Für mich ist nicht die Menge des flüssigen Honig nach Auftauen, sondern die Zeit/Intensität des Durchrührens vor dem Abfüllen entscheidend. Ich impfe jeden Eimer der Frühtracht, rühre ihn für ein paar Tage und stelle ihn dann ins kühle Lager (er wird im Eimer knüppelhart).
Zum Abfüllen wird er für ca. 12 h in den Wärmeachrank bei knapp 40°C gestellt (2x 12,5 kg Eimer), dann einmal kurz durchgerührt und abgefüllt. Die Betonung liegt hier wirklich auf kurz. Der Honig soll nur einmal so durchmischt werden, dass er beim Abfüllen fließfähig wird und durch den Quetschhahn läuft. Rührt man länger, ist er überführt und wird im Glas nicht wieder fest und neigt zur Phasentrennung.
Die abgefüllten Gläser stelle ich danach wieder für 1-2 Wochen in den kalten Keller und erst dabei wird der Honig wieder fest im Glas, behält aber seine streichfähige Konsistenz (so wie Nutella).
Ich mache das seit Jahren nur noch so, weil ich hierbei keine Überraschungen mehr erlebe. Schlechte Erfahrungen habe ich mit "impfen-rühren-sofort abfüllen" gemacht. Passt man da den falschen Moment ab, bekommt man Betonhonig im Glas und den Kunden bricht das Messer ab
Das war jedes Mal eine Überraschung, wenn man das Glas geöffnet hat, ob es funktioniert hat.
Ich glaube beim Honigrühren läuft viel über try and error und man schustert sich selbst sein Patentrezept zusammen. 