Beiträge von Master Tom

    2 Milben pro Woche sind jetzt keine dramatisch hohe Zahl. Ich persönlich ermittle den nat. Milbenabfall vor der Winterbehandlung nicht, sondern behandle generell 1 bis 2 mal mit MS.


    Interessant finde ich, dass inzwischen (ich glaube so etwas von Herrn Rosenkranz (Uni Hohenheim) gelesen zu haben) angezweifelt wird, dass die von uns durchgeführte sehr intensive Winterbehandlung wirklich gut ist. Er begründete das damit, dass das dezimieren der Milben auf einen Stand nahe 0, die Bienen in eine Art Falle laufen lässt: Zu Beginn des Jahres müssen sie sich nicht um die Milben scheren, weil es so wenige sind. Am Ende des Jahres werden Sie von der Milbenvermehrung überrollt. Dann greift der Imker ein und setzt das System wieder auf 0. So haben die Bienen keine Gelegenheit sich anzupassen. Ein interessanter Gedanke. Demnach wäre ein gleichmäßig hoher Milbenbefall besser für die Bienen. Mal sehen, ob sich in den nächsten Jahren daraus etwas ergibt.

    Ich verwende seit 4 Jahren für meine Winterbehandlung nur MS. Zweimaliges Einsprühen der Völker ergibt im Schnitt einen Milbenfall von insgesamt 200 bis 1000 Milben bei einem normalen Wirtschaftsvolk. Sehr gut zu beobachten ist, dass Völker die bei der AS-Behandlung viele Milben verloren dies auch bei der MS Winterbehandlung wieder tun.

    Und jetzt wäre es wirklich interessant, diese Völker nach Abschluss deiner Winterbehandlung mal zusätzlich mit Oxalsäure zu bedampfen. Als Kontrolle, um zu sehen, was die Milchsäure übriggelassen hat.

    Als Erfolgskontrolle reicht mir, dass die Bienen gut über das nächste Jahr kommen, ohne dass es zu Verlusten durch Varroa kommt. Den Milbenabfall nach Behandlung zähle ich interessehalber auch. Meist fallen ja ein paar hundert. Bei einem wirkungslosen Mittel wäre das wohl nicht der Fall.

    Ich verwende seit 4 Jahren für meine Winterbehandlung nur MS. Zweimaliges Einsprühen der Völker ergibt im Schnitt einen Milbenfall von insgesamt 200 bis 1000 Milben bei einem normalen Wirtschaftsvolk. Sehr gut zu beobachten ist, dass Völker die bei der AS-Behandlung viele Milben verloren dies auch bei der MS Winterbehandlung wieder tun. Für wenige Völker ein sehr gutes Verfahren.


    Ich dosiere frei Schnauze, sodass alle Bienen gut benetzt sind ohne zu tropfen.


    Im nicht brutfreien Zustand ist das MS-Sprühen eher Kokolores, weil die meisten Milben in der Brut sitzen. Man müsste schon sehr häufig sprühen, um was zu erreichen. Das ist nicht effektiv.

    Die Ableitung eines Wirkungsgrades auf Grundlage des natürlichen Varroaabfalls finde ich trotzdem merkwürdig. Da gibt es so viele Einflussfaktoren. Schon die Frage, ob der Varroaabfall tatsächlich immer Auskunft über den Befall eines Volkes gibt, ist nicht so eindeutig zu beantworten. Wäre es nicht besser gewesen alle 100 Versuchsvölker mit einem bewährten Mittel zum Zeitpunkt x total zu entmilben und dann Vergleiche anzustellen? Auch hätte mich interessiert wie die Vergleichsvölker in Bezug auf den Varroabefall unter Anwendung der selben Behandlungsmethode streuen. Vielleicht hat man da auch schon 40%, oder 20%, oder 50%?


    Es kann ja sein, dass die 40% stimmen. In meinen Augen ist das aber zu wenig, weil ich ja trotzdem noch anders behandeln muss. Und ob ich in der Nachbehandlung dann 3000 oder 5000 Milben erledige, ist dann auch egal. Raus müssen sie, so oder so.

    Ich finde die Dokumentation der Feldversuche aus 2015 inhaltlich sehr karg. Da lässt sich nicht wirklich was Fundiertes entnehmen. Vielleicht wird die nächste Doku inhaltlich besser.


    40% Varroareduktion im Durchschnitt über alle Völker ist nicht wirklich viel. Bei meinen Varroabefallszahlen müsste ich trotzdem mit AS nachbehandeln. Also was soll das dann?


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die 40% überhaupt realistisch sind, oder ob es sich um normale Schwankungen beim Varroabefall handelt, die mit der Art der Behandlung nichts zu tun haben. Denn schon bei gleicher Behandlung z.B. mit AS hat man über verschiedene Völker und Stände betrachtet oft extrem unterschiedliche Befallszahlen die weit über 40% liegen können. Gründe dafür kann es viele geben. Es als Erfolg der Varroabehandlung zu verbuchen, ist zumindest gewagt.


    Im Übrigen finde ich das System alles andere als "einfach". Mal abgesehen davon, dass das ganze im Naturwabenbau gar nicht zu funktionieren scheint, ist das das komplizierteste System, was mir bisher untergekommen ist: der technische Aufwand schon bei wenigen Völkern, der lange und wiederholte Behandlungszeitraum bei trotzdem unzureichendem Wirkungsgrad, lassen mich doch am System zweifeln.


    Hier, wie auch bei der Bienensauna, fällt mir auf, dass man mit einem Produkt schon auf den Markt drängt, bevor es tatsächlich ausgereift ist.

    Einfach nur dumm. Dieser Minister scheint auch gar nichts begriffen zu haben.


    Als SPD würde ich mir jetzt 3 mal überlegen, ob man mit solchen Leuten Verhandlung über eine Koalition aufnimmt. Meine Antwort wäre klar: Nein!

    Danke Master Tom. Dachte bisher einen schlimmen Befall kann man auch mit bloßen AUge erkennen. Dann muss ich hier auch an der Erkennung arbeiten.

    Genau die Erkennung des Varroabefalls ist das Hauptproblem an der ganzen Behandlung. Alle Diagnosemöglichkeiten sind nur Krücken und liefern höchstens grobe Anhaltspunkte wie es mit dem Befall steht. Ich habe ein paar Jahre alles mögliche ausprobiert und weiß inzwischen, dass ich Anfang August zum ersten Mal (1 Woche AS im Nassenheider horizontal) behandeln muss, damit mich die Varroa nicht überrollt. Wenn die Behandlung sitzt, und das tat sie bisher immer, haben die Bienen das schlimmste überstanden. Dann noch einmal AS im September und Milchsäure im Winter. Im nächsten Jahr von vorne. Aufwendig, aber die fallenden Milben zeigen mir, dass es ohne Behandlung nicht gehen würde.

    Ab wann würdet ihr denn eine Zadant Beute (Einraum) als im Frühjarhr stark genug bewerten?

    Man geht von einer Mindeststärke von 5.000 Bienen aus, wenn sie gute Chancen auf eine Überwinterung haben sollen. Solch ein schwaches Volk hatte ich aber noch nie. Meine haben immer so ab 10.000 Bienen.


    Hier steht wie man die Volksstärke schätzt: https://www.bienenjournal.de/f…sstaerken-genau-erfassen/


    Gruß

    Wie gesagt, die Varroa ist böse, aber da ich keine Anzeichen wie Verkrüppelung etc. sehen kann war sie nicht das Hauptproblem.

    Vermutlich war sie das schon. Es ist nicht so, dass man einen zu hohen Varroabefall ohne Weiteres mit bloßem Auge erkennen kann. Wenn das anders wäre, müssten wir uns nicht mit Puderzuckertest, Zählen der Milben auf Windeln und anderen halbgewalkten Diagnosemethoden herumplagen.


    Wie Du den Verlust geschildert hast, ist es für mich der typische Varroatod. Deine Behandlungsbeschreibung stützt diese Vermutung. Letztlich bleibt es aber eine Vermutung.

    Seinerzeit hatte ich mich für die ERB u.a. entschieden, weil das Konzept den Naturbau vorsieht. Damals kam das meiner Faulheit sehr entgegen, weil ich mich mit dem Thema Mittelwand und der Logistik drum herum gar nicht erst beschäftigen musste. Heute bin ich heil froh, dass ich mir damit auch keine Sorgen über gepantschtes Wachs, eigenen Kreislauf etc. machen muss.

    Ein Theoriekurs ist eine wichtige Grundlage fürs Imkern, man sollte es aber mit der Theorie auch nicht übertreiben. Bei den Anfängern die ich gelegentlich als Imkerpate betreue, habe ich gemerkt, dass die sich zwar viel mit Imkerei beschäftigt haben: Kurse besucht, Bücher gelesen, im Internet nachgeschaut, Stammtische besucht, etc., aber weil sie keine praktischen Erfahrungen mit Bienen hatten, die gelernten Dinge gar nicht einordnen konnten. Grau ist jede Theorie-ab einem bestimmten Punkt muss man praktisch loslegen.


    Ich denke daher es ist wichtig, als Anfänger möglichst schnell ein Volk (da reicht ein Ableger) in die eigene Verantwortung zu bekommen, um die Dinge praktisch und in eigener Verantwortung anzuwenden und auszuprobieren. Wenn man dann vom Thema angesteckt ist, ergibt sich automatisch ein Drang immer mehr Wissen aufzusaugen. Sicher scheitern auch viele im praktischen Imkerleben, aber das ist dann eben auch eine Erkenntnis.

    Zitat

    Der Jurist fragt nicht nach dem Sinn eines Gesetzes, sondern lediglich nach seinem Wortlaut.

    Na, das ist wohl etwas einfach gesprochen und gilt höchstens für schlechte Juristen und vielleicht überforderte Behörden. Zu jeder Bauordnung gibt es eine Reihe von Verwaltungsvorschriften, Durchführungsverordnungen und Urteilen. Daraus ist i.d.R. sehr genau ersichtlich was eine bauliche Anlage im Sinne der Bauordnung ist und was nicht. (Davon mal abgesehen: wie will die Behörde denn begründen, dass nun 100.000 Bienen eine Gefahr für Leib und Leben darstellen? Der Blödsinn ist schneller geschrieben als begründet. Das hält doch keiner ernsthaften Prüfung stand. )


    Das Grundproblem hier ist doch: eine Baubehörde möchte gerne zuständig sein, vermutlich um der Nachbarin zu helfen, oder um Aktivität vorzugaukeln. Der Fall war schließlich in der Zeitung. Man will sich nichts nachsagen lassen. Weil die Bienen aber keine Frage des Baurechts sind, ist die Behörde gar nicht zuständig (der Ansatz, dass Beuten bauliche Anlagen sind ist nicht haltbar, sondern einfach ein hilfloser Versuch der Behörde um ihre Zuständigkeit zu begründen.)


    Zuständig ist das Amtsgericht. Ansprüche muss der Nachbar auf Grundlage des BGB aktiv zivilrechtlich dort einklagen. Dazu gibt es im Netz bereits eine Fülle von Urteilen in ähnlichen Fällen. Meist wird versucht nach §906 BGB etwas zu begründen. Meist geht es schief.


    Wie geschrieben würde ich den Anwalt des Landesverbandes o.ä. hinzuziehen. Der sollte Rat wissen.


    Gruß

    Wenn aber eine Beute eine bauliche Anlage ist, sind auch Schnellkomposter, Trampoline, Hollywoodschaukeln, Wäscheständer, Blumentöpfe.... bauliche Anlagen. Das wäre wohl wenig sinnvoll. Das Bauamt macht ja auch nicht das Recht, sondern ist lediglich untere Behörde. Da ist es manchmal nicht so weit her mit dem Rechtsverständnis. Ich würde Widerspruch einlegen und mal schauen was passiert. Ich glaube nicht, dass das Bauamt in der Lage ist seine Ansicht rechtssicher zu begründen.


    Vom dummen Bauamt abgesehen, würde ich trotzdem versuchen mit dem Nachbarn einen Kompromiss zu finden. Deine Aufstellung ist wie oben geschrieben schon sehr dicht.

    Hallo Marco,


    Baurecht ist ja Landesrecht, aber wie Clas Lehmann schon schrieb, sehe ich da kein Anknüpfungspunkt für das Vorgehen der Behörde. Zu Bienenhaltung ist dort schlicht nichts geregelt. In § 2 NBauO ist das abschließend dargestellt: mobile Beuten sind keine baulichen Anlagen, denn nur die aufgeführten Dinge sind bauliche Anlagen. Von Bienenbeuten steht da nichts. Ein festes Bienenhaus wäre eine bauliche Anlage. Vielleicht ist den Bauamtsfritzen der Unterschied zwischen einem Bienenhaus und der Freiaufstellung von Mobilbeuten nicht geläufig. Gegen den Bescheid des Amtes würde ich in Widerspruch gehen. Die Begründung ist offensichtlich unrichtig. Da scheint mir von Amtswegen viel Unwissenheit und Aktionismus im Spiel.


    Etwas kritisch ist allerdings die Aufstellung der Beuten so nah beim Nachbarn (ich gehe mal davon aus, dass da wo rechts der Zaun ist die Grenze ist). Mal davon abgesehen, dass man die äußeren Völker schlecht bearbeiten kann, kann der Nachbar zivilrechtlich (hat nichts mit dem Bauamt zu tun) gegen die Bienenhaltung vorgehen. Verbieten kann man die Bienenhaltung sicher nicht, aber man kann schon durchsetzten, dass die Beuten so aufgestellt werden, dass die Beuten einen Mindestabstand vom Nachbargrundstück einhalten (ist wieder nicht fest geregelt, aber 3 m sollten es schon sein) und die Flugrichtung über das eigene Grundstücke geht. Wenn die Flugrichtung stimmt, ein Mindestabstand eingehalten ist und nur wenige Völker gehalten werden, kann einem als Imker eigentlich keiner was.


    Kannst Du Deine Beuten nicht im Winter vom Zaun wegrücken und die Flugrichtung anders wählen? Und wenn Du im Verein bist, habt ihr im Landesverband keinen Juristen mit Bienenwissen der euch berät?


    Gruß Master Tom