Beiträge von swissmix

    Der Kollege hat aber nur zwei Völker und die sind beide aggressiv.

    Genau das bezweifle ich. ;) Am besten wäre es, wenn mal ein erfahrener Imker irgendeinen Standard-Eingriff durchführen würde. Dann wüsste man, wie aggressiv die Völker wirklich sind. Die Nervosität des Imkers überträgt sich auf die Bienen, sei es via Duftstoffe oder was auch immer, aber diesen Faktor darf man nicht unterschätzen.

    Ruethnicker Ob Deine Bienen wirklich aggressiv sind, steht meines Erachtens nicht hinreichend sicher fest. Ich bin Dir ja mit der Erfahrung nur wenige Jahre voraus, kann Dir aber versichern, dass die (vermeintliche) Aggressivität gerade zu Beginn von Beginn nachlässt, und zwar ganz einfach deshalb, weil man selbst ruhiger wird. Der Einfluss des Imker-Verhaltens ist nicht zu unterschätzen. An sich würde ich Dir ja raten, nur noch in Vollschutz zu imkern, um ruhiger zu werden, aber das tust Du ja schon. Da ist guter Rat teuer. :/


    Das direkte Umweiseln kannst Du vergessen. Mach einen ganz kleinen Kunstschwarm, der sich aus der neu eingetroffenen Königin und Bienen aus den Honigräumen zusammensetzt. Für Dich wird es am einfachsten sein, wie folgt vorzugehen: Königin mit Futterteigverschluss in eine Schwarmkiste hängen. Bienen aus den Honigräumen in einen grossen Hobbock abschlagen, nach jedem Abschlagen mit etwas Wasser einsprühen. Jene, die wegfliegen, willst Du eh nicht dabei haben. ;) Die so gewonnenen Bienen auf die Anzahl Schwarmkisten mit Königinnen aufteilen. Deckel zu und in den Keller. Wichtig: Der Raum muss kühl und vor allem dunkel sein! Etwas Futterteig oder Futtersirup für die Bienen empfänglich auflegen. Einmal pro Tag mit etwas Wasser einsprühen, drei Tage im Keller lassen. Anschliessend auf einem anderen Stand in Kisten einschlagen und wie normale Ableger aufbauen. Dieses Verfahren ist ziemlich sicher.

    Ruethnicker Lieber Holger, lass die Wabe drin! Ich hätte erwähnen sollen, dass ich über das Vorgehen in einer Grossraumbeute geschrieben habe. Da ist eh ein Schied drin und leerer Raum hinter dem Schied stört (in der Regel nicht). DNM 1,0 mit einem Brutraum ist relativ knapp, da dürfen die Mädels ruhig alle Waben behalten und nach Gusto füllen. :)

    Wird er jetzt oder doch schon evt am 15.02. aufgesetzt?

    Jetzt sieht die Welt und der Wetterbericht anders aus.

    Grüße von einem verwirrten Jungimker

    Lass Dich nicht verwirren! :) Das Kalenderdatum spielt keine Rolle. Wichtiger sind die Entwicklung der Völker und der Vegetation. Ich orientiere mich z.B. an den Salweiden in meinem Garten: Verfärben sich die ersten Kätzchen gelb, erhalten jene Völker, deren Volksstärke gut genug ist, einen HR als «Puffer», während gleichzeitig das Schied gesetzt wird. Allfällige Leerwaben werden entnommen, aber die Futterwaben bleiben drin!


    Diesen Eingriff kannst Du mit der Frühjahrsrevision bei der zweiräumigen Betriebsweise vergleichen, wo die beiden Bruträume neu sortiert werden. Und wenn Du Dir mal überlegst, dass DNM 1,5 + DNM 0,5 (erster HR) ungefähr 2 × DNM 1,0 entspricht … ;) Der erste HR spielt bei den Grosswaben eine leicht andere Rolle als bei der zweiräumigen Betriebsweise; er gehört irgendwie noch so halb zum BR. Deshalb kann er schon zur Salweidenblüte aufgesetzt werden. Wenn die Zweiräumler bei der Kirschblüte den ersten HR aufsetzen, kann bei den Grosswaben der zweite HR drauf, sofern die Volksentwicklung gepasst hat.


    Das Wichtigste: Starre Regeln funktionieren nicht; man muss für sich, seinen Standort und seine Bienen die passende Vorgehensweise finden.

    WFLP Ja, das wäre wohl die logische Konsequenz. Ich kann ja nur repetieren, was ich gelesen habe. Über hinreichend eigene Erfahrung verfüge ich diesbezüglich noch nicht. Ich bin aber, was ich hier schon einige Male erwähnt habe, im vergangenen Jahr dazu übergegangen, (a) nicht mehr früh und eng zu schieden und (b) die Honigräume früh aufzusetzen. Letzteres hat zwei Gründe: Erstens soll das Brutnest nach oben wachsen und zweitens soll eine allfällige kurze Weidenstosstracht nicht das Brutnest vollkleistern, sondern temporär im Honigraum landen und nachher in aller Ruhe wieder verbraucht werden. Das Ziel sind nicht volle Honigwaben, sondern ein schönes Brutnest. Der Honigraum dient nur als Puffer.


    Immenfreund Jens Das kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich ja nur wiedergebe, was klügere Köpfe beobachtet bzw. herausgefunden haben und was für mich einleuchtend klingt. Ich kann mir vorstellen, dass Völker bei guter Führung und vor allem an einem guten Standort auch einen Dadantbrutraum gut mit Brut füllen, aber ich habe keinen entsprechenden Standort und keine solchen Königinnen. Mir ist jedenfalls in meiner kurzen Karriere noch kein Volk untergekommen, bei dem ich mir gedacht habe: Ui, da hätte ich ruhig mehr als sieben Brutwaben geben sollen.

    Immenfreund Jens Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Bretschko beschrieben, dass sich das Brutnest gleichmässig in alle drei Dimensionen ausdehnt. Stösst es in einer Dimension an eine Grenze, wächst es zwar ellipsoid noch weiter, aber die Gesamtentwicklung wird dadurch gebremst. In einem liegenden Zylinder mit einem kleinen Durchmesser wird das Brutnest also nicht beispielsweise zwei Meter lang, auch wenn dieser Platz vorhanden und die Königin an und für sich leistungsfähig genug wäre. Das Volk bleibt aufgrund des geringen Durchmessers kleiner als es wäre, wenn es sich ungehindert in alle drei Dimensionen ausbreiten könnte. Das klingt für mich einleuchtend. Deshalb dürfte es (zum richtigen Zeitpunkt natürlich) für die Entwicklung des Volkes vorteilhafter sein, nach oben Raum zu geben. Dieser Zeitpunkt müsste bei DNM 1,5 der Logik nach später kommen als bei Dadant oder bei einem kleineren Wabenmass. :/

    Ich fände Nektar wichtiger. Bei unseren komischen Wintern kann man sich mit den Vorräten leicht vertun. Frischer Pollen kommt (jedenfalls bei mir innerorts) schon seit Januar rein. Die erste richtige Nektarquelle ist einfach die Weide. Und die weiblichen Pflanzen liefern ja nicht gar nichts...

    Du verwechselst die weiblichen mit den männlichen Pflanzen. Die männlichen Pflanzen liefern kaum Nektar, dafür viel Pollen, die weiblichen weniger Pollen und dafür mehr Nektar. Dann möchte ich noch zu bedenken geben, dass man um diese Zeit allfällig fehlende Kohlenhydrate sehr einfach künstlich zuführen kann, während es geradezu unmöglich ist, fehlenden Pollen künstlich zu ersetzen.

    Liebe Bettina,


    ein schöner Titel … ! Der Luis geht big, Du gehst small – herrlich! :)


    Mit meiner bescheidenen Erfahrung würde ich meinen, dass Dein Plan plus/minus aufgehen dürfte. Ich würde nach der ersten Teilung vielleicht ein paar Völker mehr behalten, aber dafür später im Jahr noch eine zweite Teilung durchführen und anschliessend auf die gewünschte Zahl hin vereinigen. Dann hast Du ein zweites Behandlungsfenster, nochmals weniger Honig und trotzdem ausreichend starke Völker. Dabei schwirrt mir ein Satz vom allseits geschätzten rase durch den Kopf, der mal erklärt hat, ab (etwa) August (?) habe er keine Ableger mehr, weil er so vereinige, dass er nur noch (sanierte) Wirtschaftsvölker auf den Ständen habe.


    Nicht vergessen darfst Du, dass Dein Plan – wie jeder andere auch – sowieso schief gehen wird. ;) Ich würde mir deshalb nur mal so ein Grobkonzept zurecht legen, wie Du das gemacht hast, und dann halt situativ-spontan auf die unerwarteten Entwicklungen reagieren. Dein Mann tut mir jetzt schon leid! ^^

    Nachdem der Nachbarshund die Stecklinge, die mir swissmix freundlicherweise geschickt hat, zernagt hat und ich jetzt eine Obstwiese besitze, möchte zwei oder drei Weiden aus dem Pflanzenhandel setzen. Würdet ihr da nur männliche oder auch weibliche nehmen?

    Ich würde nur männliche Pflanzen nehmen. Die liefern weit mehr Pollen und diesen erachte ich als zu dieser Jahreszeit wichtiger als Nektar.


    Blöder Nachbarshund! ;)

    Frage zum Aufsetzen der HR: wie viele Futterwaben hast Du noch hinter dem Schied? Und wann entnimmst Du auch diese Waben? Zur Kirschblüte?

    Ich mache es so: Leer gefressene Futterwaben werden entfernt, alles andere wird belassen. Falls weniger als 10kg Futter in der Kiste ist, werden Futterwaben zugehängt. Ansonsten wird nur das Schied gesetzt; der Rest bleibt unangetastet. Zur Kirschblüte bzw. dann, wenn ich davon ausgehen kann, dass das Volk sich mehr als hinreichend selbst versorgen kann, entnehme ich alles hinter dem Schied.

    Bei uns steigen die Temperaturen, die Kornelkirschen blühen seit etwa einer Woche und die Weidenblüte beginnt. :) Gestern habe ich das gute Wetter genutzt, um die Schiede zu setzen und je einen Honigraum mit ausgebauten Waben als «Puffer» aufzusetzen.


    Auf Nachdruck von Luis hin hatte ich bei drei von sechs Völkern das Schied vor zwei Wochen bereits gesetzt, was allerdings für das «frühe» Schieden schon eher zu spät gewesen sein dürfte. Bei der Nachsicht gestern zeigte sich, dass sich die so geschiedeten Völker «lehrbuchmässig» verhalten hatten. So weit, so gut.


    Die Vergleichsvölker hatten sich allerdings genau gleich verhalten! Erstaunlich war, dass die jeweils letzte Brutwabe bereits auf beiden Seiten grossflächig Brut enthielt, darauf aber keine Wabe mit kleinem Brutfeld, sondern direkt eine Futterwabe folgte, die gerade leer gefressen wurde. Diese abrupte Grenze hätte ich so nur bei den geschiedeten Völkern erwartet.


    Klar, die Stichprobe ist lächerlich, aber zumindest (1) in diesem Jahr hätte (2) ich mir (3) hier den Eingriff vor zwei Wochen sparen können. Ich hoffe, die drei formulierten Einschränkungen relativieren die Aussagekraft hinreichend. ;)

    honigbanane Naja, als Experte würde ich mich nicht bezeichnen. Weit davon entfernt! Denk an den ersten Flammenkuchen aus dem Ofen vom schwarzen Peterle! ^^


    Ruethnicker Ich würde es mal so versuchen: Kleines Feuer im Ofen machen, zwei Stunden lang immer wieder ein, zwei Holzscheite pro Viertelstunde nachlegen. Die Schamottsteine werden zuerst schwarz vom Russ. Ist der Russ weggebrannt und sind die Steine wieder hell, ist der Ofen heiss genug. Kohle und Glut raus; das Brot wird nur mit der in den Steinen gespeicherten Hitze gebacken. Etwa eine Stunde warten, Temperatur mit so einem Laser-Temperaturmesser checken. Zeigt dieser etwa 280–300°C an, Brote rein. Ich wische den Boden davor immer einmal kurz feucht ab. Viel Spass!