu Kaskadeneffekten und zu einem Rückgang der Ökosystemdienstleistungen (sauberes Wasser, gesunder Boden etc) führt. Das Argument, dass viele scheinbar heimische Pflanzen nicht-heimischen Ursprungs sind, zieht nicht, denn diese entstammen aus angrenzenen Räumen, sind also evolutionsbiologisch nicht sehr weit von unserer Flora entfernt und hatten zudem Hunderte bis Tausende Jahre Zeit, sich bei uns samt mitgereister Fauna einzupassen. Heutige Neophyten, und hier kommt die Entdeckung der Amerikas als Nullpunkt ins Spiel, stammen meist aus weit entfernten Gegenden, wo eine ganz andere Flora und Fauna herrscht. Auch das Argument Klimawandel zieht nicht, denn der Prozess ist ja menschengemacht und läuft für natürliche Anpassungsprozesse viel zu schnell ab, d.h. der Schaden für hiesige Ökosystem ist schon schlimm genug. Da braucht es nicht noch Imker, die unbedarft Bienenbäume und Co. pflanzen. Und lasst euch nicht mit der Exoten-Diskrimierungs-Geschichte eines Bienenbaum-Verkäufers blenden :)

    Danke dir Tom! Also bei mir sammeln sich im Boden manchmal schon kleine Häufchen Totenfall. Diese Überheblichkeit mancher Foristen nervt, nach dem Motto: Lern erstmal imkern, oder wahlweise: Wie gehst du mit den Bienen um? Meine Bienen sind bisher immer gut aus dem Winter gekommen (seit rund 10 Jahren 0 Verluste), daher nehme ich mir davon nix an. Es war auch nicht meine Absicht, den Boden schlecht zu machen, im Gegenteil. Ich will ihn mit ja ggf. kaufen, aber eher 50 auf einmal. Ich habe bereits einen, da arritiert der Keil nicht gut (wohl aufgrund einer Beschädigung durch mich).

    Nun, die kommende Saisong wird zeigen, wie sich die zwei Nicot-Böden im Testbetrieb schlagen. Danach wird resümiert und neu beurteilt.

    Hallo Tom,


    wie ist dein Resümee? Ich liebäugel auch mit den Böden. Ich frage mich aber, ob diese nicht zu niedrig sind, sodass der Wintertotenfall an den unteren Rähmchen pappen bleibt. Auch frage ich mich, ob der Fluglochkeil zuverlässig arritiert, zB, wenn man wandert. Und macht der fehlende Trommelraum beim Wandern einen Unterschied?


    Gruß,


    Bodo

    Bernhards Ausführungen sind u.a. davon getragen, die Abstrusitäten und Unwissenschaftlichkeit in T. Schiffers Vorträgen aufzudecken. Allerdings habe ich mich schon in seinen Monatsbetrachtungen in der b&n gefragt, ob er vieles Gelesenes nicht extrem verkürzt rezipiert. Zum Beispiel der Zusammenhang zwischen CO2 in der Luft und Proteingehalt im Pollen bzw. die Concluso, dass der momentane CO2-Anstieg dadurch die Bienen bedroht, würde ich höchstens als Hypothese gelten lassen.

    Ob er die multiplen Effekte verstanden hat, bezweifle ich. Insbesondere die Schwarmlenkungsoptionen scheinen gar nicht erfasst worden zu sein, als da wären Nektartransport durchs Brutnest und dessen Auswirkungen auf dessen Kompaktheit - insbesonders bei Massentrachten, Einfluss der Pheromonverteilung in kompartimentiertem Bereich, Funktion der el.magn. Ladungsverteilung im Stock, konstante hohe Brutnesttemperatur und dessen Auswirkung auf Bien / Milb usw.

    ... interessant wäre ja mal ne Untersuchung der Ursachen einer möglichen Senkung der Schwarmlust durchs Schieden bzw. zunächst überhaupt mal ein Nachweis dessen (gibt es da Forschung?). Theorien zur Ursache gibt es ja zu genüge. Am überzeugensten finde ich die Pollentheorie nach Beer (Pheromonverteilung) und die Theorie, nachdem die Abtrennung des Brutnestes von den Sammlerinnen solche Effekte zeigt. Weniger überzeugen mich die Brutnesttemperatur (woher kommen die Zahlen zur Langlebigkeit, aus dem Labor?) und Ladungsverteilung (was war das noch genau? Ich habs unter 'Quatsch' abgespeichert und vergessen...).

    So dumm gefragt hast du nicht, auch wenn du die Zahlenspielchen mit den gelegten Eiern vergessen kannst und Königinnen aus Schwarmzellen auch keine gute Option sind (man vermehrt schwarmfreudige Königinnen). Natürlich hast du mehr Optionen mit drei Ablegern aus je einer Wabe gegenüber einem AL aus drei Waben, vorausgesetzt du hältst das Flugloch klein, fütterst die ersten Wochen nicht flüssig und verstellst den Ableger aus dem Flugkreis (ich hab die AL stets mit Jungbienen von einer weiteren Wabe verstärk und am Stand gelassen, hat funktioniert, aber Verstellen ist besser, da dann die wehrhafteren Flugbienen da bleiben). Außerdem sind die Miniableger weniger von Varroen befallen und legen damit eine andere "Milben-Vermehrungskurve" hin als stärker gebildete Ableger. Wer will, kann sich ja eine Edelzelle besorgen und diese zuhängen (vorher alle Königinnenzellen brechen). Ich mache es selbst mal so mal so, je nachdem, ob ich beim Vermehrer war, ob ich selbst "züchte" oder von den Bienen nachziehen lasse (aller Unkenrufe zum Trotz: auch solche Königinnen taugen was).

    Mit tut das nämlich immer weh, wenn Bienen und Anfänger unnötig leiden.

    Was sind denn konkret hier Deine Erfahrungen? Als ich vor ca. 10 Jahren mit der Imkerei anfing, habe ich im ersten Jahr meinen Bestand mit der Methode schnell vergrößert, die Völker waren im Herbst bombenstark. Mich hat die Methode anfangs auch nicht überfordert, alles andere vielleicht schon. Erläutere mal die Weiß-Methode, vielleicht kann man sie anderen Jungimkern ans Herz legen!?

    Ableger, die nachschaffen, sind das eine Thema. Das ist ja eher eine Methode für Einsteiger, die mit zwei Völkchen sicher eine Berechtigung hat. Hat man mehr als sechs, sieben Völker am Stand, kann man SBAs bilden, Zuchtlatte reinhängen und dann Begattungsableger bilden, die "nur" aus einer Wabe bestehen. So wie ich das verstanden habe, liegt hier der Hauptkritikpunkt an der Methode: Die Ableger würden zu schwach gebildet. Das sehe ich nicht so (siehe mein Vergleich zu Miniplus, nur dass man flexibler ist).

    Aua. Schmerzen...


    Wirtschaftsvölker die mit ner Königin aus nem 1 Waben Ableger umgeweiselt werden weil der Ableger mit einer anderen Krücke vereinigt werden muss startet dann bestimmt so richtig durch.

    Ich sagte ja, so richtig ist das System Aumeier nicht verstanden worden. Späte Ableger entwickeln sich natürlich nicht zu überwinterungsfähigen Einheiten, denn sie sind zu spät gebildet worden. Das liegt dann aber meist NICHT an der Königin, sondern am späten Zeitpunkt der Bildung. Im Prinzip kann man ihre ganzen Einwabenableger als kleine Miniplus-Einheiten sehen, jedoch gebildet im Standmaß über die Völkervermehrung-in-4-Schritten. Bei fehlendem Begattungserfolg werden die Waben einfach einem anderen Ableger zugehängt. Früh gebildete Einheiten werden zu Vollvölkern (wenn die Bedingungen stimmen und die Königin vital ist), später gebildete Einheiten werden zum Umweiseln der WV genutzt. Die Liebig-Aumeier-Betriebsweise ist schon sehr speziell und natürlich nicht das Maß aller Dinge, aber diese Verbindung von Schröpfen, "Zucht" im Standmaß, Ablegerbildung und Umweiseln/Verstärken ist nicht das schlechteste System.

    Die Pia Aumeier-Methode wird oft auch nicht so ganz verstanden, hab ich den Eindruck. Es ist bei der Methode gar nicht beabsichtigt, alle Ableger über den Winter zu bringen. Der Hauptaugenmerk liegt auf dem sanften Schröpfen der WV und der Möglichkeit, später AL zu starken Einheiten zu vereinigen und dabei Königinnen zur Umweiselung der WV zu ernten...