Beiträge von kelte

    Dennoch gelingt es uns nicht, die Bio Diversität zu erhöhen. Wo liegt mein Fehler?

    Bei uns im Süden beschäftigt sich die Bayerische Zoologische Staatssammlung schon über 200 Jahre mit Artenschwund bei Insekten.


    Die Hauptursachen beim Insektenrückgang sehen sie in

    • Bebauung natürlicher Flächen ("Flächenfraß")
    • Verlust vernetzter Strukturen in der Landschaft (Hecken, Streuobst, Flurbereinigung)
    • Stickstoffeintrag aus Landwirtschaft und Verkehr
    • Pestizide

    Lichtverschmutzung, Verdrängung durch invasive Arten haben eher geringere Bedeutung


    Wenn man Luftbilder von Landschaften aus den 50/60er Jahren mit aktuellen Satellitenbildern vergleicht, wird der Lebensraumverlust verständlich.

    Diese schon über Jahrzehnte wirkenden Faktoren lassen sich nicht kurzfristig mit ein paar Blühstreifen reparieren.

    Als Imker sehen wir aus erster Hand, dass es auch ohne Subventionen funktionieren kann

    Nunja - das Förderprogramm Imkerei der EU, aufgestockt um Fördermittel der Mitgliedsländer, ist ja nicht unbeträchtlich.


    National apiculture programmes
    European Union support for beekeeping is provided through the national apiculture programmes.
    agriculture.ec.europa.eu


    Ob es ohne diese Mittel auch funktionieren würde, weis ich nicht - sicher aber nicht besser.

    Die Organischen Düngemittel liefern hauptsächlich Phosphate der Stickstoff ist nur ein Bonus.

    Den Stickstoff nur als Bonus anzusehen, ist auch bei den Landwirten nicht üblich. Dass der Phosphat bzw. Phophoranteil so hoch ist, war mir allerdings bisher so nicht bewusst.

    Das kann man so pauschal nicht sagen:


    Für Geflügelmist trifft das zu, auch noch für Schweinegülle.

    Die Exkremente von Wiederkäuern enthalten dagegen relativ wenig Phosphat, da Wiederkäuer im Gegensatz zum Monogaster in der Lage sind pflanzliche Phosphate (Stichwort Phytate) mikrobiell aufzuschliessen und dann zu verdauen.

    Ja das ist ein Paradebeispiel - aber dafür, wie man sich kritiklos vor den Karren von Bauernverband und Agrarlobby spannen lässt, indem man Chemie-Willi-Artikel verbreitet.


    Die Geflügelzucht und Brütereien waren der erste Bereich, der sich bereits vor vielen Jahrzehnten von landwirtschaftlichen zu industriellen Strukturen verändert hat.

    Da gibt es nichts mehr zu zerstören. Dieser Sektor ist für bäuerliche Landwirtschaft längst verloren.


    Im Gegenteil: durch die Umstellung auf Zweinutzungshühner konnten im Biobereich wieder lokale Zuchtinitiativen und Brütereien entstehen bzw. ihre Existenz sichern.

    Ein Museum mit Imkerei und angeschlossenem Schulungszentrum mit Übernachtungsmöglichkeit usw. wäre möglicherweise sogar wirtschaftlich dauerhaft erfolgreich, aber es muss auch bewirtschaftet werden können und das bei den enormen "Personalproblemen" der Orden.


    Es könnte viele Gründe dafür geben, dass die Imkerei dort faktisch abgeschafft wurde.

    Gerade das scheint ja der Plan zu sein:

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    In Bayern ist es genauso


    Nein - in Bayern läuft es anders:


    Bienen sind in Bayern in der Tierseuchenkasse beitragsfrei und nicht meldepflichtig.

    Ebenso wie Esel, Ziegen, Enten, Gänse, Wachteln, Fische, Wildtiere


    Siehe auch hier.

    Ich habe noch nie mit Thymol behandelt.

    Wäre es denkbar, daß Dein Wachs z.B. beim Umarbeiten neben Thymol-belastetem Wachs gelagert wurde oder dabei im Prozess verschleppt wurde ?

    In Bayern sind bei über 35% der eingesendeten Wachsproben (konventionell+Bio) Thymol nachweisbar. Ich unterstelle, daß aktuell deutlich weniger als 35% der Imker mit den (auch im Biobereich zugelassenen) Thymol-Produkten behandeln.

    Hier kannst Du auch nachlesen wie Du es wieder los werden kannst:
    https://www.tgd-bayern.de/BGD/…ndsproblematik_Thymol.pdf

    Für mich erscheint das schon etwas seltsam, dass sich die Qualität von "Bio-Wachs" nicht von Analysenwerten her ableitet, sonderen ALLEINE aus der Bertriebsweise des Imkers definiert wird.

    So pauschal gilt das nicht: Bio-Verbände definieren ja Richtlinien über den EU-Standard hinaus.

    Für Bienenwachs hat z.B. der Biokreis sowohl festgelegt wie oft zu analysieren ist, als auch zu welcher Bestimmungsgrenze (aktuell 10ppb).

    Naja, wenn es wirklich in Aminosäuren zerlegte Proteine sind, dann wäre es eigentlich egal, ob die aus Hühner, Dinosauriern oder dem Reagenzglas kämen. Weil auf molekularer Ebene sind alle Aminosäuren gleich, sofern es die gleiche Aminosäure ist...

    Fast - wenn es da nicht die Chiralität, d.h. D- und L-Formen gäbe...


    Aber egal - gebt das Geld doch besser für Weidenstecklinge aus, damit ist dann nicht nur der Honigbiene geholfen, sondern auch vielen anderen Insektenarten und vor allem dem Image der Imkerei und dem Ansehen des guten regionalen Honigs.....