Die Betreiber dieser Anlagen wären schön blöd, wenn sie diese Deckel in die Verbrennung gelangen lassen würden.
Der Hauptzweck der thermischen Abfallbehandlung von Siedlungsabfällen ist es eine Stabilisierung des Abfalls zu erreichen. Alles was erzählt wird über
- Gewinnung von Strom
- Gewinnung von Dampf/Wärme
- Gips aus der Entschwefelung
- Schlacke für den Straßenbau
- Salzsäure für die chemische Industrie
- Metallrückgewinnung
ist Werbung im Stile der 80er und 90er. Ehrlicher wäre es zu sagen, um Deponien wie in den 60er und 70er Jahren mit all ihren Grundwasser- und Ausgasungsproblemen oder Müllexporte zu vermeiden ist der hohe Aufwand und die damit verbundenen Kosten notwendig. Das Deponievolumen soll klein und sicher sein, darum geht es. Deswegen wird das Altmetall aus der Schlacke gezogen.
Der Betrieb der Elektrofilter und Elektromagnete(!) verbraucht einen Großteil des "erzeugten" Stroms, Gips gibt/gab es in viel größeren Mengen in den echten Braunkohlekraftwerken und Salzsäure ist auch kein Produkt, wo die chemische Industrie drauf wartet.
Die 70 Müllverbrennungsanlagen in Deutschland haben 6 TWh Strom erzeugt, das Kernkraftwerk Isar2 12 TWh, die Braunkohleverstromung im Lausitzer Boxberg 17,4 TWh oder die Steinkohleverfeuerung im Hamburger Moorburgkraftwerk bei 13TWh
Die Restmüllverwertung, orientiert sich sicher nicht an 16ct pro Kilo Altstahl. Bei der Müllpolitik ging es zuerst um Wasser- und Flächenschonung, dann um Dioxine (Seveso), danach um Entschwefelung (saurer Regen) und jetzt ist eben CO2 das Topthema. Wobei eine Methanol-gasende Deponie vermutlich erheblich klimaschädlich ist als das CO2 einer Müllverbrennung.
Daher halte ich einen mehrfach verwendeten TO-Deckel für ökologisch sinnvoller als den DIB-Plastikdeckel mit Einmaleinlagen aus Verbundmaterial - die automatisch Restmüll sind. Obwohl das recyclingbasierte DIB-Gesamtsystem in seiner Regionalität sich positiv vom restlichen Lebensmittelhandel abhebt.
Der TO-Deckel eines Honigglases wird wie oft am Frühstückstisch geöffnet und geschlossen, um dann evtl. in eine zweite oder dritte Runde zu gehen? Dazu im Vergleich der Rotkohl, Gurken oder Bockwürstchendeckel - einmal zu, einmal auf, ab in die Schmelze.