Beiträge von Hamburger-Jung

    Moin,

    also ehrlich gesagt glaube ich nur 2 Leute auf dem Foto zu erkennen, die auch bei spätereren IFTs dabei waren.Time is running!

    Als ich vor 10 Jahren angefangen habe zu imkern (jung, dynamisch, erfolglos;-)) bin ich auf einen Imkerverein gestoßen, bei dem ich mich durch den Altersunterschied nicht gut aufgehoben fühlte. Als ich mich dann mit meinem möglichen Imkerpaten zusammen gesetzt habe und er davon redete, dass man ja erstmal an der Beute lauschen müßte, um zu gucken, was da so los ist im Volk, hab ich ihn nur veständnislos angeguckt. Ich hab nicht verstanden, was der Kollege von mir wollte.

    Ich hab mich dann letztendlich für einen anderen Imkerverein entschieden, bei dem ich auch den Imkerkurs gemacht habe. Da ist auch der Altersdurchnitt deutlich niedriger, Imker und Imkerinnen mit 3-45 Völkern. Und vor allem, es werden regelmäßig Referenten eingeladen, keine reinen, sturen Stammtischparolen.

    Vor allem durch das Imkerforum aber auch durch die Kontakte beim und durch das IFT habe ich mittlerweile ein ganz gutes Netzwerk aufgebaut und viele Kollegen und Kolleginnen kennen gelernt, die ähnliche interessen haben und mit denen es Spaß macht, über die gleichen Themen (halt Bienen) zu philosophieren.

    Mittlerweile würde ich einem Schützling tatsächlich selber sagen, dass man am besten erst einmal an der Beute schaut (und hört?) um sich ein Bild zu machen, wie es im Volk aussehen könnte.

    So kann sich das ganze ändern. Man wird selber nicht jünger und ich hoffe, dass ich später nicht mal ähnlich bei den jungen Imkern ankomme;-)))

    Moin,

    einmal noch ein update zu der Milbensituation in den unterschiedlichen Völkern:

    gelb/grün=0, blau=0, orange=0, grün=0, gelb=0, braun=0, lila=0, rot/grün=2, rot=7, blau/rot=0 und gold=1 Milbe in 5 Tagen gefallen.

    Einzig das rote Volk mit einer Nachgeschafften Königin aus diesem Jahr ist ein wenig auffällig.

    Ich warte jetzt aber erst einmal die Winterbehandlung ab und schaue, was ich noch machen kann/soll/sollte.

    Der Rest ist unauffällig.

    Irgendwas muss ich doch richtig gemacht haben.

    Abgerechnet wird im April....

    Verdampfen im Sommer besser in der früh, da die Luftfeuchtigkeit noch höher ist als am Abend. Da soll die OX besser wirken. So hab ich es mal irgendwo aufgeschnappt.

    Da bedampft einer seit Jahren und …Da hat er wohl völlig ahnungslos alles falsch gemacht und sich sicher gewähnt, alles richtig gemacht zu haben.

    Wirkungslose Maßnahme und die Völker haben es von ganz alleine hinbekommen.

    Die Welt ist schon eigenartig!?

    Ich hab keine Ahnung, was du damit meinst.

    Was ist denn deiner Meinung nach richtig?

    Moin,

    Bettina, genau, es war letzten Winter nur jeweils eine Königin im Volk. Dass die Einlage und auch die Verteilung der Bienen anderes vermuten ließ, hab ich jetzt darauf zurück geführt, dass ich die beiden Altwaben jeweils aussen an den Rand gehängt hatte, um sie im Frühjahr als erstes zu entnehmen, die Kö aber genau diese beiden Altwaben als erstes bestiftet hatten. Die Bienen haben sich dann jeweils für eine Seite der Beute entschieden, aber keine Kö nachgezogen.

    In die Völker habe ich nicht reingeschaut, aber ich gehe ebenfalls davon aus, das der steigende Milbenfall auch mit dem Rückgang der Brutflächen zusammen hängt. Wahrscheinlich sind sie aktuell brutfrei. Wenn die Temperaturen demnächst wieder steigen (5-10°C), gibt es die Winterbehandlung mit Varroxal, spätestens Nikolaus.

    Ich hab bisher nie den Milbenfall Anfang des jahres oder direkt nach der Behandlung nachhaltig getrackt sondern nur von Mitte September bis Ende Dezember. Wie du schon sagtest, im August werden alle wahrscheinlich chicki aussehen.

    Die Idee, die ich bisher mit dem Käfigen hatte, war, dass ich auf Medikamente weitesgehend verzichte, im Sommer alles über Bann- und Fangwaben, im Herbst nur die auffälligen nachbehandeln. Vielleicht überdenke ich dies und mache die Völker "nur" Brutfrei und behandel einmal, entweder OX-Sprühen oder OX-Dampf (dann wahrscheinlich 2x im Abstand von 1 Woche). Die Brutfreiheit kann dann auch durch Sclavini und Bannwabe oder Käfigen nach Ralf Alles sein.

    Der Milbenfall hat sich übrigens ins normale eingependelt und liegt derzeit zwischen 0 und 1,4, wobei die Winterbehandlung noch ansteht.

    Moin,

    nochmal, solange du die in der Zulassung aufgeführten Geräte benutzt und es geht etwas schief, kannst du Andermatt zur Verantwortung ziehen (Wobei dann immer noch geprüft werden muss, ob du das Gerät richtig angewendet hast).

    Nutzt du ein anderes Gerät und es geht etwas schief, ist Andermatt raus.

    Für die PSA bist du IMMER selber verantwortlich.

    Varoxal gehört ins Behandlusngbuch, dann bist du auf der sicheren Seite bei Überprüfung.

    Ich lehne mich jetzt mal nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass wir auf Instagram und YouTube in naher Zukunft etliche Videos mit abenteuerlichsten Verdampfern sehen werden. Mal schauen, ob es dem Amtsschimmel Kopfschmerzen machen wird.

    wieso in naher Zukunft? Da gibt es doch schon genug;-)))

    Frage ist nur "geeignet". Als Firma Andermatt würde ich immer sagen, dass ich nur für MEINE Produkte eine Gewährleistung geben kann. Bei was anderem müssen die erst mal nachweisen, dass sie nicht geeignet sind. Wer sich nicht streuten will und nochn nichts hat, kauft sich den Eddy (ohne jetzt werbung machen zu wollen).
    Mein Vet Amt ist der Meinung, solange die Bienen gesund! über den Winter kommen, ist alles gut;-))

    Das wir (Bedampfer) jetzt aus der (offiziellen) Illigalität herauskommen, sehe ich mehr als positiv!

    Da ist meiner Meinung das Varroxal wichtiger (weil im Bestandsbuch einzutragen) als das geeignete Gerät (was mir überlassen wird).

    Moin,

    kurze Wasserstandsmeldung von mir, wie meine Völker derzeit aussehen und auch noch als Antwort auf die Fragen von Bettina in #1081 (wahnsinn, wieviele Beiträge es zu dem Thema bisher gab;-)

    Ich hatte bisher noch etwas gezögert, weil das eine oder andere bei mir nicht so sauber gelaufen ist, wie letztes Jahr und ich erst die Behandlung abwarten wollte, wie der Stand dann so richtig ist.

    Die Milbenfallzahlen haben mich doch ein wenig erschreckt, auch weil ich das von den letzten Jahren so überhaupt nicht gewohnt bin.

    Wie geschrieben hatte ich 4 Völker, die von den Fallzahlen Anfang Oktober her auffällig waren (blau=50, orange=80, lila=80 und rot=70). Die habe ich im Block einmal nachbehandelt und es sind nochmal richtig viele Milben runter gekommen (blau=1132, orange=1497, lila=371, rot=1173 nach Block 7x alle 3/4 Tage). Keine tausende, aber wie gesagt doch mehr, als ich gewohnt bin.

    Das "lila" Volk ist jenes, welches recht schwach auf der Brust ist, daher ist hier der Milbenfall noch moderat.

    Bei den übrigen Völkern hatte ich einmal eine Probebedampfung durchgeführt, weil ich hier wissen wollte, wie der tatsächliche Stand ist (der Brutumfang wird weniger und Milben sind vermehrt auf den Bienen). Bisher hatten die Völker mir keine Anzeichen für starken Milbenbefall gebgeben (gelb/grün=11, grün=8, gelb=16, braun=9, rot/grün=43, blau/rot=25 und gold=26 in 5 Tagen)

    Auch hier bei einigen mehr als ich erwartet hatte (gelb/grün=383, gelb=43, braun=73, rotgrün=333, blau/rot=1124 und gold 1024 nach 2x Bedampfung im Abstand einer Woche).

    Im Endeffekt sind genau 2 Völker recht Milbenarm und hätten die Behandlung nicht gebraucht. Gelb hatte im Nachgang eine neue Kö bekommen (danke Ron!), weil die neu eingeweiselte Insel-Kö drohenenbrütig war und braun war das Volk, welches sich eine Kö nachgezogen hatte (siehe letztes Bild in #1053).

    Ich versuche mir gerade zu erklären, was im einzelnen schief gelaufen ist, fällt mir aber nicht so leicht. Folgende Punkte:

    - Die Milbenfallzahlen waren Anfang des Jahres höher als die übrigen Jahre zuvor (Vermutung, hab ich nicht geprüft), was sich dieses Jahr negativ aufsummiert hat

    - Die meisten Völker waren stark und haben das Jahr überdurchschnittlich viel Honig (65kg/Volk) eingetragen (höherer Verschleiß der Flugbienen) Ich hatte jetzt aber nicht das Gefühl, dass die Bienenmasse nach der Ernte bzw. bis zur Freilassung der Kö massiv gesunken ist (bis auf lila, da dann aber in kurzer Zeit ganz schnell)

    - Die Bann-/Fangwaben haben bis auf Ausnahmen (die gab es, vor allem beim lila Volk) recht gut funktioniert, die 3 Bannwaben waren nach Büchler 9 Tage im Volk und die Fangwaben zeitversetzt dazu ebenfalls 9 Tage

    - Die Kös sind von diesem (6x rot) bzw. letzten Jahr (2x gelb), aber es sind auch noch 2 weiße am Stand (gelb/grün und grün)

    - 7x Bannwabe DN1,5 und 3x Bannwaben DN 0,5 (bei gelb hatte ich abgebrochen, weil die Bienen schon im Juli umgeweiselt hatten und ich danach die fehlbegattete Kö eingeweiselt hatte)

    - Ich hab das Käfigen nicht so zeitig angefangen, wie ich gewollt hätte (Start 08.07., Honigernte 22.07., Kö aus der Bannwabe 04.08., letzte Bannwabe 13.08. raus), meiner Meinung aber immer noch zeitig genug. Doch zu spät?

    - Bei 2-3 Völkern hätte ich die Behandlung abbrechen sollen, weil die Bannwabe nicht so bestiftet war, wie gehofft (siehe lila?). Da hatte Rudi ja noch was zu geschrieben

    - früher anfangen zu tracken, welches Volk eine unvorteilhafte Milbendynamik aufweist (Rudis blaue Kurve)

    Ich hab mich halt an das Verfahren gehalten, was ich letztes Jahr durchgeführt habe und das hat letztes Jahr (scheinbar) recht gut funktionert.

    Die Völker sehen jetzt (bis auf vielleicht 2-3) nicht schlecht aus, teilweise sogar richtig gut und die werden auch durch den Winter kommen, keine Frage. Aber halt nur, weil die jetzt quasi alle einmal nachbehandelt worden sind. Das war eigentlich nicht Sinn des Verfahrens.

    Ich will jetzt hier das Verfahren auch nicht schlecht reden, bin aber irritiert, dass es bei mir scheinbar so völlig aus dem Ruder zu laufen drohte.

    Moin,

    was Andermatt vorgibt sind die optimalen Bedingungen, unter denen sie die Anwendung getestet haben. Das ist genauso zu bewerten, dass in der Zulassung steht, dass geeigente Verdampfer (z.B. Varrox und Varrox Eddy) eigensetzt werden sollen.

    Wenn du ausserhalb der Temperatur agierst und einen eigenen Verdampfer verwendest, ist Andermatt aus der Gewährleistung raus. Nicht mehr und nicht weniger.

    Die Sublimation im Sommer ist durch die hohen Temperatur etwas schlechter als im Herbst, aber dennoch ähnlich wirksam. Optimal in dem von Adermatt vorgegebenen Temperaturspektrum, aber auch bei 15°C nicht wesentlich schlechter als bei den angegebenen 10°C. Es geht da vor allem um die Gewährleistung der Fa. Andermatt.

    Ich hoffe, dass das alles in näherer Zukunft nochmal durch ein Institut nachgewiesen wird, da ist derzeit leider viel hörensagen.

    Wenn du möglichst spät am Tag, wenn der Flugbetrieb eingestellt ist, die Sublimation durchführst, ist der Bienenflug auf ein Minimum beschränkt.

    Das mit dem Gitter hab ich so verstanden, dass, wenn man unterhalt des Gitters verdampft, kristallisiert ein Teil der Oxalsäure am Gitter bereits wieder aus und kommt nicht da an, wo er hin soll. Das ist übrigens auch ein Problem, wenn man einen ProVap oder InstantVap hat und durch ein Loch sumblimiert, dass länger ist als der Stutzen von den Geräten. Dann bleibt auch ein Teil im Loch hängen, weil es bereits wieder kristallisiert.

    Der Eddy, so wie es die Firma Andermatt vorgeführt hat, wird ins Flugloch gesteckt, der Dampf geht dann nach oben und es kristallisiert nichts am Gitter aus.

    Moin,

    durch die Erhitzung wir schon ein Überdruck erzeugt, wodurch der Dampf aus dem Kessel gedrückt wird. Daher wird für das Verdampfen auch zwingend Oxalsäuredihydrat notwendig.

    Mein erster Gedanke war auch, dass die optimale Temperatur eher um oder knapp unter 200°C liegen sollte, aber wie Jan schon schrieb kommt es immer darauf an, wo der Temperatusensor liegt und was gemessen wird.

    Ich kenne 2 Kollegen, die mit der Temperatur etwas rumgespielt haben. Ab etwa 205-210°C verstopft das Röhrchen, wo der Dampf austreten soll. Ich denke, dass die Temperatur nicht unter 220°C für die bestehenden Modelle liegen sollte, um das zu verhindern.

    Vielleicht wird bei Nachfolgemodellen daran gedacht und die Geräte dahingehend optimiert.

    Kennt irgendjemand eine seriöse Quelle, die eine OS Blockbehandlung empfiehlt? Ich nicht. Aus Gründen.

    Die Gründe wären aber schon schön zu erfahren. Ich finde den Satz echt doof, weil dann kann ich alles Schreiben ohne es zu erklären "aus Gründen".

    Ich denke, dass wir in den nächsten 2 Jahren noch von einigen seriösen Quellen hören werden, jetzt, wo das Mittel zugelassen ist, die die Vor- und Nachteile eines Varroa-Konzeptes mit Ox-Block-Behandlung erläutern werden.

    Ich habe aber schon das eine oder andere Volk, was Ende September/Anfang Oktober nach (scheinbar nicht erfolgreicher) Sommerbehandlung auffällig war, durch einen Block, bei dem insgesamt vielleicht 1000 Milben gefallen sind (ich hab noch nie Milbenfallzahlen über 3000 gehabt), auf einen unter dem Schadwert liegenden natürlichen Milbenfall gebracht und danach auch erfolgreich über den Winter.

    Ich kenne auch Imker, die quasi nur Blockbehandlung betreiben und damit erfolgreich sind, sprich ihre Völker über den Winter bringen.

    Ich will damit nicht sagen, dass die OX-Verdampfung ein Allheilmittel ist, aber sie kann zumindest zu Zeiten, wo andere Mittel nicht oder nur schlecht wirken, angewendet werden und auch wiederholt werden, ohne dass zu einer nachhaltigen Schädigung des Biens kommt.

    Moin und danke an alle, die sich Gedanken machen!

    Na siehste, Harald keinimker, geht doch! Wenn du dich ausdrückst wie in #22, versteht man dich!

    Wenn ich es an anderer Stelle richtig verstanden habe, verdampfst du auch nur und wenn ich das aus #22 verstehe auch ohne die Maßnahmen, die etabliert sind (Drohnenbrutschneiden, Käfigen/Bannwabe, TuB/TBE), um bereits früh im Jahr die Milbenlast runter zu bekommen.

    Und es ist keinem egal, was das Mittel im Volk anstellt. Am liebsten würden wir alle (Imker) komplett ohne Mittel auskommen. Daher ja auch die Versuche mit dem Bannwabenverfahren.

    Wie geschrieben wird es in Zukunft (bestimmt) noch einige Versuche geben, um herauszufinden, was beim Oxalsäureverdampfen mit der Biene tatsächlich passiert. Der Schaden an der Biene scheint aber deutlich kleiner zu sein als mit den anderen Ox-Mitteln. Zumindest ergibt sich das für mich, wenn augenscheinlich (inoffizielle) Versuche mit X Durchläufen Ox-Sublimation durchgeführt wurden, ohne dass der Bien nachhaltig Schaden erlitten hat.

    Aber ich stimme voll zu: Lieber ohne Mittel und möglichst eine Biene, die mit der Varroa klar kommt.

    Was mache ich aber, wenn ich diverse Völker habe, die sogar VSH/SMR Tendenzen zeigen, die im Oktober einen deutlich erhöhten Milbenfall aufzeigen? Laufen lassen, weil man nicht behandeln will, frei nach dem Motto:"Survival of the fittest"? Oder versuche ich dann zumindest das Volk zu retten, indem ich doch entsprechende Mittel einsetze?

    Und welche Mittel kann ich Effektiv noch Ende September/Anfang Oktober einsetzen? Mir fallen da nur 3 zugelassene Mittel ein:

    - Bayvarol mit der Möglichkeit zu Resistenzen

    - Hoch dosierte AS in Form von MAQS bzw. FormicPro mit der nachhaltigen Schädigung der Brut oder

    - die gerade zugelassene OX-Verdampfung

    Da würde ich der Ox-Verdampfung nach aktuellen Wissensstand den ersten beiden Verfahren definitiv den Vorzug geben.

    Für mich gibt es 3 Punkte, die wir beherzigen sollten:
    1. Durch Selektion und gezielte Anpaarung eine Biene schaffen, die mit der Varroa klar kommt (VSH/SMR) und diese auch in die Breite bringen

    2. Möglichst wenig Medikamenteneinsatz (um auch Punkt 1 zu unterstützen)

    3. Wenn Medikamenteneinsatz, dann einen, der die Biene am wenigsten schadet bei maximaler Reduktion der Milben, möglichst Wetterunabhängig

    2. Teil;-)))


    Das soll dann auch so ein wenig mein Fazit aus dem Vortrag sein. Erstmal schön, dass es jetzt ein Mittel gibt und damit auch in Deutschland die Möglichkeit einer OX-Bedampfung gegeben ist.

    Das Thema Drohnenschneiden wird ja kontroverse, auch unter den Instituten, dikutiert. So hat unter anderem Lioba Hilsmann von der Unviersität Würzburg dieses Jahr in der langen Nach der Bienenwissenschaft dafür plädiert, das Drohnenschneiden wegzulassen, dafür im Sommer durch Käfigen der Königin eine Brutpause herbei zu führen und dann mit OX-Träufeln zu behandeln (jetzt ggf. mit OX-Dampf als Alternative, weil meiner Meinung Bienenschonender).

    Vom Drohnenbrutschneiden kann man ja halten, was man will, es kann aber ein Baustein zu einer ersten Reduktion der Milben in der ersten Hälfte des Jahres führen. Ich bin da selber leider eher immer etwas inkonsequent, schneide aber gerne die 1. und zweite angelegte Drohnenbrut und danach immer nur von denen, deren Genetik ich nicht am Stand haben möchte.

    Wenn man im Sommer das Volk Alternativ zur AS zu behandeln möchte, hat man die Möglichkeit, Brutfreiheit durch eine TBE, TuB oder Käfigen der Königin herzustellen und dann mit OX-Präparaten wie Sprühen, Träufeln oder Verdampfen im Brutfreien Zustand zu behandeln, wobei hier ganz klar vom Arbeitsaufwand und Sterblichkeit der Bienen das Verdampfen deutliche Vorteile hat. Ich würde, wenn ich jetzt klassisch nach Pia Aumeier TuB machen würde, den Flugling 2x bedampfen und den Brutling wie gezeigt 5x im Block bedampfen, um die Zeit bis zur Brutfreiheit gut zu nutzen. Auch nach TBE und Käfigen glaube ich derzeit nicht, dass eine Behandlung, ähnlich dem Sprühen mit MS, ausreichend ist, sondern eine zweite Behandlung Ox-Dampf angebracht ist, zumal die Verträglichkeit und der Aufwand des OX-Verdampfens dies zuläßt.

    Ich kenne aber auch genügend Imker, die nur im Block im Sommer bedampfen und damit gut klar kommen und keine oder nur wenige Völkerverluste haben.

    Wer zählt, weiß Bescheid! In diesem Sinne würde ich spätestens Ende August oder Anfang September den natürlichen Milbenfall über die Windeldiagnose auswerten und nach Schadschwellenbedarf nochmals behandeln. Ende August/Anfang September bei täglichem Milbenfall >10 Milben behandeln, Ende September/Anfang August Milbenfall >5 Milben/Tag behandeln und im Dezember bei einem natürlichen Milbenfall >1 pro Tag. Wer sicher gehen will macht einen Block (5x alle 3 Tage, 4x alle 4 Tage). Ansonsten 2x im Abstand von 2 Wochen. Die kühle und feuchte Jahreszeit hilft beim Verdampfen. Optimaler Temperaturpunkt zwischen 6-10°C, was mittlerweile in Deutschland auch im Dezember noch üblich ist (zumindest bei uns im Norden, auf 1000m Höhe mag das ganz schnell ganz anders aussehen).


    So, jetzt hab ich mal meine Gedanken zu dem Thema einmal nieder geschrieben. Ich hoffe, ihr habt auch noch ein paar tolle Infos oder Idee, Anmerkungen, die ihr teilen wollt.

    Moin,

    als jemand, der sich schon vor einigen Jahren mit der Verdampfung von Oxalsäure auseinander gesetzt hat, war ich jetzt tatsächlich sehr froh, als überall in den eingängigen (Imker)-Medien durchgesickert ist, dass die Verdampfung von Oxalsäure über einen geeignetes Gerät (als Beispiel Varrox oder Varrox-Eddy von der Frima Andermatt) und über ein zugelassenes "Medikament" Varroxal 0,71g/g Pulver für den Bienenstock (Oxalsäuredihydrat Pulver zum Verdampfen für Honigbienen) jetzt auch (neben vielen anderen Ländern in Europa) in Deutschland zugelassen ist. Seip hat derzeit die Vorbestellung des Mittels für 33,90€ für 75g im Programm (verfügbar erst ab 13.11.2023 nach der Vorstellung der Produkte auf der Messe in Friedrichshafen). Keine Preisdiskussion, wir können uns glücklich schätzen, dass es diese Möglichlkeit der Bedampfung in Deutschland gibt.

    Pia Aumeier und Gerhard Liebig haben extra kurz vor der Zulassung noch eine Sondersendung zusammengestellt, bei der Dr. Otto Böcking nochmal die bisherigen, herkömmlichen Verfahren vorgestellt hat, Marc Kalmbach von der Firma Andermatt die Hürden aufgezeigt hat, die die Firma Andermatt nehmen mußte, um die Zulassung zu erlangen, Hank Schiffers als Mediziner diverse sinnvolle Masken vorgestellt hat, um sich bei der Behandlung ausreichend gegen den Ox-Staub zu schützen, Peter Falk aus Österreich, der einige Jahre Erfahrung mit dem Verdampfen und auch mit verschiedenen Verdampfern hat, sowie Pia und Gerhard selber, die auch nochmal mit Zahlen und Fakten aufwarten konnten.

    Hier mal der Link zu dem Video:

    Live von Pias Bienenstand - Sondersendung Oxalsäure verdampfen - 08.10.2023 - YouTube

    Ist schon lustig, wie sich das auswächst. Wie schreibt ein User im YT-kanal so schön: Nachdem die Oxalsäurever-/-bedampfung über viele Jahre von den Bieneninstituten und -wissenschaftlern ignoriert, verteufelt oder bestenfalls stiefmütterlich und halbherzig behandelt wurde, kennt nun deren Begeisterung auf einmal schier keine Grenzen mehr.

    Oder wir Ron so schön geschrieben hat: Jetzt noch schnell auf den fahrenden Zug aufspringen und sich dann aber zur 1. Klasse durchdrängeln. 8o

    Ich möchte hiermit aber kein bashing in Richtung der beiden Doktoren betreiben, die immerhin ihre mediale Möglichkeiten genutzt haben, um dieses Thema in die Öffentlichkeit (YT) zu tragen und die genannten Personen einmal zusammen gebracht haben, um über das Thema zu diskutieren.

    Ich habe das Video (bis auf die letzten 30 Minuten Fragerunde) mir angeschaut und möchte in diesem Faden sachlich diskutieren, wie ihr das Video fandet bzw. was euch aufgefallen ist oder was ihr gut oder doof gefunden habt, und welche Möglichkeiten ihr in dem neuen Verfahren seht, bzw. wie ein "alternatives" Behandlungskonzept mit den neuen Möglichkeiten (Verdampfen quasi zu jeder Jahreszeit ohne nachhaltige Schädigung der Bienen bei maximaler Sterblichkeit der Milben) aussehen kann.

    Ich möchte einmal vorausschicken, weil das Thema Schutzausrüstung immer wieder hochkocht: Jeder sollte sich und seine Mitmenschen bei jedweder Art der Behandlung mit den bestehenden Medikamenten, insbesondere der zugelassenen Säuren, bestmöglich schützen. Dabei gehört für mich auch beim Hantieren von AS, auch in Form von Streifen wie FormicPro, entsprechender Schutz (mindestens Handschuhe, Schürze, Schutzbrille und Maske) dazu. Ebenso wenn eine Sprühbehandlung (OS und MS) durchgeführt wird. Bei OS träufeln kann man ggf. drüber streitenm, ob eine Maske zu tragen ist, aber man kann auch mal mit der OS-Spitze kleckern und rumspritzen und auch hier möchte ich keine Spritzer im Gesicht, in den Augen oder an den Schleimhäuten haben. Daher verstehe ich immer nicht, dass jetzt der Oxalsäuredampf sooo viel schlimmer sein soll, als die anderen Methoden, denn auch hier benötige ich ausreichnd Schutzausrüstung wie Handschuhe, Schutzbrille, ggf. Schürze und explizit eine FFP3-Maske, da es sich um kleinste Partikel handelt, mit denen wir arbeiten.

    Auch was die Rückstände im Honig angeht, verstehe ich gewisse Panikmache nicht, denn wenn ich mich an die Honigverordnung halte und bis zum 31.12. behandel, kann ich den Honig den Folgejahres genauso unbedenklich verzehren wie bei allen anderen Produkten. Warum das bei Varromed anders sein soll (Wartetag 0) anders sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich denke, dass es hier ggf. auch noch Untersuchungen geben wird, um zu Prüfen, wie lange eine Wartezeit bei der OX-Verdampfung dauern sollte (ich glaube auch hier derzeit 0 Tage), bis ich einen HR drauf setze, aber wenn ich im Frühjahr schon Völker behandeln muss, weil die kurz vorm zusammenbrechen sind, hab ich im Jahr davor etwas falsch gemacht. Jungvölker nehme ich mal aus, die sollen ggf. auch noch keinen Honig bringen (könnten sie aber).

    Zu den Verdampfern will ich jetzt nichts weiter sagen, da gibt es einen weiteren Faden hier im Forum: Welchen Verdampfer verwendet ihr ? - Varroakontrolle und -bekämpfung - Imkerforum seit 1996

    Welche Geräte ich gut finde: Oxamat (weil der das Pulver schön in der Beute verteilt), Sublimox/ProVap/InstantVap (Zügiges Verfahren bei geregelter Verdampfung, teilweise mit Akku, was Vorteile für Stände ohne Strom hat), aber auch der Varrox und der Varrox Eddy (stehen in der Zulassung direkt drin, keine Interpretatiosnspielräume was ein "geeigneter Verdampfer" ist, der Eddy auch mit Akku)

    Wie wirkt Oxalsäuredampf: Die Oxalsäure bildet Klumpen an den Haftlappen der Milbe, wodurch die Atmung der Milbe blockiert wird und der Körper übersäuert, die Milbe stirbt (einfach gesagt). Die Bienen klappt diese Haftlappen im Bienenstock ein. Daher hat das Ox-Sublimat keinen oder sehr wenig Auswirkung auf die Biene. Daher ist auch eine Blockbehandlung hierbei möglich (5x alle 3 Tage, 4x alle 4 Tage, etc.).

    Interessant fand ich die immer wieder von Otto Böcking wiederholte Aussage, dass OX-Dampf nicht das Allheilmittel ist, sondern, wie von Celle bisher prophagiert, viele andere Maßnahmen vorher eingesetzt werden sollten, um den Varroa-Druck zum Sommer hin so gering wie möglich zu halten (Drohnenbrut schneiden, Jungvölker erstellen (die dann auch gleich behandelt werden (bisher Ox-Sprühen), TuB und Winterbehandlung mit Ox-Träufeln). Auch das Käfigen der Königin hat er kritisch gesehen, allerdings bin ich mir gerade nicht ganz sicher oder er konkret das Käfigen im Sommer und/oder im Winter meinte.

    Pia ist weiterhin von AS-Einsatz bei stark vermilbten Völkern überzeugt, zumindest mit den Versuchen und mit den Geräten (Ox-Stövchen), die sie bisher einsetzten konnten. Mal schauen, ob es in naher Zukunft noch Versuche in Richtung Blockbehandlung geben wird. (Bisher waren die Verfahren ja nicht wirkungsvoll genug, laut deren Meinung).

    Spannend fand ich die Aussage von Peter Falk, der TuB macht, den Flugling 1x behandelt hat, beim Brutling aber nicht wartet, bis das Volk brutfrei ist, sondern sofort mit dem Bedampfen anfängt und in der Zeit, bis das Volk mehr oder weniger brutfrei ist, schon über 7000! Milben aus dem Volk geholt hat. Peter Falk kennt auch keine negativen Auffälligkeiten vom mehrfachen Behandeln der Völkern (Blockbehandlung, s.o.).