Ich hatte in diesem Jahr erhebliche Probleme mit dem CBPV, zunächst an Ablegern, dann auch an den Wirtschaftsvölkern. Mein Eindruck ist - und das deckt sich ja mit vielem, was hier schon geschrieben wurde - dass die Krankeit vor allem da wütet, wo die Bienen nicht vernünftig fliegen können und sie alt oder zumindest älter werden, weil keine jungen Bienen nachrücken. Besonder schmerzhaft habe ich das an einem inzwischen aufgelösten WV erleben dürfen, bei dem ich die Königin versehentlich in den HR verbracht hatte, ohne das sofort zu bemerken. Dadurch kam es zu einem Quasibrutstop (im HR war kaum Platz zum legen), weswegen das Volk vier Wochen später kurz vor dem Zusammenbruch stand mit erheblichem Totenfall in der Einflugschneise - und das obwohl die Königin "nur" zwei Wochen nicht im Brutraum war. Sie konnte das nicht aufholen.
Ich habe das Volk aufgelöst (etwa 30m in die eine Richtung den erheblichen Totenfall auf dem Boden abgestoßen, etwa 30m in die andere Richtung alle anderen Bienen bis auf die Königin) und die Brutwaben bienenfrei einem schwächeren Volk auf einem anderen Beutenständer hinzugefügt (Königin dort war die ganze Saison eher lahm): dieses Volk war beim Abschleudern am WE relativ stark - aber ohne CBPV-Symptome zu zeigen.
Ganz anders das ehemalige Nachbarvolk, dem die meisten Bienen zugeflogen sind, die noch dazu in der Lage waren: auch dort nun erhebliche Symptome, ich hoffe, die für das nächste WE geplante Ameisensäurebehandlung hilft. Aber ich vermute, dass ich auch dieses Volk werde auflösen müssen.
Weil das Auftreten der CBPV oft mit der Königin assoziiert wird bzw. der Tausch der Königin als Maßnahme gegen CBPV, habe ich die Königin des bereits aufgelösten Volkes nicht abgedrückt, sondern mit HR-Bienen der verbliebenen drei Völke einen kleinen Kunstschwarm gebildet und in einen Ablegerkasten eingeschlagen: auch dort kann ich bisher keine Symptome erkennen, vor dem Flugloch kein Totenfall.
Der ganze Mist wird für mich immer eher rätselhafter, statt klarer
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Bin gespannt, mit wievielen Völkern ich im Frühjahr da stehe. Momentan bin ich ziemlich pessimistisch.
Am erschreckendsten finde ich dabei, welche Auswirkungen das Ganze auf die Varroabehandlungsmethoden haben könnte, die auf eine Brutunterbrechung setzen: momentan habe ich den Eindruck, dass diese bei CBPV kontraindiziert sein könnten. Ich werde die Sommerbehandlung in diesem Jahr jedenfalls stumpf per "Säuredusche" durchführen und zwar sowohl bei den Ablegern, als auch bei den Wirtschaftsvölkern.