Die Frage ist m.E. was ist für die Bienen unnatürlicher, die immer unberechenbareren Winter mit Wetterkapriolen bei denen es immer wieder zu Warmphasen kommt in denen dann auch frischer Pollen etc. zur Verfügung steht. Oder das Käfigen, bei dem die Biene zwangsweise für etwas mehr als 3 Monate im Zentrum der Wintertraube sitzt. Man mag geneigt sein das erste Szenario zu bevorzugen, einfach weil der Mensch hier einen ordentlichen Eingriff macht. Aber das tun wir ja eigentlich das ganze Jahr über. Und beim Klima sind wir ja auch ein Faktor...
Generell ist es ja so, dass Bienen in wärmeren Regionen länger brüten und in kälteren Gegenden länger aus der Brut gehen. Daran passen sich die Bienen wohl auch im Laufe der Zeit an. Wenn es aber ein unberechenbares Lotteriespiel ist, dann wäre wahrscheinlich eine durchgehende Brutpause für die Bienen besser anstatt eines Hin und Her zwischen Brut und Brutpausen. Im Endeffekt sind es im Spätherbst und Winter ja meist sehr kleine Brutflächen, auf die sich alle noch vorhandenen Varroen etc. stürzen, das werden auf jeden Fall keine fetten Winterbienen
Man kann man entweder züchterisch zu einer genetisch bedingten Brutpause kommen, was beispielsweise bei Standbegattung aber für einen kompletten standbegatteten Völkerbestand m.E. unrealistisch ist. Selbst wenn 2/3 bilderbuchmässig aus der Brut gehen, sind dann noch 1/3 die etwas Brut haben. So ist es zumindest bei mir.
ich bin wie Ralf Alles der Meinung, dass die sogenannte Winterbiene einfach nur eine wenig durch Brutpflege, Flug- und Heiz-Tätigkeiten etc. beanspruchte gesunde Biene ist, die in einem möglichst gut temperierten Brutnest geschlüpft ist. Und zu diesen Bienen muss man kommen. Wenn sich Bienen mit Brut, Pollen- und Wassereintrag beschäftigen um da ein kleines Brutnest am Laufen zu halten dessen Temperatur bei enormen Aussentemperaturschwankungen schwer konstant zu halten ist und wo sich die noch vorhandenen Varroen konzentrieren, dann gibt es viele weniger langlebige Bienen. Deshalb gefällt mir der Ansatz von Ralf Alles und nicht wegen dem eingesparten Futter.