Ehrlich gesagt tu ich mich schwer damit, die Königin "abzudrücken". Vorher wollte ich hier im Forum mal fragen ob jemand eine Alternative weiß.
Und das ehrt Dich!
Nutztierhaltung ist schon etwas spezielles.
Da streichelt man sein zuckersüßes Lämmchen und dann verspeist man es (eher herzhaft).
Bei den Bienen gibt es eigentlich drei "Betrachtungsstufen" (ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein).
Es gibt das Individuum (die einzelne Biene), den Superorganismus (das Volk oder auch den Bien) und die Population (alle Bienen "anun'fürsich" und überhaupt).
Die meisten Imker kümmern sich vornehmlich um die mittlere Ebene.
Da wird z.B. Drohnenbrut geschnitten (also Individuen getötet) um das Volk vor der Varroa zu retten, es wird aber nicht flächendeckend auf eine Behandlung verzichtet, womit man vielleicht das goldene Promille finden könnte, welches wirklich varroaresistent ist. Für die Population wäre das eventuell besser, da die Bienen dann wieder ohne die "Obhut" des Imkers überlebensfähig wären.
Ja, krasses Beispiel, ich geb es ja zu.
Ich habe nie zuvor in meinem Leben so viele Bienen getötet, wie seit ich imkere.
Sei es, dass man mal eine Biene quetscht, Schwarmverhinderung durch Zellenbrechen durchführt oder bei einer Faulbrutsanierung die gesamte Brut abtötet. Auch jeder Stich, den wir abbekommen, bedeutet eine tote Biene und für jede begattete Königin sterben Drohnen.
Dadurch, dass ich Bienen halte, haben aber sehr viel mehr Bienen "das Licht der Welt" [/pathosmodus] erblickt, als ich um die Ecke gebracht habe.
Des langen Geschwafels kurzer Sinn: deinem Individuum Königin da jetzt noch einen funktionierenden Superorganismus zu bauen, der ja für das Überleben der Individuuen notwendig ist, wird schwierig.
Und wenn Du schon mal Drohnenbrut geschnitten haben solltest, bekommst Du bei der Weigerung eine Königin zu töten, vieleicht auch noch Ärger mit irgendeinem Gleichstellungsbeauftragtem.
(Das war ein Scherz - und nein, meine Scherze sind nicht immer gut
)
Ich finde es gut, dass Du das Individuum nicht aus den Augen verloren hast!
Eigentlich kannst Du auch das ganze Grüppchen mitsamt Queen einem anderen Volk einlaufen lassen, zur mentalen Beruhigung nach Futtergabe. Das Volk, in dem die Dame dann landet, wird schon wissen, was sie mit ihr tun.
Entweder parken sie die Dame in Reserve, oder sie machen dann selber "den Daumen drauf".
Zur Varroabelastung kannst Du lesen meinen weiteren Beitrag hier unter September: Der Ableger hatte 0 Milben, ich hatte ihn sorgfältig mit Milchsäure behandelt. Lediglich ein Altvolk hatte insgesamt 55 Milben während und nach der AS-Behandlung, alle anderen Völker 0.
Ohne jetzt als Berufspessimist gelten zu wollen: bitte noch mal zählen. Puderzucker, CO2, absolut ameisen-und ohrenkneiferfreie Schublade oder wie auch immer...
Wenn da im Sommer bei der Behandlung nichts(!) fällt, hat entweder die Behandlung nicht funktioniert, die Zählung war irgendwie fehlerhaft oder Du hast da schon das goldene Promille. Bei uns ist auch wenig gefallen, aber eine echte Null kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Tja, da bin ich wohl doch Pessimist.:-(
Dir und Deinen Bienen alles Gute.
liebe Grüße
Astrid
(die übrigens sehr gerne Lammfleisch mag und sich das Fell der Schnuckies dann auch noch aufs Sofa legt
)