Hallo, es kommt schon wieder ne blöde Anfänger-Frage:
vorgestern haben wir unsere zwei anderen Völker aus dem Raps in den Wald umgestellt (die ersten beiden Völkern stehen da schon seit eineinhalb Wochen). Nun wollten wir gestern nach unseren Bienchen sehen und entdeckten - Krabbler! Auf dem Waldboden krabbelten überall Bienen rum so im Radius von etwa 6m um die Beuten (es war sonnig und eher warm, klamm konnten die nicht sein). Davor im Raps oder auch bei den anderen beiden Völkern im Wald war uns nichts derartiges aufgefallen. Blöderweise sind uns die Völker im Raps abgeschwärmt (trotz Kontrolle und Schröpfen - ich versteh es immer noch nicht ) so dass sie jetzt weitgehend brutfrei sind (aber nicht weisellos, haben alle entweder Jungkönigin oder Weiselzelle). Ich habe dann einige der "Krabbler" untersucht und 2 entdeckt, die irgendwie eingedellte Brustpanzer (weiß nicht, ob das Wort jetzt passt, halt hinten oben hinterm Kopf) hatten. Ich erinnere mich so schwach, dass das zu Varroa passt :o
Werde nachher mal diese Windeln druntermachen. Aber was könnte ich momentan denn überhaupt tun??? Oder fällt euch sonst eine Erklärung ein?
Gespannte Grüße
Soni
Krabbler = Varroa-Problem???
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Frag mal den Bauern, ob der gebeitzes Saatgut verwendet hat. Wenn ja, könnte es auch davon kommen!
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Haben deine "Krabbler" noch Flügel?
Wenn nicht, oder nur noch in Ansätzen vorhanden, kann es die Varroa sein.
Deine brutfreien Ableger kannst du jetzt problemlos durch Einsprühen mit Milchsäure behandeln.
Dadurch bekommst 90% der Milben weg, weil ja keine in der verdeckelten Brut sein können. -
Hallo zusammen,
Reiner, meinst Du den Rapsbauern? Weil jetzt ist sehr wenig an Ackerbau in der Nähe...
Michael, die Flügel sehen vollkommen ok aus, aber sie fliegen trotzdem nicht. Auch wenn man sie rumschubst oder anpustet oder ein Stück runterfallen lässt, sie krabbeln halt weiter...
Und bei echt vielen (habe vorhin nochmal einige durchgeschaut - würde schätzen so zwei Drittel der Krabbler) sieht eben dieses "Rückenschild" eingedellt aus. In etwa so wie eine ordentliche Beule im Blech aussieht. Oder ist das vielleicht ein "Transportschaden" vom Wandern?
Von Milchsäure habe ich keine Ahnung , was muss man da so beachten? Honigraum weg vermutlich, und welche Sperrfristen? Denn ausgerechnet jetzt honigt der Wald ganz gut, wäre schade, wenn wir uns das entgehen lassen müssten. Aber das Überleben und die Gesundheit der Bienen ist mir natürlich wichtiger.Jedenfalls komme ich gerade vom Stand zurück und habe die Windeln eingeschoben. Das nächste Problem sind die vielen Ameisen an dem Standplatz. Ich habe die Windeln außen mit Vaseline bestrichen und hoffe, das hält sie ab. Welche Varroafallzahlen wären denn derzeit innerhalb von 1-2 Tagen ok und ab wann wird es kritisch?
Ach so, es laufen natürlich nicht alle bloß rum, es herrscht auch guter Flugverkehr. Ich hatte auch den Eindruck, es sind weniger "Krabbler" als gestern - Zeit und Temperatur sind in etwa gleich. Ist das evtl. doch eine Transportfolge??? Kennt jemand so etwas auch?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Soni -
Hallo,
"Transportfolge" glaube ich eigentlich nicht, wäre mir auch neu.
Scheint vielleicht tatsächlich ein Spritzschaden zu sein. -
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Moin.
Ich grab das Thema hier mal aus aktuellem Anlass wieder hoch.
Mir fallen an einem meiner Stände seit einigen Tagen vermehrt Krabbler auf. Keinerlei äußere Beeinträchtigungen, eher nur wenige dunkle, abgearbeitete Bienen dabei. Flügel und Beine absolut ok. Scheinen nicht mehr fliegen zu können oder zu wollen. Und jetzt mach ich mir natürlich Sorgen.
Ich wage mal zu behaupten, dass meine Völker zwar sehr milbenarm ausgewintert haben, allerdings brüten sich v.a. die Peschetz-Völker seitdem echt nen Wolf und es wird daher sicher nach dem Abschleudern keine entspannte Varroa-Situation mehr sein.
Jetzt überlege ich, ob:
a) die Krabbler in irgendeiner Weise auf Varroa oder daran angelehnte Phänomene zurückgeführt werden können oder
b) der Regen der letzten Tage evtl. Saatgutbeize aufgespült o.ä. haben kann, denn die Krabbler fielen mir so deutlich erst nach dem ersten großen Regen nach langer Trockenheit vor ein paar Tagen auf. Ein Maisfeld (Pflanzen etw 15 cm hoch) ist 3-400 m entfernt.
c) abgearbeitete Bienen dennoch intakt, halt nur entwas dunkler aussehen können
d) das Ganze mit dem Blatthonig seit ein paar Tagen zusammenhängen kann (den hatte ich seit meinem Wiedereinstieg noch nicht)?!
Was würdet Ihr sagen? Danke für Euren Input!
Viele Grüße
Marcus
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R.a.p.s. !!!
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Hallo Wentorfer,
habt Ihr in der näheren Umgebung Kartoffelanbau?Gruß Thomas
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Frag die Bauern mit was der Raps gebeizt worden ist.
Aber lass dich nicht mit der Standard-Beize abfertigen!
Nach dem Wirkstoff fragen! -
Hallo Wentorfer,
habt Ihr in der näheren Umgebung Kartoffelanbau?Gruß Thomas
Moin Thomas,
der wäre mindestens 3-4 km entfernt...
Grüße
Marcus
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@ Eric & Molle:
Rapsbeize? Warum merke ich mögliche Auswirkungen erst jetzt, wo er seit zwei Wochen verblüht ist? Aufschwemmungen durch den erstmaligen Regen? Ich hatte eher das Maisfeld im Verdacht, weil das erst vor kurzem gesät wurde.
Typische, latente Vergiftungserscheinungen (rausgesteckter Rüssel) beobachte ich lediglich bei einem, wohl besonders findigem Volk. Aber zum Glück noch nicht in einer Menge, bei der sich die Sherrifs hier von ihrer Radarfalle weglocken lassen würden.
Wie ist denn die Wirkung von Saatgutbeize, einmal abgesehen von direktem Kontakt durch Abrieb, Aufnahmen durch Nektar/Pollen? Aufschwemmen durch Wasser?
Viele Grüße & danke!
Marcus
Viele Grüße
Marcus
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Dann präzisiere doch mal was genau passiert ist!
Wann hast du das erste mal die Krabbler festellen können?
Blühbeginn und Ende des Rapses?
Wann wurde der Mais gesät?
Volksstärke Anfang Rapsblüte.
Volkstärke Ende Rapsblüte.Alles ganz im Detail.
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Hallo Wentorfer,ich darf an dieser meine Erfahrung wiedergeben:
Varroaschaden-entsprechend der Schilderung-glaub ich nicht,denn Krabbler durch Varroa,
sind meist schon in der Zelle geschädigt,meistens Flügelschaden,derartige Bienen haben die ganz normale Farbe,also keineswegs schwarz.
Nachbarimker kontaktieren,hat er die gleichen Probleme?
Spritzschäden sind immer möglich,bei Verdacht einen Bienensachverständigen (Verein) hinzuziehen,tote Bienen einsammeln,so viel wie möglich,Bienen nach Braunschweig zur Untersuchung schicken.
Meine Erfahrung ist,wenn bei starken,meist plötzlichem Regen die Bienen sich so am Flug drängeln,daß sie dabei Schaden erleiden , auch schwarz werden und handvollweise vor dem Stock liegen bleiben,auch umherkrabbeln.
Grüße
Oase -
Dann präzisiere doch mal was genau passiert ist!
Wann hast du das erste mal die Krabbler festellen können?
Blühbeginn und Ende des Rapses?
Wann wurde der Mais gesät?
Volksstärke Anfang Rapsblüte.
Volkstärke Ende Rapsblüte.Alles ganz im Detail.
Gerne:
Krabbler fielen mir seit einer Woche auf, kurz nach dem erstmaligen Regen
Blühbeginn Raps vor etwa 5 Wochen, Ende vor etwa 20 Wochen
Maisaussaat vor etwa 5 Wochen
Volksstärke Anfang Raps überwiegend 4 Zargen á 11 DN, gut voll
Volksstärke Ende Raps überwiegend 5 Zargen á 11 DN, sehr gut vollIch merke auch keinen Rückgang der Volksstärke. Am Standort stehen 15 Völker, man sieht auf etwa 30 qm vor den Beuten regelmäßig bis zu etwa 30 Krabbler (äußerlich intakt, lediglich vor einem Volk immer wieder mal vereinzelte Bienen mit herausgestrecktem Rüssel).
Ein Nachbarimker, Abstand 4 km, vergleichbare Trachtlage, beobachtet bei sich ebenfalls Krabbler, führt dies aber allein auf Varroa zurück. Die Krabbler sitzen auch nicht, wie ich das von der Varroa kenne, apathisch auf Grashalmen, sondern bewegen sich recht schnell von den Beuten weg, teils hüpfend, teils laufend.
Versteht mich bitte nicht falsch, wenn ich bislang wegen den bisherigen Ausmaßen noch nicht die Sherrifs geholt habe. Mir tut jede Bienen leid, aber ich möchte sichergehen, in welche Richtung ich Alarm schlage.
Danke!
Marcus
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