Liebe/r Violaker , hier gab es ja schon richtig viele gute Ratschläge. Ich wollte nur noch mal betonen: Dass man Völker verliert wegen der falschen Varroabehandlung, passiert leider jedem Mal. Ich kenne das Gefühl, im Winter/Frühjahr plötzlich vor einer leeren Beute zu stehen und zu denken: Nie wieder, die armen Tiere, und ich bin Schuld!
Aber aus diesen Fehlern lernt man und findet nach und nach zu seinem Konzept. Ich persönlich behandle ganz klassisch: Brutfreie Ableger/Kunstschwärme werden einmalig mit Ox gesprüht und bei Bedarf später mit AS-Schwammtuch behandelt - nach meiner Erfahrung besteht eigentlich immer Bedarf. Wirtschaftsvölker bekommen nach der letzten Honigernte (Ende Juni/Anfang Juli) sofort eine kleine Ladung Flüssigfutter. Danach (also Mitte Juli) behandle ich 2-3 Mal mit AS-Schwammtuch, jeweils im Abstand einiger Tage - je nachdem, wie das Wetter passt. An richtig heißen Tagen kommt das Tuch erst abends rein. Ich hatte damit noch nie Königinnen- oder Brutverluste, die Milben fallen trotzdem. Im August/September wird der Milbenfall kontrolliert und bei Bedarf (eigentlich immer) nochmals mit AS-Schwammtuch behandelt. Ich mag das Schwammtuch, weil man recht flexibel auf das Wetter reagieren kann. Wichtig: Ich habe gelernt, niedrigen Milbenfallzahlen auf der Windel nicht zu vertrauen. Im Winter träufel ich bei allen Völkern Ox.
Mit diesem Konzept fahre ich sehr gut, diesen Winter zum Beispiel haben 6 von 6 Völkern sehr gut überstanden. Totale Brutentnahme habe ich mal in einem Jahr gemacht, das war gar nichts für mich und die Bienen - und auch das einzige Jahr, in dem ich Winterverluste hatte (sicher ein Anwenderfehler, aber wiederholen wollte ich das trotzdem nicht).
Ich denke, dass es immer auf das eigene Beutensystem ankommt (ich zum Beispiel habe eine Holz-Großraumbeute) und auf das lokale Klima, auf das man sich eben einstellen muss, ob die angewandte Methode funktioniert.