Bei vielen, die noch nicht so weit in den VSB Projekten fortgeschritten sind oder gerade beginnen, kann es über ein Nadeltest sinnvoll sein, potentielle Kandidaten für weitere Untersuchungen herauszufiltern.
Hast du 70 verhaltensunbekannte Völker, ist es schneller mit einem Nadeltest vorzuselektieren. Dann findest du vielleicht 7 Völker, die man sich dann in einer Brutwabenauszählung genauer anschaut.
Ich persönlich mache gar kein Nadeltest, da die meisten meiner Völker verhaltensauffällig sind, bzw nur potentielle Kandidaten miteinander verpaart werden.
Da will ich eh genau wissen, was sie können und zähle aus.
Bei der Auszählung sage ich mir jedoch immer, schade das wir uns so immer mehr Arbeit aufhalsen je weiter wir kommen.
Völker die nichts können, habe ich meist in 10min ermittelt, da hänge ich jetzt nicht noch ein Pintest ran.
Allerdings macht eine Auszählung in einer natürlichen Varroabelastung in der ersten Jahreshälfte wenig Sinn, da man da kaum Milben findet. Nach Infektionen und im Oktober sieht es dann schon ganz anders aus.
Ich habe im Juli Völker ausgezählt und 1 Milbe bei 300 Zellen gefunden und mich gefreut wie Bolle und im Oktober war das Volk schon arg am kämpfen um das Überleben. Das Volk hat es auch nur durch eine Frühjahrsverstärkung geschafft denke ich, weil ich nicht den Totalausfall riskieren wollte und bis zum Letzten gegangen bin.
Ja ich weiß, man sollte nie päppeln, aber nicht alles ist schwarz oder weiß.
Trotzdem hat das Volk ein Achtungszeichen ala nicht ohne weitere Bearbeitung weiter vermehren.
Es macht oft kein Sinn über die Art und Methoden zu streiten, man sollte aber wissen warum mache ich etwas wofür, was verspreche ich mir gerade davon und warum will ich das nicht anders machen.
Selektion in Drohnenbrut gibt es bisher nicht flächendeckend, sondern wir nur additiv gamacht sofern sich in Arbeiterrinnenbrut nichst findet.
Außerdem hat man gerade zu den späten Auszählungsterminen nur noch wenig Drohnenbrut, die dann auch altersunspezifiziert ist.
Bei der Brutuntersuchung gilt die 12 Tage Stufe, davor wird selten VSH beobachtet.
Zählst du also zu junge Brut aus, hast du zu hohen Befall und das VSh Verhalten wurde nicht bewertet.
Vielen ist es auch egal, welches Verhalten zu einem geringen Milbenbefall führt, Hauptsache ein geringen Brutbefall.
Erkennbar sind da schon Unterschiede bei der Auszählung 0% SMR, 1-3% Brutbefall, Überleben erfolgreich und Volk im Frühjahr vital. Im nächsten jahr die Töchter ein ähnliches Verhalten.
Hier wäre dann der direkte VSH Test mit der gezielten Varroainfektion zielführender.
Man bedenke zur Begutachtung dann auch wieder nur Völker, die mit anderen Mitteln schon vorselektiert wurden, dafür zu verwenden.
Das Thema und die Analysen sind weiter interessant, doch das Überleben ist der einzige Gradmesser für mich.
Alles was wir in den Projekten tun, ist keinesfalls 1:1 vergleichbar, da der Imker als die entscheidende Störgröße immer im Boot ist und das sollte bei allen Ergebnissen, die man ermittelt immer mit einbezogen werden.
Liebe Grüße Bernd.