Schleuderkauf für Einsteiger

  • Das ist ja alles sehr subjektiv. Ich persönlich glaube, wenn man erwägt, eine klassische Tangentialschleuder mit einem Motor auszustatten, der Punkt erreicht ist, über eine andere Schleuder nachzudenken. SWS oder Radial, je nachdem was passt. Aber der Beginn mit einer einfachen Handschleuder ist dennoch nicht verkehrt. Für mich wäre das bis max. 10 Völker und ohne groß von Tracht zu Tracht zu wandern, durchaus eine Dauerlösung.

    Und wer weiß in den ersten Jahren schon, wie schnell aus 2-3 Völkern 20 und mehr werden...oder eben auch nicht.

  • Aber der Beginn mit einer einfachen Handschleuder ist dennoch nicht verkehrt. Für mich wäre das bis max. 10 Völker und ohne groß von Tracht zu Tracht zu wandern, durchaus eine Dauerlösung.

    :thumbup: Sehe ich auch so.


    Oder mit anderen Worten: Alles bis 100 kg pro Tag geht mit Muße mit einer kleinen und einfachen Handkurbel-Tangentialschleuder. Vielleicht sogar 200 kg, wenn man Ausdauer hat und sonst nichts anderes macht.


    Wenn man viel mehr als das hat, muss entsprechend auf mehrere Schleudertage aufgeteilt werden. - Und wenn irgendwann die Zeit zum Problem wird kann man in mehr Technik investieren.


    Ganz anderes Thema: Dickwaben. - Lassen auch die sich mit Entdeckelungsgabel und Tangentialschleuder bearbeiten? - Ich könnte mir vorstellen, dass die arg verdrückt werden. - Werden die auch ohne Messerentdecklung wieder sauber repariert und befüllt?

  • Denke die meisten Anfänger gehen folgende Schritte:

    1. günstige Tangentialschleuder Handbetrieb

    2. man leistet sich einen Motorantrieb


    3. a)

    Träumen von einer Selbstwendeschleuder, weil Waben wenden keiner gerne macht.

    Dann noch philosophieren über Automatikprogramm oder von Hand die Drehrichtung ändern.

    Hatte ja Hölle viel gekostet. Schleuderkörbe sauberspritzen ist auch nicht viel mehr Arbeit als Radialkorb reinigen.


    3. b)

    Man denkt über Radialkörbe nach. Holt Meinungen ein, die weit auseinandergehen.

    Von "du brauchst mindestens 1,5m Durchmesser", über "die sind nur für Berufsimker" bis hin zu "bringst du durch keine Tür durch" ist alles dabei. Aber auch "50cm Durchmesser mit Zander 1,5 kein Problem" kommt vor.


    4. Man schwärmt von seiner gekauften Schleuder von Punkt 3. a/b.


    Hat schließlich Hölle viel Geld gekostet. Endlich was Richtiges. Gemacht für die Unendlichkeit. Wiederverkaufswert bei 70% des Neupreises.


    Schleuderkörbe sauber machen ist auch nicht viel mehr Arbeit als einen Radialkorb abspritzen.


    Oder vielleicht doch etwas scharfkantig oder Trompetenblech aber günstig? Die Scharniere sind eigentlich Bleche die nach einer Saison brechen. Lässt sich aber einfach reparieren. ...


    Die Schleuder bleibt, weil sie die Beste ist. Außer man wächst plötzlich auf ein vielfaches seiner Völker. Schrumpft man auf die Hälfte seiner Völker wird die Schleuder in der Regel nicht gegen eine andere ausgetauscht.


    Dann noch die Frage passt mein Beutensystem zur Schleuder. Dann die knallharte Erkenntnis: Entweder noch ein neues Beutensystem für die Schleuder erfinden oder eine neue Schleuder mit der optimalen Kombination aus Durchmesser, Steuerung (Auto/manuell) und System (tangential, Selbstwende, radial) entwickeln.


    Der Neueinsteiger muss soviel in seiner Glaskugel vorraussehen können ...


    PS: Nicht alles so bierernst und absolut nehmen. ;) Viele Mütter haben schöne Töchter.

  • Das sehe ich anders.

    Die Schleuder dreht mit Motorantrieb sehr(!) viel ruhiger als mit Handgekurbel.

    Wenn der Motor dreht, kann man entdeckeln. Der Zeitgewinn ist aber nicht sehr groß. Egal, Schleudern mit 4W sind sowieso Zeitfresser.


    Ich habe einen direkten Vergleich, weil ich meine 4W damals auf Motor umgerüstet habe.


    Anfangs wollte ich nicht dem Motor nehmen, weil die Schleuder ja nur zwei Tage im Jahr läuft. Aber im Nachhinein muss ich sagen, das Handkurbeln war lächerlich.


    Wobei ich jetzt seit einigen Jahren eine 24W Radialschleuder habe und die ganze Tangential Sache lächerlich finde. Was vorher zwei Tage von 8 bis 23 Uhr gedauert hat, ist jetzt in 6 Stunden fertig, incl Kaffeetrinken.

  • ... und die ganze Tangential Sache lächerlich finde.

    Hängt auch von der Zahl der Völker ab. Oder?


    Eher von der Höhe der Honigrähmchen.

    Ich persönlich würde nie wieder Tangential schleudern.


    Ich bin aber kein Maßstab für alle.


    Folgender Weg war es bei mir:


    Zwei Jahre Handkurbeln mit einer 230€ 4W Schleuder

    Im dritten Jahr Motor nachgerüstet

    Im vierten Jahr auf 2/3 Waben umgestellt und einen 3 Waben Korb umgerüstet (=6x 2/3 Rähmchen statt nur vier)

    Nochmal ein paar Jahre später 24W radial. Nie mehr anders.


    Wer keine 1/2 oder 2/3 HR hat, kann damit natürlich nichts anfangen...

  • Wenn man mit der Imkerei als Hobby anfängt solte man die Kosten für Anschaffungen so gestalten dass sich auch das Hobby in absehbarer Zeit selbt finanziert

    Warum? Welches andere Hobby finanziert sich selbst? Ich freue mich im Moment, dass ich durch den Honigverkauf ein bisschen wieder rausbekomme. Mir fällt kein anderes Hobby ein, bei dem das so ist. Die kosten alle nur Geld.

    Hallo Andrea,

    für mich ist die Imkerei auch nur Hobby ( Rentner-Hobby :saint: :saint: :saint: ).

    Aber ein Hobby muß nicht IMMER nur Geld kosten.

    Durch entsprechendes Gestalten des Hobbys kann man aber auch kostendeckend wirtschaften.

    Ich habe 4 Jahre bis zum jetzigen Stand gebraucht.

    Vielleicht spielt dabei auch eine Rolle daß ich nicht gleich von Anfang an nur neues Material ( wie eine Schleuder z.B. ) verwendet habe und vieles selber baue.

    Ich erziehle mit meiner Hobby-Imkerei auch keine Gewinne , durch Verkauf von Honig, Ablegern und Königinnen ( manch mal auch ein paar Kerzen ) kann ich meine Kosten aber gut bis sehrgut decken.


    Gruß Jörg

  • Die Radialschleuder braucht einen gewissen Mindestdurchmesser, bei der Tangentialschleuder ist es fast egal.

    Radialschleudern mit 49cm taugen wohl eher nicht so viel.

    Je höher die Honigrähmchen sind, desto mehr Durchmesser brauchst Du, um Wabenbruch zu vermeiden.

  • nein, von der Honigmenge, die am Tag aus den Waben bekommen muß!


    Wenn ich jeden Tag ein paar Waben raus nehme und schleudern kann, kann ich mit kleinem Setup auskommen. Ich habe von einem oder 2 Ständen den Caddy voll HR, und muß nach dem Wochenende, die wieder leer am Stand oder im Caddy haben.


    Als Kind habe ich zuerst an der 4W-Tangential-Schleuder per Hand gedreht. Stand im Wanderwagen, wechselte dann zu einer 10W-Radial per Hand, die dann einen Motor bekam als die Wagen auf Grundstücken mit Stromanschlüssen standen. Später wurde dann ein DDR-Bienenhaus zum Schleuderraum umgebaut.

    Da ich neben DNM auch LS und DD habe, musste ich eine zusätzliche Schleuder kaufen, die einen höheren Kessel hat- gebrauchte 4W-SWS - die gewünschte 6er war leider schon weg.

    Die lief dann 2 Jahre als 2.Schleuder neben der 10 oder 14 radial. Inzwischen lasse ich lieber die 1 oder 2 LS-Zargen wegen dem 2x Schleuderputzen als Wabenhonig oder Futterwaben stehen und suche einen Radialeinsatz für die 64cm-EWG-Schleuder. Die 10/14er DNM-Radial haben 76cm Durchmesser.

  • Ich schreibe mir meine Einnahmen und Ausgaben nicht auf sondern alle Einnahmen kommen in eine große Kiste und die Ausgaben werden dann daraus bezahlt.

    Seit 2021 blieben bis zur nächsten Saison immer ( trotz Neuanschaffungen im 3-stelligen Bereich ) einige Euros über.

    Ich rede nicht vom Geld verdienen sondern von Kosten decken.

    Wenn ich mir von meinen Einnahmen noch einen Stundenlohn auszahlen sollte ohne mich zu verschulden bleibt vieleicht 0,50€ - 1,00€ über ( schon hoch gerechnet ;) )

    Gruß Jörg

  • Hängt auch von der Zahl der Völker ab. Oder?

    Absolut. Für 4 Völker finde ich eine 4-Waben-Handschleuder völlig ausreichend. Sie ist auch für mehr Völker ausreichend. Die Frage ist, ob man selbst Lust darauf hat.

    Ich habe mir diese Billigschleuder gekauft, weil ich mir garnicht sicher war, ob mir die Sache mit den Bienen überhaupt wirklich gefällt. Jetzt weiß ich: ja, tut sie. Und jetzt rüste ich auf.

    Ich finde die Einstellung vom Bienenköniggibmirhonig gut, die Imkerei mit einfachen Mitteln durchzuführen. Ich dachte eigentlich, dass ich das auch so wollte. Jetzt stelle ich aber fest, dass es mir mit mehr Technik besser gefällt. Mit den Bienen rumzutüdeln macht mich glücklich. Honig im Eimer macht mich in gewisser Weise stolz. Aber das Schleudern ist notwendig, nicht schön. Und deshalb möchte ich es mir jetzt leichter und schneller machen.

    Selbstverständlich ist das Ganze auch eine finanzielle Frage. Wenn ich das Geld für die neue Schleuder nicht übrig gehabt hätte oder jetzt deswegen monatelang nur Honigbrot essen müsste (hihi), hätte ich eben weiter mit der anderen Schleuder gearbeitet.

    Viele Grüße

    Andrea

    die das fehlende Teil in ihrem Leben gefunden hat. 🐝

  • Wobei ich jetzt seit einigen Jahren eine 24W Radialschleuder habe und die ganze Tangential Sache lächerlich finde. Was vorher zwei Tage von 8 bis 23 Uhr gedauert hat, ist jetzt in 6 Stunden fertig, incl Kaffeetrinken.

    Der Wechsel liegt nicht in der Art der Entdeckelung?

    Wenn man beim Entdeckeln mit Messer nicht die Entdekelungswachsverarbeitung ebenso rationalisiert ist der schöne Zeitgewinn wieder dahin.

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