Lieber Joew, ich merke du verstehst hier die Problematik nicht.
In der Tat verstehe ich die nicht. Das schreibe ich doch schon die ganze Zeit..
Als normaler Imker hat man bei 10 Völkern vielleiht alle 3-5 Jahre mal so einen Fall. Auf die Masse der Imker gesehen ist es dann doch eine schöne Menge die meist zig Königinnen das Leben kostet.
???
Also wenn ich rase in #51 richtig verstehe, dann wollte er das genaue Gegenteil aussagen: nur als Hobbyimker mit 10 Völkern kann man es sich leisten, drohnenbrütige Völker nicht zu sanieren.
Der Umkehrschluss wäre, dass man ab einer gewissen Völkerzahl nicht mehr umhin kommt zu sanieren. Ich kann mir das nur so erklären, dass man dann keine Zeit mehr hat, jedes Volk so genau im Blick zu haben, dass man die Drohnenbrütigkeit rechtzeitig erkennt.
Auf die Masse der Imker gesehen ist es dann doch eine schöne Menge die meist zig Königinnen das Leben kostet. Diese davor zu bewahren ist es doch schon wert.
???
Aber die Königin ist doch bereits tot. Sonst wären doch keine Afterweiseln unterwegs. Bei einem Sanierungsversuch riskiere ich, eine weitere Königin zu opfern.
So, nimm mal an Imker Bert geht mit 100 Begattungseinheiten auf die Belegstelle. Je nach Bienenzusammensetzung können die bereits nach dem zurückholen drohnenbrütig sein, wenn beim einweiseln was nicht geklappt hat und die Kontrolle dies vor dem Anliefern nicht gezeigt hat.
Bert hat an Tag X Begattungseinheiten erstellt. Die Königin hat das nicht überlebt.
Diese Einheiten kommen nun 3 Tage in Dunkelhaft und 14 Tage auf Belegstelle.
An Tag X+3+14 holt Bert diese Einheiten ab und diagnostiziert Drohnenbrütigkeit. Hut ab, dass er das zu diesem Zeitpunkt bereits erkennt. Ich würde das vermutlich nicht erkennen.
Was an Tag X geschlüpft ist, plant bei Abholung an Tag X+3+14 bereits die ersten Flugübungen.
Was an Tag X erste Flugübungen gemacht hat, sucht an Tag X+3+14 bereits ein ruhiges Plätzchen, um in die ewigen Jagdgründe überzuwechseln.
Was an Tag X Flugbiene war, ist an Tag X+3+14 mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits in den ewigen Jagdgründen.
In diese Einheit soll nun eine neue wertvolle Jungfer hinein?
Wie wird diese Einheit nach weiteren 14 Tagen Belegstelle aussehen? Was an Tag X geschlüpft ist, hat dann gerade noch 11 Tage zu leben...
Klar, wer nicht pflegt lebt länger. Und auch Flugbienen können pflegen. Aber pflegen die auch so gut wie es eine frische junge Besatzung machen würde?
Es heisst doch bei der Königinnenzucht immer, man darf nicht geizen?
Ich weiss nicht...
Was ist an einem drohnenbrütigen Volk schlecht?
Altkönigin geht warum auch immer verloren, Bienen schaffen nach, neue schlüpft und geht beim Ausflug verloren. Der Imker wartet 19-21 Tage um erste Stifte zu sehen und zu wissen es ist alles ok. Dabei kann er dann Stifte sehen obwohl die Königin gar nicht da ist. So schnell gibt es Drohnenmütterchen. Das dauert keine 21 Tage.
An Tag X geht die Alte über den Jordan.
Nachgeschaffte schlüpft an X+12.
An X+14 kommt die Meise.
An X+21 - also eine Woche nach Ableben der Nachgeschafften - mögen bereits Afterweiseln drin sein (ist das so?). Und ein alter, erfahrener Imker mag das auch erkennen können. Aber an diesem Tag werde ich das ganz gewiss noch nicht erkennen. Also würde ich hier möglicherweise noch einen Sanierungsversuch unternehmen. Aber gerade weil ich davon ausgehe, dass es noch nicht drohnenbrütig ist.
Da sind wir bei der Frage, wie schnell Afterweiseln entstehen. Mangels eigener Erfahrung kann ich dazu nichts sagen. Leider mag auch sonst niemand dazu was sagen. Melanie schreibt in ihrem Buch was von vier Wochen.
Warum soll so ein Volk nicht zu retten sein?
Dass (und wie) man es retten kann wurde in diesem Thread ja schon mehrfach dargelegt. Das ist ja auch nicht die Frage.
Was willst sonst mit vielleicht 30.000 Bienen eines WV machen? Abkehren/abschwefeln?
Brut ist ja keine mehr drin. Was da an Brut drin ist, ist doch Nachkomme der Drohnenmütterchen. Warum sollte man diese Brut retten wollen?
Die Flugbienen kann man sofort abschöpfen. Entweder durch Abkehren oder (wenn man auch die Jungbienen retten möchte) indem man ein anderes Volk auf den Platz stellt.
Will man auch noch die Jungbienen retten, dann kann man die Kiste noch drei Wochen stehen lassen und dann erst abkehren.
Es sind Lebewesen und daher hat der Imker hier was zu tun.
Auflösen ist ja nicht gleichbedeutend mit abtöten.
Und bei den einzuweiselnden Königinnen handelt es sich nicht um Lebewesen?
Umweiseln mit nem Schuß Obstler ist ein altes Imkerrezept und da ist was dran.
Schönsaufen funktioniert offensichtlich auch bei Bienen 