ok, meine Sorge war halt, das alle toten Bienen den Rüssel rausgestreckt haben. Das gilt ja als Zeichen fürs verhungern. Die Zahl von 20 toten Bienen in zwei Tagen kann ich nicht wirklich werten - da fehlt mir die Erfahrung.
Ist ja mein erster Winter ...
Martin
Hallo Martin,
20 Bienen sind nicht der Rede Wert. Die Bienenverluste im Winter sind bei den Völkern sehr unterschiedlich, aber es ist nicht ungewöhnlich, das bis zu 30% der Bienen im Winter sterben. Bei 10.000 eingewinterten Bienen wären das 3.000. Was sind da 20?
Bei mir habe ich nicht so hohe Sterberaten beobachten können, aber das Gitter ist nach dem Winter ordentlich bedeckt, ein paar hundert, wenn nicht sogar 1.000 tote Bienen gibt es so gut wie immer.
Wenn Bienen verhungern, geschieht das schlagartig. Das letzte Futter wird bis zuletzt aufgeteilt und ist das dann alle und auch die Brut aufgefressen (wenn es überhaupt welche gibt), sterben alle Bienen innerhalb sehr kurzer Zeit. Auf Deinem Gitter würde dann von heute auf morgen ein komplett verendetes Volk liegen, nicht nur 20. Bei Dir ist verhungern kein Thema. Auf den weinigen Rähmchen ist so viel Futter, verhungern können die so nicht. Abreißen kann da auch nichts.
Natürlich wird ein Volk, dass zu wenig Bienenmasse hat (z.B. nur 3.000 Bienen), irgendwann an seine Leistungsgrenze kommen, vor allem wenn der Winter lang und kalt ist. Selbst wenn die genug Futter haben, schaffen sie es nicht die Traube und vor allem die erste Brut warmzuhalten, auch weil das Verhältnis Traubenoberfläche zu Inhalt bei kleinen Völkern viel ungünstiger als bei großen ist. Diesen Prozess kann man aber nicht sinnvoll beeinflussen, außer dass man im Herbst darauf achtet nur ausreichend große Völker einzuwintern, also lieber zwei kleine vereinigen, als die einzeln durchzuschleppen.
Warte ab, mehr kannst Du nicht tun. Sieh es als eine Art Überlebenstest.