Hallo ihr Imkers, hier meine Ideen zur Schiedführung übers Jahr.
Bin in diesem Jahr vollständig von den DNM Kisten auf DD US mit 12 Rähmchen umgezogen, die Biens sind jetzt in der richtigen Kiste. Kann also als Anfänger keinen langjährig erprobten Erfahrungsbericht liefern.
Habe mir hier im Forum viel über das Schieden und das Einengen des Brutraums durchgelesen. Und habe mir ein Wochenende mit Jürgen Binder über den angepassten Brutraum geleistet, das war sehr aufschlussreich und sehr unterhaltsam und hat mir nach meinem Gefühl einiges gebracht.
Auf dieser Grundlage möchte ich Euch meine Ideen zum Schieden (selbstverständlich mit zwei reflektierenden Thermoschieden) kurz vorstellen. Ihr könnt ja mal sagen, wo grobe Missverständnisse oder Fehler liegen. Danke dafür.
Die Sprechweise sollte m.E. tatsächlich geändert werden: nicht der Brutraum wird angepasst, sondern das Brutnest. Unter Brutraum verstehen wir ja im Allgemeinen die Kiste oder Zarge. Anpassungen nehmen wir aber am Bienensitz und am Brutnest vor. Und dafür gibt es zwei Grundregeln/konzeptionelle Ideen: Im Herbst und Winter wird an die Bienenmasse angepasst, im Frühjahr an die Brutmasse. Angepasst ist das Brutnest immer, außer zur Einfütterung ab ca. Mitte Juli, da geben wir den Brutraum komplett frei, keine Schiede oder Schiede an den Rand.
Für den Einsatz der 2 Schiede stelle mir grob folgenden Ablauf vor:
Im Oktober/November setze ich den Bienensitz auf 4 BW, das andere Futter ist hinter dem Schied aber direkt dran also ohne Lücken. Ziel ist dabei, dass die Wintertraube nicht so viel Heizenergie verbraucht und schön kuschelig sitzt. Und sobald gebrütet wird, ist die Brut immer schön warm und gut versorgt. Es entstehen langlebige Bienen. Futtermangel hat das (hoffentlich) nicht zur Folge, weil ja immer mal 5 oder mehr Grad erreicht werden und die Damen etwas umtragen können, näher ran ans Brutnest. Und sie können ja das Schied auf allen Seiten umlaufen.
Im März wird dann bei Flugwetter das Futter kontrolliert und ggf. näher ran gerückt. Im April zur Kirschblüte kommen dann die ersten HR drauf und die Futterwaben kommen bis auf eine aus dem BR raus. Nun wird ja gebrütet und das Volk wächst und wenn tatsächlich die Kö mit den 4 Bruträhmchen nicht auskommen sollte, kommt noch eine (oder zwei) Futterwaben ins Brutnest rein. Ziel ist eine Brutnestgröße (an die Leistung der Kö angepasst) von 4 bis 6 Rähmchen. Damit gehe ich durch die Trachtsaison. D.h. im Brutnest ist nahezu vollständig Brut, der Honig ist im HR. Pollen habe ich schon im ersten HR im virtuellen Brutnest gesehen. Weiß nicht, ob ich das schlecht finden soll. Es wird jedenfalls wenig Pollen im BN eingelagert und das ist erstrebenswert (haben hier schon viele gesagt).
Letzte Juniwoche dann TBE und Brutscheunen. Und ab Mitte Juli Einfüttern mit MW oder Anfangsstreifen auf 9 bis 10 Bruträhmchen.
Mir ist nicht so richtig klar, wie ich erkennen soll, wie viele BR-Rähmchen so eine Kö denn braucht, ob 3, 4, 5 oder 6. Aber Der Rest ist für mich ganz klar. Während der Tracht wird das BN nicht mit MW erweitert und möglichst nicht geschröpft. Gebaut wird im HR, und es kommt immer eine weitere HR-Zarge drauf, wenn die obere zu einem Drittel genutzt ist. Und nach der Tracht wird die dann verfügbare Bienenmasse genutzt: erstens für Kunstschwärme und zweitens zum Ausbauen von BR-Rähmchen, in die dann das Futter eingelagert wird. D.h. bei der Frage, wer zuerst schiedet, habe ich gewonnen: Oktober!
Beste Grüße und noch frohe Festtage
Uli