der Autor bleibt auch ungenannt, so dass seine Reputation nicht geprüft werden kann. Es ist da von "einem Imker" die Rede und man kann den Text so lesen als sei dieser BSV. Die Anforderungen an einen BSV sind (in NRW)
Hallo Peter,
wie oben im Vorwort geschrieben: Der Artikel stammt von einem Berufsimker, der namentlich nicht genannt werden möchte (aus, wie man sieht, nachvollziehbaren Gründen).
Ich bin die erwähnte BSV und mache die Redaktion des Bienenmütterchens.
Die kritische Nachbetrachtung aus dem Bienenmütterchen präsentiert dagegen ledlich irgendwelche Schlüsse ohne deren Herleitung,
Ich bin etwas verwundert, es werden die Ergebnisse der Beprobung doch sehr genau benannt, in absoluten Zahlen und mit anschließender Interpretation. Die Ergebnisse stammen aus dem Rohdaten, die, wie im Artikel beschrieben, nur mit einigem Aufwand beschafft werden konnten: "Erst durch Mitwirken des Bundesdatenschutzbeauftragten auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes hat das Friedrich Löffler Institut die tatsächlichen Rohdaten des Versuchs offen gelegt. "
Da hilft mir der reißerisch aufgemachte Artikel leider auch nicht wirklich weiter.
Schade, dass du den Artikel als reißerisch empfindest. Das ist nicht das Ziel was wir als Bienenmütterchen erreichen wollen. Kannst du mir das erläutern?
2/3 des Artikel bestehen aus Zahlen der Rohdaten und im letzten Drittel startet der Autor einen Aufruf, dass Vets und Imker einen Dialog darüber führen sollten. Ich habe den Artikel nicht als reißerisch empfunden, daher würde ich mich freuen wenn du mir das erläuterst.
In der Printversion des Bienenmütterchens haben wir zusätzlich folgende Tabelle der Rohdaten abgedruckt, in der Onlineversion sieht man dies nur sehr klein:
Tabelle aus "Abschlussbericht des Nationalen Ringversuchs „AFB 2018“, zum Nachweis von Paenibacillus larvae, dem Erreger der Amerikanischen Faulbrut“
Leider erinnert mich das allzusehr an die Heckenschützenmethoden der Coronaleugner.
Irgendwas Spektakuläres nicht nachprüfbar in den Raum werfen um Unsicherheit zu schüren.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber bei solch einer Aussage hätte ich mir ein genaueres Lesens des Artikels gewünscht, oder eine Nachfrage deinerseits.
Im BM hatten wir im Anschluss einen Kommentar von Dr. Guillaume Misslin abgedruckt, der das ganze als Biologe und Imker nochmal wissenschaftlich eingeordnet hat. Ich zitiere gerne daraus:
"Im Ergebnis hat 1 von 26 beteiligten Laboren beide Negativeskontrollen als falschpositiv erkannt, ein weiteres Labor eines von beiden. Ein anderes Labor hat eine Positivprobe als falschnegativ beurteilt. Ein weiteres Labor hat für eine Probe die Daten einer Positivkontrolle eingetragen. Ein letztes Labor konnte die Ergebnisse des sechsten Tages für 6 von 8 Proben nicht auswerten wegen Fremdkeimung. Insgesamt haben 5 von 26 Labore gravierende Fehler gemacht, also fast 20% der beteiligten Labore.
Ein Grund dafür sind die unterschiedlichen Nährmedien und genutzen Protokolle. Der zweite Grund sind menschlische Fehler, wie das Eintragen fehlerhafter Daten und eventuell falsche Handlung der Proben.
Als wichtiges Ergebnis des Ringversuchs 21 muss man die fehlende Harmonisierung der Handhabungen der Labore bezogen auf den Nährmedientyp nennen.
Die Imkerschaft sollte sich fragen ob die Entscheidung eines Veterinärs bei der Ausstellung eines Gesundheitszeugnisses nur auf die Ergebnisse einer AFB-Untersuchung basieren soll oder ob weitere Bedingungen untersucht/beobachtet wer den müssen. Ausgehend von der vorlie- genden Studie könnte man spekulieren, dass 1 von 5 Labore ein oder mehrere Proben falsch beurteilen. Das scheint dramatisch zu sein und hat große Konsequenzen für Erwerbs- und Nebenerwerbsimker. Es ist Schade, dass bisher noch keine offene Diskussion in einer Imkerkommissionen stattfindet, um eine Lösung zu finden, die der Integrität der Labore nicht schadet und das Überleben der Imker nicht gefährdet."