Das Problem ist ja gar nicht, dass die europ. Honigbiene nicht mit der Varroa auskäme. Es gibt ja Erfahrungen, dass sie trotz Varroa überleben können. Beispiele sind der Gotlandversuch und die Bienen im Arnot Forest. Die Frage ist nur wie die Bienen überleben: Die Bienenvölker leben weit verstreut, bilden nur kleine Völker und schwärmen sehr häufig. Vielleicht spielt auch der naturbelassene Lebensraum eine Rolle. Die Bienen behaupten sich so gegenüber der Varroa, aber man kann mit ihnen so nicht imkern.
Wenn man mit Bienen imkern will, stellt man i.d.R. viele Völker nahe zusammen, verhindert das Schwärmen, versucht große Volksgrößen aufzubauen und platziert die Bienen in einer Agrarlandschaft. Alles im Sinne der Varroaabwehr völlig unsinnig. Diese imkerlichen, für die Varroaabwehr nachteiligen, Haltungsbedingungen gleicht man durch Behandeln aus.
In dieser Situation auf das Behandeln zu verzichten, geht nur in seltenen Fällen langfristig gut. Wenn doch, dann wohl weil einige der o.g. Faktoren trotzdem irgendwie erreicht werden.
Da ich den Bienen bei mir die natürlichen Lebensverhältnisse nicht durchgehend bieten kann, behandle ich sie zum Ausgleich. Das mag nicht angenehm sein, aber immer noch besser als der sichere Varroatod.