Beiträge von Noldi

    Die Kosten sind eigentlich das falsche Argument. Denn jeder der Honig am Markt verkauft ist Unternehmer und gerade bei Lebensmitteln geht es um den Verbraucher. Der Begriff Hobbyimker wird ja nur deswegen verwendet weil die Deutschen und Österreichischen Finanzämter bei ihren Berechnungen herausbekommen haben, dass bis zu einer gewissen Größe es fast für jeden Imker pro verkauftem Glas Honig ein Verlust ist, also eine Liebhaberei. Dennoch, dem Verbraucher gegenüber sind das Unternehmer. Und Unternehmer haben Pflichten, vor allem im Lebensmittelbereich. Ein reines Hobby wäre es eigentlich wenn nichts verkauft wird.


    Die Frage ist vielmehr ob eine Regulierung real einen Sinn ergibt. Und da stellen sich dann Fragen: Betrifft es den Verbraucher und damit ob etwas in den Honig übergeht? MW interessieren den Verbraucher wenig. MW betreffen in 1. Linie uns Imker untereinander. Sollte man der Meinung sein eine Regulierung macht Sinn, dann stellt sich die Frage wie macht man es. Sollte man sich zu einer Zertifizierung entschließen, na selbstverständlich muss das dann für jeden gelten. Es macht doch keinen Unterschied ob einer mit 100 Völkern oder einer mit 10 Wachs verkauft. Bei beiden wäre der allgemeine Wachskreislauf versaut, wenn da Dreck drinnen wäre. Und genau deswegen würde eine gesetzliche Unterscheidung hier auch keinerlei Sinn ergeben. Kein Händler/Umarbeiter der klar bei Verstand ist, würde wenn so Regulierungen und verstärkte Kontrollen kommen würden, noch irgendein Wachs und sei es noch so wenig ohne Analyse aufkaufen. Sobald man hier mehr Kontrolle reinbekommt, wird analysiert. Rein das würde aber schon verursachen, dass jeder Aufkäufer der rechnet dann Wachsmindestmengen einführen würde ab der er aufkauft. Weil sich darunter dann vieles nicht mehr rechnen würde. Dazu braucht es keine Gesetze. Das würde schon rein mit Mystery Shopping und Veröffentlichung der Ergebnisse passieren.


    Bei Eigenverbrauch oder Verkauf dann in Form von Kerzen ist das ja egal, betrifft den ja nicht. Der schafft sich halt eine kleine Silikonform an oder lässt Eigenwachs umarbeiten. Das hat ja mit Verkauf nichts zu tun. Und ja, für einige würde sich ein Wachs"verkauf" dann nicht mehr rentieren und insgesamt ginge der Wachspreis nach oben. Ob Biovereine etwas verlangen oder nicht ist dann wieder eine andere Baustelle, man muss ja keinen Bioverband beitreten.


    Ich glaube aber nicht dass wir schon so weit sind, dass wir hier das Kinde mit dem Bad ausschütten müssen und Zwangszertifizierungen einführen müssen. Falls doch, ja dann muss das für jeden gelten.


    Aber das ist jetzt weit OT vom Thema des Threads ...



    Darum ging es mir nicht, sondern um den Eigengebrauch. Also Hobbyimker hebt über Jahre sein Wachs auf bis genügend für die Umarbeitung da ist, lässt umarbeiten und benutzt dann die Mittelwände die aus seinem eigenen Wachs hergestellt wurden, in seinem eigenen Betrieb. Da gibt es keine Veräußerung.

    Wenn, wenn ... dann sinken halt die Kosten für die dann viel öfter durchgeführten Tests, die Preise für CAM (echtes Bienenwachs) steigen auf normales Niveau [reines 'echtes' Bienenwachs im Großhandel zB. für die Pharmaindustrie kostet mehr als was Imker für Mittelwände hinlegen, warum nur ...] und der Honigpreis steigt.


    Imker sind sobald sie Honig nicht selbst konsumieren sondern regelmäßig verkaufen Unternehmer. Ja, auch kleine Hobbyimker. Und wer ein Lebensmittel produziert für den Markt und nicht nur für sich selbst, für den gelten Spielregeln und klar die müssen Sinn ergeben und auch in einem gewissen Verhältnis stehen ... Wer mal ehrlich nachrechnet was jemandem mit ein paar Völkern die Produktion eines Kilo Honigs kostet (nebenbei kommt der dann drauf dass die meisten den Honig unter den Entstehungskosten verkaufen ...) der kommt dann drauf, dass so eine vielleicht alle paar Jahre (Sammelprobe sobald genügend Wachs zum umarbeiten angefallen ist) anfallende Probe von den Kosten her nicht wirklich einen großen Kostenfaktor darstellen würde. Wieso Wachs, dass von einem selbst stammt und im eigenen Betrieb benutzt wird zertifiziert sein soll, erschließt sich mir aber nicht ... Verkauf ist etwas anderes. Wer weiß vielleicht kommen wir ja mal so weit dass die Lebensmittelkontrolleure nicht mehr nur Honig untersuchen, sondern dass die auch zu den Völkern gehen und Wachsproben ziehen werden.


    Und Wachs ohne gute Untersuchung wäre halt Kerzenwachs. Die "jetzige" Situation empfinde ich als deutlich schlimmer und finanziell kostspieliger als ein System das auf kostenpflichtigen Untersuchungen aufbaut. Und das sage ich obwohl ich absolut kein Freund von mehr Staat bin, im Gegenteil ... ich wäre ja dafür dass zuerst einmal die Bieneninstitute und die Vereine hier tätig werden und Mystery Shopping Europaweit betreiben. Einkaufen, untersuchen lassen und Ergebnis veröffentlichen. Ala Stiftung Warentest ... Testen, Veröffentlichen und dann die Imker mit den Füßen abstimmen lassen. Papa Staat kommt dann irgendwann mal an die Reihe, wenn wir versagt haben ... derzeit schaut es leider danach aus, aber das kann man ja ändern. Markus hat nicht unrecht mit seiner Forderung, dass gesetzlich klipp und klar definiert wird, dass Bienenwachs ausschließlich von Bienen geschwitztes Wachs ist. Das ist aber halt etwas anderes wie alles muss zertifiziert sein.


    Ich kann nur für mich sprechen, aber "ich" werde sicher kein Wachs mehr kaufen, bei dem nicht eine volle Untersuchung vorliegt. Also ein Wachs bei dem nur die Rückstandsanalyse und der Gesamtkohlenwasserstoffgehalt vorliegt, wird sicher nicht mehr gekauft. Und zwar egal ob da etwas gesetzlich geregelt, vorgeschrieben oder sonst etwas wird oder nicht wird.

    Das Thema Vergällungsmittel ist interessant, denn die obige Mischung ist in der EU zwar die Standardvergällungsmethode, allerdings gibt es noch andere Vergällungsmittel. Interessant klingen folgende: Vergällungsmittel Essigsäure für die Essigherstellung und für die chemische Industrie Thymol. Tja, Bezugsquelle, Preis, Voraussetzungen für den Bezug, ...

    Darum ging es in meiner Frage nicht. Die zielte auf ein anderes Thema ab: Rückstandsproblematik im Wachs. Also deutlicher: hinterlässt dieses Vergällungsmittel Rückstände im Wachs, wenn ja baut es sich wieder ab und in welchem Zeitraum?

    Jonas, du schreibst eh die gleichen Gründe hin wie ich und Karl (DerBergische) oben und wieso "mir" der Varroatester mit CO2 besser gefällt, als ein Varroaschüttelbecher mit "Puderzucker". Wie der Varroatester CO2 im Vergleich zu Schüttelbecher mit Bienenhilfe ist, darum ging es bisher gar nicht und kann ich auch gar nicht beantworten, ich hatte noch nie Bienenhilfe in Verwendung. Dass der Preis für den Varroatester CO2 zu hoch ist wurde auch vorher schon erwähnt. Im Gebrauch komme ich auf ca. 10cent für das CO2 pro Test.


    Interessant wäre bei Verfahren wie Varroatester CO2, Schüttelbecher Bienenhilfe, ... wie die Schadschwellen hier wirklich sind, denn meine gemessenen Werte weichen da von der Windel ab. Vielleicht gibt es da ja einen Unterschied zwischen Rähmchenmaß, Betriebsweise (angepasster Brutraum oder nicht), ... Bei mir Dadant mit angepasstem Brutraum und Entnahme der Bienen zum testen von einer der wenigen Brutwaben.


    Gibt es eigentlich eine Möglichkeit die CO2 425g Flaschen, die es heute für zu Hause für Sprudelgetränke gibt, zu nutzen? luffi: was benutzt ihr für ein Anschlussset für die 2kg Flaschen?

    Ich habe mir ein paar Schüttelbecher für die Puderzuckermethode gebaut. Gehen gut, solange die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Also zusammenpappender Puderzucker ist ärgerlich. Um den Puderzucker schon zu Hause für mehr Völker vorbereiten zu können habe ich billige Urinbecher gekauft. Die Methode dauert mir aber zu lange und mir hat es dauernd die dazu nötigen Metallsiebe verstopft. Gefällt mir aber besser wie die Windeln, vor allem während der Saison nutzen mir die nichts, da ich da auf dem Gitter ein Brett liegen habe.


    Also heuer einen Varroa-CO2-Tester gekauft und tja, bis auf den Preis und dass es mir den ersten gelieferten CO2 Spender zerrissen hat (der neue funktioniert), bin ich von dem Teil begeistert. Das einzig leicht nervige ist, dass einige Milben zwischen Gitter und Glas hängen bleiben. Aber ein wirkliches Problem ist das eigentlich auch nicht.


    Auffallend, es fallen mehr Milben als bei der Puderzuckermethode und mehr Milben als man bei den üblichen Umrechnungsfaktoren für die Windeln erwarten würde.