Es wurde lediglich angezweifelt, dass der (Vorstand des) DBIB diese Forderung unterstützt oder komentarlos duldet.
Das nicht. Der Vorstand läuft aber Gefahr, sich ungewollt vor den Karren spannen zu lassen.
Der Ablauf, wie ich ihn mir vorstellen könnte (muss nicht zwingend so sein, vielleicht denke ich auch nur zu schlecht von der Welt):
Schritt 1: Irgendwer beim Nabu stellt die Theorie auf, dass die Honigbiene ein Nahrungskonkurrent der Wildbienen ist und deswegen ein Schutzkreis um Naturschutzgebiete nötig ist. Die Theorie verbreitet sich fröhlich innerhalb des Nabu und wird irgendwann Konsens.
Schritt 2: Durchsetzung. Einfach zur Klöckner zu marschieren wird nicht klappen. Der Fall landet irgendwo bei einem untergeordneten Beamten, dem fehlt die Expertise. Geht also zum DBIB oder DIB, holt sich Rat, die klären ihn auf, er schmettert das Anliegen ab.
Also muss der Nabu irgendwie die Imker ins Boot holen. Die Imkerverbände sind ja nun aber nicht mit dem Klammerbeutel gepudert und sägen sich den Ast ab, auf dem sie sitzen, also geht man etwas subtiler vor.
Schritt 3: Der Nabu startet ein Anliegen, welches der DBIB/DIB guten Gewissens unterstützen kann, also Artenschutz/Einschränkung von Pestiziden/was auch immer.
Nun taucht man schon mal in einer gemeinsamen Liste auf.
Schritt 4: Presseerklärung: "NABU und DBIB unterstützen gemeinsam Volksbegehren!"
Schritt 5: Pressearbeit zum Thema Schutzradius um Naturschutzgebiete. "Zum Schutze der Wildbienen setzt sich der NABU für einen Schutzradius ein. In der Vergangenheit hat der NABU bei Anliegen zum Insektenschutz schon hervorragend mit den Fachleuten vom DBIB zusammengearbeitet."
Und so entsteht dann landläufig beim Ottonormalbürger der Eindruck, NABU und DBIB arbeiten zusammen und vertreten eine ähnliche Agenda. Das stimmt zwar in vielen Punkten, dass aber bei einigen Punkten eine komplett gegenteilige Meinung herrscht, fällt unter den Tisch. Wenn´s dann zum Volksbegehren kommt, sind NABU und Imker in den Köpfen vieler doch eigentlich das Gleiche, also muss die Forderung gut sein. Geht ja um die armen Bienen.
Wie gesagt, vielleicht sind meine Gedanken auch schon zu schlecht für diese Welt und alle wollen nur das Beste.
Aber wenn ich so eine Forderung durchsetzen wollte, würde ich so vorgehen, und ich bin warscheinlich noch nicht der schlechteste Mensch der Welt.