Schleuderkauf für Einsteiger

  • Aus Angst vor Wabenbruch pass ich beim Anschleudern sehr auf. Mit viel Feingefühl, bis ich denke dass genug Honigtropfen an die Schleuderwand treffen. Vollgas geb ich auch beim Ausschleudern nicht, weil die Waben dann sicher brechen würden. Trotzdem muss ich die Rähmchen dann aus den Schleuderkorb raussaugen. Die fressen sich schon ein paar Millimeter in das Wabengitter. Besonders trocken sind die geschleuderten Rähmchen dann noch nicht, was in diesem Jahr auch am sehr trockenen Honig lag. Kommt dann ja wieder aufs Volk und ist somit für mich nicht verloren. Durchmesser meiner Schleuder ist ca. 50 cm. Also nicht besonders groß. Ach, wenn ich das jetzt schreibe, nervt es mich jetzt schon für die nächste Ernte in 24.

    Sicher, dass die Unterträger in Schleuder Drehrichtung gezeigt haben?


    Ansonsten kannst lange drehen und hast immer noch viel Rest drin.

    Auf jeden Fall - ich kann meine Schleuden garnicht erst anders bestücken. Fliehkraft ist mir bekannt - bin ja schließlich ein wenig Ingenieur. Diese Jahr war der Honig wirklich sehr trocken. Da hat sich der Honig nicht im Trichter sondern mit Berg aufs Sieb getürmt. Das hätte ich schon fast als fertigen Bonbon verkaufen können ;) .

  • anschleudern der 2. Seite

    Warum? Welchen Vorteil hat das?

    Der Honig der Außenseite dieses Durchgangs wird nirgends am austreten gehindert. Da kann ich auch gleich Gas geben, oder?

    So mache ich dass aber auch. Mein Gedanke dabei ist - dann sammelt sich der Honig der Innenseite wieder allmählich am Zellboden. Bis dahin ist schon der größte Teil der Außenseite an die Schleuderwand geworfen worden. Ob dass jetzt stabiler ist :/ ? Vielleicht aber auch nicht...Zum Testen dauerts jetzt noch ein paar Monate.

  • anschleudern der 2. Seite

    Warum? Welchen Vorteil hat das?

    Der Honig der Außenseite dieses Durchgangs wird nirgends am austreten gehindert. Da kann ich auch gleich Gas geben, oder?

    Ich bin kein Mathematiker/Physiker und die Schule ist zu lang her.


    Jeder Automatikprogramm das ich kenne steigert die Drehzahl in Stufen. Ich nehme an, dass das Gründe hat.


    Ich könnte mir vorstellen, dass das bei sehr trockenem Honig oder ankristallisiertem ein Problem gibt. Vermutlich ist das bei Sommertrachten weniger ein Problem als im Frühjahr.


    Ich weiß es nicht, aber so gab es bei mir praktisch so gut wie nie Wabenbruch. Wenn man zu schnell zu hoch dreht hatte ich deutlich mehr Bruch.

  • Jeder Automatikprogramm das ich kenne steigert die Drehzahl in Stufen. Ich nehme an, dass das Gründe hat.

    🤷 Honig klebt. - Er fließt langsamer aus den Zellen, als der Korb beschleunigt werden kann.


    Wenn die Tangentialkraft größer wird als das Wachs stabil ist, dann bricht's. - Egal warum. Ob Drücken von hinten, oder Ziehen von vorne.

  • Jeder Automatikprogramm das ich kenne steigert die Drehzahl in Stufen. Ich nehme an, dass das Gründe hat.

    Um den Motor zu schonen und die maximale Leistungsaufnahme nicht zu überschreiten. Weniger wegen Wabenbruch.

    Mein voreingestelltes Programm an der Schleuder fährt bei der zweiten Seite gleich auf volle Drehzahl. Problemlos.

    Fester Raps oder ähnliche Unannehmlichkeiten bereiten überall Probleme.

    Ob Drücken von hinten, oder Ziehen von vorne.

    Was aber in der wirkenden Kraftgröße nun wirklich vollkommen unterschiedlich ist.

  • Der Grund ist nicht, etwas zu schonen.

    Ein Schleudermotor mit wenigen 100 Watt schafft es nur, langsam schneller zu werden. Ist wie ein Auto mit 30 PS.

    Sind die Schleudermotoren FU geregelt, programmiert man die Beschleunigungsrampe so, wie der Motor es ohne Elektronik schaffen würde.

    Beim Auto tritt man das Gaspedal auch nicht abrupt voll durch, sondern bewegt den Fuß synchron zur Drehzahlsteigerung.


    Gruss

    Ulrich

  • Ob Drücken von hinten, oder Ziehen von vorne.

    Was aber in der wirkenden Kraftgröße nun wirklich vollkommen unterschiedlich ist.

    Du meinst die Scherkräfte innerhalb der Wabe bei harter Beschleunigung? - Gut möglich, dass die ihren Teil zum Wabenbruch beitragen, denn sie überlagert sich mit der Zentrifugalkraft, die abhängig von der Geschwindigkeit ist. (Fz = m * v² / r)


    Wann kracht es denn am meisten? Beim Beschleunigen, oder bei konstanter Drehzahl? - Mit unserer Handkurbel-Tangentialschleuder kriege ich das i.d.R. erst beim Ausräumen der Waben mit.

  • Bin kein mathematiker, aber möchte auch die Winkelgeschwindigkeit mit ins Rennen bringen. Abhängig von der Drehgeschwindigkeit und des Radius. Dazu noch die unterschiedlichen Kräfte auf der Innenseite der Wabe und der Außenseite der Wabe. Sobald der große Drops Honig auf der Außenseite an die Wand geschleudert ist, nimmt auch die Bruchgefahr ab - so stelle ich mir dass vor.


    Hier gehts aber noch um den Schleuderkauf für Anfänger.

  • Bin kein mathematiker, aber möchte auch die Winkelgeschwindigkeit mit ins Rennen bringen. Abhängig von der Drehgeschwindigkeit und des Radius.

    Dafür musst du kein Mathematiker sein. - Die Winkelgeschwindigkeit und Bahngeschwindigkeit kannst du ineinander umrechenen, weil sie über den Radius und die Drehfrequenz zueinander in Bezug stehen.


    Bei der Zentrifugalkraft Fz = m * v² / r ist v die Bahngeschwindigkeit, gleichförmige Bewegung angenommen.

  • gleichförmige Bewegung angenommen.

    Bei steigender Beschleunigung/Drehzahlerhöhung?

    Wenn du Karusell fährst ist die Zentrifugalkraft die Kraft die dich gegen die Armlehne drückt, und die Beschleunigungskraft drückt im Rücken. - Mit zunehmender Geschwindigkeit wird die Zentrifugalkraft immer größer, während die Beschleunigungskraft gleich bleibt. - Beide Kräfte überlagern sich zu einer Gesamtkraft die auf dich wirkt.


    Bei hoher Drehgeschwindigkeit wird die Beschleunigungskraft vernachlässigbar klein im Verhältnis zur Zentrifugalkraft.


    :/ ... guck mal in die Waschmaschine: Im Schleudergang hängt die Wäsche an der Trommel, während im Waschgang die Trommel sich um die Wäsche bewegt.

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