Liebes Forum,
ich bin neu hier (gerade heute erst im Forum angemeldet - dies ist mein erster Beitrag) und auch neu als Imker.
Zur Vorgeschichte: Habe vor 6 Wochen einen Ableger auf 3 Waben erhalten (Zander), dieser Ableger war Bestandteil eines Anfängerkurses, den ich am Anfang dieses Jahres absolvierte.
Innerhalb der ersten 2 Wochen tat sich eigentlich nix... Ich machte jeden Tag Fluglochbeobachtung, schaute (selbstverständlich, wie das sicher alle Anfänger tun) täglich einmal in die Beute und stellte keine Veränderung fest.
Da gab mir ein befreundeter Imker den Hinweis, ich müsse füttern. Also kaufte ich 2 kg Zucker, den ich mit etwas Wasser zu einem dicken Brei anrührte und mittels Locheimer in einer zweiten Zarge gab. Es dauerte etwas mehr als eine Woche, da war der Eimer leer. Also tat sich doch etwas...!
Einmal konnte ich feststellen, daß Bienen Zuckerstückchen aus dem Flugloch hinaustrugen und ich dachte an Räuberei. Als ich unten die weiße Plastikschublade zog, bemerkte ich, daß sich darauf der größte Teil des Zuckers wiederfand...
Dann las ich irgendwo im Internet, daß man die Schublade entfernen solle, wenn nicht behandelt wird, sodaß der Gitterboden frei sei. Dies machte ich dann. Jetzt stellte ich Veränderung fest (nach gut 4 Wochen): Es flogen mehr Bienen als die gesamte Zeit davor! Das freute den Anfänger.
Nun kam die nächste Praxislektion des Imkerseminares und ich trug dort meine Beobachtungen vor. Ich wurde belehrt, ich hätte gleich mehrere Fehler gemacht:
1.) Man hätte vom ersten Tage an füttern sollen und nicht erst nach Wochen!
2.) Man hätte flüssig füttern sollen und nicht in fester Form!
3.) Man müsse Ableger in der ersten Zarge unten füttern (mittels Tetrapack beispielsweise) und nicht mittels Futtereimer oberhalb!
4.) Man hätte das Flugloch klein machen sollen und nicht groß!
So, nun hatte ich erstmal mein "Fett" weg...!
Noch am gleichen Abend machte ich alle Fehler rückgängig. Und siehe-da: Seitdem entwickelt sich der Ableger prächtig! Alle paar Tage ist eine neue Mittelwand ausgebaut, stets kommen neue Bienen zum Vorschein (auch viele größere Bienen gesichtet, sind das nun schon Winterbienen?), täglich nehmen sie nun 1 Liter Flüssigfutter ab usw. Aus dem 3-Wabenvolk ist nun in ganz kurzer Zeit eines geworden, welches 8 (von vorhandenen 11) Wabengassen besetzt.
Nur: Das zuletzt entdeckte Brutnest ist nur noch winzigklein (kaum handtellergroß), weil alle vorhandenen ausgebauten Waben mit Nahrung vollgetragen sind, also kein Platz zum Eierlegen mehr vorhanden ist.
Wieder befragte ich den befreundeten Imkerkollegen: Er riet mir, nicht so viel zu füttern und erstmal wieder eine Fütterpause zu machen, was ich sogleich tat, weil es mir ja auch einleuchtete.
Meine Probleme sind nun folgende:
1.) Wie kriege ich den Anfängerableger auf Überwinterungsstärke, ohne weiter zu füttern?
2.) Wie kriege ich das eingetragene Futter nun wieder heraus, sodaß die Königin wieder Platz zum Legen findet?
3.) Wie rege ich die Bienen zum Wachsbau an, ohne zu füttern? Als Anfänger habe ich ja keine ausgebauten Waben, in welche die Königin legen könnte, sondern nur eine Packung Mittelwände?
4.) Wie kriege ich die Königin zum Legen? Muß ich abwarten, bis die Bienen wieder einiges an Futter weggefressen haben, damit wieder neuer Platz ist?
5.) Verstehen die Herren Imker überhaupt meine (wahrscheinlich typischen) Anfängersorgen?
Nun bin ich mal gespannt, was ich hier bald lesen werde.
Auf viele Tips freut sich
Aapis.
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