Beiträge von Robert Freimann

    zu 2: Dann frag mal (hinter vorgehaltener Hand) bspw. in Rumänien nach. Da geht die AFB so um, daß Imker vor Verzweiflung - EU-Recht hin oder her - flächendeckend illegal zu Antibiotika greifen (sofern sie sich das leisten können). Vergleiche dann bspw. mit Tschechien.

    Zufällig kenn ich ein paar schon etwas länger (die arbeiten hier auf Montage und nehmen regelmäßig Kö von mir mit).

    Die sagten mir folgendes:

    Sie persönlich setzen kein Antibiotika ein da sie der Meinung sind das würde den Bienen zu stark schaden und wäre bei Ihnen nicht nötig. (Hilfreich wäre da bestimmt auch ein Blick auf die Argumente gg Antibiotika von Steppler.)

    Was sie mir aber auch gesagt haben ist das Amateuren die wiederholt scheisse bauen der Stand angesteckt wird!

    Will das nicht gutheißen aber ich hab mit den Vergleichen auch nicht angefangen...


    Bei all dem angeblichen Drama stellt sich mir auch immer die Frage wie die Bienen ohne den ganzen Zirkus so lange überleben konnten!?

    Die einzige Möglichkeit, all eure Wünsche zu erfüllen besteht darin, eine Pflicht zur Antibiotikanwendung gegegen AFB auch hierzulande einzuführen. Ich möchte das nicht.

    Nein nicht ganz. Pflicht wäre vernünftig, aber Euch würde schon eine Zulassung hierzulande genügen. Natürlich müsste die AFB dann komplett aus der Seuchenverordnung genommen werden. Sonst bringt es nichts.

    Schuldzuweisungen und Anklagen unter den Imkern werden aber dadurch eher nicht abnehmen.

    Ich glaub wir reden immernoch aneinander vorbei:

    Hört doch mal auf immer die Antibiotikakeule als Argument rauszuholen!

    Ich kann mich nicht erinnern das den Antibiotikaeinsatz hier irgendjemand befürwortet hätte.

    Ich bin gg eine Antibiotikapflicht,

    ABER ich wäre für die Pflicht der Afb mit betriebstechnischen Mitteln vorzubeugen:

    TBE, hygienische Bienen (Putztrieb etc), kein Honig im Br, Vermehrung über KS...

    Ohne Futterkranzprobe fällt Faulbrut erst auf, wenn das Kind im Brunnen liegt und der dann schon angerichtete Schaden um ein vielfaches höher liegt, als mit Monitoring.

    Beim Laves in Celle sind prozentual die positiven Befunde der Futterkranzproben von 2004 bis 2019 relativ kontinuierlich auf ca. ein Viertel zurück gegangen. Daran kann man gut erkennen, wie wenig das Monitoring nutzt, wie mir scheint...

    Das wird uns immer erzählt...

    Aber schaut euch doch mal die Sperrbezirke an:

    Wenn das stimmen würde müsste es um einen Herd eine Reihe von gering besporten Nachbarständen geben.

    Das ist aber die absolute Ausnahme!

    Hier hatten die ganzen Sperrbezirke der letzten Jahre fast immer nur den Herd, bei einem einzigen einer geringe Belastung beim Nachbarstand (meinem).

    Fragt doch spaßes halber mal bei euch in der Gegend rum!

    Hinzu kommen noch die finanziellen Kolateralschäden:

    Als mein Nachbar verseucht war stand dick und fett in der Zeitung in Ort xxx ist die "bösartige Faulbrut" der Bienen ausgebrochen, doof nur das alle nur mich als den Imker dort kannten.

    Haustür- und Edekaverkauf waren für knapp 2 Wochen gen Null und mich haben sogar 2 Kunden angerufen ob sie meine Honiggläser noch aufessen können!?

    Würden einfach alle Imker jedes Jahr ne Tbe machen bräuchten wir den ganzen Mist nicht und die Winterverluste würden auch deutlich sinken!

    Und das das Monitoring als Frühwarnsystem funzt wird zwar oft behauptet trifft aber nur in Ausnahmefällen zu:

    Als mein Nachbar über Jahre klinik am Stand hatte (immer so 25bis 35Wv) wurde, als es auffiel, ein Sperrbezirk eingerichtet und reichlich Völker bepropt:

    Von mir 70Völker auf insgesamt 3 Ständen, von 3 Kollegen nochmal etwa zusammen 50Völker.

    Was kam bei den Untersuchungen raus?

    Lediglich eine einzige Probe! (120Völker=20Proben) war gering belastet, bei der Nachuntersuchung dann auch null!

    Und das ist absolut kein Einzelfall! Vorrausgesetzt die Imker verstehen ihr Handwerk!

    Schaut doch mal die Sperrgebiete in eurer Umgebung an:

    Wo sind denn die ganzen geringbelasteten Proben (die es laut "Lehrmeinung") ja geben müsste?

    ???

    Ihr solltet Euch schon entscheiden. Besser ausbilden, oder weniger ausbilden.

    Das ist doch die Forderung während des ganzen Fadens: BSV und Imker mehr ausbilden. Jetzt ist das auch wieder falsch?

    In meiner Antwort ging es ledigtlich darum das durch den ganzen Futterkranzprobenzirkus sehr wohl in den Instituten (explizit Celle) Geld verdient wird.

    Und jetzt schauen wir uns das wirtschaftliche Interesse an diesen Futterkranzprobe an. Celle 2020. 7816 Futterkranzprobe, (wir sind da etwas höher mit positiven Nachweisen als nur 5 %). Jede Probe kostet 24 Euro und in Summe kommt da 187,584 heraus. Ja man muss die Materialien und Arbeitslöhne etc abrechnen, aber hier wird kein Minus gemacht. Da gibt es einwirtschaftliches Interessente.

    Naja, an diesen Zahlen erkenne ich kein wirtschaftliches Interesse. Wenn ich 60 €/h Stundensatz zugrunde lege, was nicht übertrieben hoch ist, und dazu noch ein paar € Material je Probe einrechne, bleibt je Probe nicht mehr viel hängen. Aufgrund von vielleicht 20-30k Jahresgewinn von wirtschaftlichem Interesse eines Instituts zu sprechen geht an der Sache vorbei.

    Das Geld wird ja auch hauptsächlich mit dem drumherum verdient:

    bedenkt doch mal was Celle mit Vorträgen und Lehrgängen generiert:

    Alleine die ganzen "Gesundheitskurse" und Bsv-Ausbildungen.

    Und das Deutschland weit!

    Und dann müssen alle BSV alle paar Jahre zur "Auffrischung"!

    Und dann kommt Gido auch noch vorbei und leitet die Sanierungen.

    So "beweißt" Celle seine "Notwendigkeit" und da kommt ein Vielfaches an Geld zusammen als lediglich durch die Futterkranzproben.

    Das Teil von Swienty ist zwar teuer aber funzt super!

    Wenn ein Eimer weniger überläuft hat sich das Teil mehr als bezahlt gemacht:

    10kg (wenn nicht mehr) Honig auf dem Boden kosten, neben dem verlorenen Honig, auch ne Menge Zeit und Nerven.

    Ich würde den sofort wiederkaufen!

    Hält ja ausserdem das ein oder andere Jahr

    Mir fallen dazu 2 Sachen ein:


    Erstens ist eine Stückweise Bauerneuerung einer Tbe sehr unterlegen. Dazu empfehle ich die Vorträge von Büchler. Oder ein Blick in die übrige Landwirtschaft, Stichwort Reinraussystem (Tiere in den sauberen Stall, Tiere wieder raus, Stall säubern und desinfizieren...)

    Oder wechselt Ihr an einem Tag den Kopfkissenbezug, 2 Tage später den Bettbezug und paar Tage später dann das Bettlaken?


    Zweitens sprach ich von einer Prävention durch andere Betriebsweise:

    Stellt Euch mal vor jeder würde jedes Jahr ne Tbe machen, dann wäre das "Afbproblem" vom Tisch.


    Ausserdem hab ich schon in 5 Sperrbezirken mit ner 3stelligen Völkerzahl gehockt, in einer einzigen Probe wurde eine geringe Sporenbelastung gefunden sonst nie was.

    Ausserdem hatte mein Nachbar über mehrere Jahre, laut Gido Eich, klinische Völker (ca 30) stehen. Der hatte sogar Waben mit Schorfen für die Ablegerbildung im Keller eingelagert. Da sollte man auch mal über Strafen bzw Schadensansprüche und Haltungsverbote sprechen.

    Naja schau dir mal an wieso die afrikanisierten Bienen mit Afb und Varroa klarkommen:

    Sie schwärmen regelmäßig (lassen den alten infizierten Wabenbau zurück) und sind sehr hygienisch.

    Die Sanierung im offenen Ksverfahren ist im Prinzip genau das Gleiche wie eine Tbe nur mit Desinfektion.

    Wobei das desinfizieren mit kochender Natronlauge auch so nur in D verlangt wird.

    Und unsere Nachbarländer haben auch nicht mehr oder weniger Probleme als wir.

    Mir ist durchaus bewußt das die betriebstechnische Vorbeugung ein großes Komunikationsproblem ist.

    Nur wenn's sonst keiner macht müssen wir Imker das eben selbst in die Hand nehmen, die Institute werden da bestimmt nix unternehmen!

    Und es sollte auch überlegt werden ob es sinnvoll ist die Hobbyimker und die "Profis" gleich zuhandeln?!

    Der Geflügelhof hier ums Eck darf auch einiges mehr als ich mit meinen 15 Hühnern.

    Zumal die Veterinäre eh am Belastungslimit sind und sowieso keinen Bock auf Bienen und Imker haben.