Hallo Kevin,
ich beschreibe dir mal meine persönlichen Erfahrungen.
Im Februar kontaktiere ich die Dame vom Vet.Amt, dass wir uns auf die Verkaufszeit der Völker vorbereiten möchten und das Große Gesundheitszeugnis benötigen. Da wir auch aus Böhmen (CZ) Verkaufsvölker nach Deutschland einführen, braucht es auch dort eine entsprechende Untersuchung der Völker auf Faulbrutsporen (in diesem Fall geschieht es über die Varroaböden). Für den deutschen Standort kommt dann jemand im März, der die klinische Untersuchung durchführt (stichprobenweise die Brutzellen mit einem Zahnstocher o.ä. überprüfen).
Parallel dazu schalten wir sowohl auf Ebay-Kleinanzeigen als auch im Imkermarkt unsere Anzeige für den Zeitraum Anfang April mit der Beschreibung
(1) des Rähmchenmaßes (Dadant?)
(2) der Völker (Wirtschaftsvolk? Carnica?)
(3) der ungefähren Preisvorstellung (z.B. 40 Euro je Brutwabe, 30 Euro je Königin, 15 Euro je zusätzliche Futter/Pollenwabe).
(4) des Rähmchens (Hoffmannseiten? Wie gedrahtet? Mittelwand aus eigenem Kreislauf?).
Beim Verkauf sind immer wieder Anfänger zu erwarten! Aus diesem Grund ist es bei uns Standard geworden, genau zu beschreiben, wie der Verkauf abläuft und was sie mitnehmen müssen. Am Vortag der Umsiedlung wird generell nochmals mit dem Käufer telefoniert.
Variante A (zwei Fahrten)
Der Käufer bringt die Beuten zur warmen Witterung am vereinbarten Standort und siedelt die Bienen gemeinsam mit uns um. Dann kann er den Zustand des Volks direkt begutachten und sieht dann die Königin. Nach dem Umzug fährt der Verkäufer wieder mit leerem Auto zu sich zurück und wartet auf den Abend (oder auf Regenwetter) wenn alle Flugbienen im Volk sind. Dann trifft man sich erneut am Bienenstand, verschließt die Fluglöcher und macht die Beuten transportfähig (Spanngurte mit Ratsche) und trägt sie in sein Auto. Dann erfolgt die Bezahlung (bar oder Paypal). Der Verkäufer erhält von uns ein Schnellhefter mit Großem Gesundheitszeugnis, ausgefüllter Quittung und der Stockkarte des Volks.
Variante A kann auch umgemodelt werden, dass der Verkäufer beim Umzug in seine eigene Beute nicht dabei ist oder der Abholtag nach hinten verlegt wird. (je nach Kälteeinbruch und Volksentwicklung könnte das richtig wichtig werden!)
Variante 2 (eine Fahrt)
Der Käufer zieht mit uns die Bienen in seine Beute um und fährt sie direkt zu sich nach Hause. Hier muss man in Kauf nehmen, dass die Flugbienen nicht dabei sind.
Material
Der Käufer hat mitzunehmen:
(1) Leerrähmchen zum Verkeilen der Beuten (damit während der Fahrt nichts verrutscht, müssen die Beuten komplett gefüllt sein);
(2) Ggf. Futterrähmchen (je nach künftigen Kälteeinbrüchen und der Volksentwicklung könnte das richtig wichtig werden!)
(3) Fluglochkeile,
(4) Spanngurt mit anständiger Ratsche,
(4) Ggf. Schutzkleidung
Ebenso bei Anfängern unbedingt darauf hinweisen, dass
(1) sie den Bienenstandort vor dem Verkauf vorbereitet haben müssen!
(2) die Kisten noch am Abholtag direkt am Standort aufgestellt und geöffnet werden müssen (Gefahr des Verbrausens!)
(3) sie zum Transport der Bienenvölker bestenfalls Hilfe von Familienmitgliedern/Freunden erhalten sollten
Zu all diesen Details habe ich einen Text schon vorformuliert als Datei abgespeichert oder auch- etwas kürzer gefasst - auf unserer Webseite zum Durchlesen vorbereitet (http://www.garchinger-imker.de/voelker-kaufen/).
Liebe Grüße,
Miriam 