Hallo zusammen,
ab nächstem Jahr sollen im meinem Verein die Zuchtbemühungen verstärkt bzw. überhaupt mit der Zucht begonnen werden. Da mich das Thema interessiert und ich mich gerne reinfuchsen möchte, bin ich nun hauptverantwortlich hierfür. Bevor ich mich in der Planung und Durchsetzung verlaufe, würde ich gerne eure Gedanken dazu hören.
Zielsetzung:
Zucht ist ein großes Wort. Deshalb habe ich es mir als Ziel gesetzt, zunächst die Basics zu lernen und mich auf die Vermehrung von brauchbarem Material zu fokussieren.
- Umlarven lernen
- Aufzucht von geringer Anzahl an Jungköniginnen
- Begattung auf einer Belegstelle
- Vergabe der KÖs innerhalb des Vereins und Umweiselung "schlechter" eigener Völker
- Überwinterung von wenigen Ersatzköniginnen
Hintergrundinformationen zum Verein:
- Ca. 20 aktive Mitglieder - scheinbar wenig bis keine Zucht-/Vermehrungserfahrung
- Überwiegend standbegattete Landrasse mit Carnica Einschlag
- Im Verein dominiert Zander und DNM - zweizargige Betriebsweise
- Im Umkreis gibt es einen weitaus aktiveren Verein. Ein paar Mitglieder sind gelistete AGT-Züchter und es gibt auch eine AGT-Toleranzbelegstelle (Hoher Randen) in der Nähe. Erste Kontakte wurden geknüpft und falls unser Verein nicht direkt eine Zuchtmutter ergattern kann, so kann man sicherlich umlarven und auf die Belegstelle gehen.
- Zuchtmutter, wenn vom Verein erworben, wird am Lehrbienenstand in laufreichweite stehen (vermutlich DNM oder Zander)
- Keinerlei Material vorhanden (Umlarvzubehör, Begattungskästchen etc.)
- Gewisses Budget vorhanden für Zuchtmutter und Material
Hintergrundinformationen zu mir:
- Neuling mit einer Saison Erfahrung
- Basics sind bekannt durch YouTube (u. a. dank Ralf und Ludger), erstes Buch zu dem Thema wird gerade gelesen (Jungels) und nicht zuletzt extrem viele, teils verstreute Informationen hier im Forum
- Einziger im Verein mit Dadant/Großwabe
- 4 Völker auf Dadant US 12 und 10 (zukünftig eher DD10) - 141mm Honigrähmchen
- 2x "Carnica"-Landbiene
- 1x Buckfast und 1x Ligustica als Unbegattete vom Züchter (standbegattet)
- 6er Stehr Ablegerkästen vorhanden
- Keine Begattungskästchen bisher
Geplanter Jahresablauf:
- Erste (kleinst-) Zuchtserie von eigenen KÖs zum Üben im April. Durch die milde Lage am Hochrhein erwarte ich früh reife Drohnen in der Standbegattung.
- Zweite Zuchtserie im Mai zur Schwarmzeit - Belegstelle öffnet im Normalfall Ende Mai
- ggf. dritte Zuchtserie im Juni. Hier werden Umlarvtermine der Belegstelle angeboten
Vereinsherausforderungen:
- Belegstelle erlaubt alle Begattungskästchen und sogar Ablegerkästen
- Mini Plus erscheint in meinen Augen am sinnvollsten für den Verein, da Königinnen vorgehalten werden können und es das "übliche" Maß ist.
- Apidea/Kieler müssen schnell verarbeitet werden, brauchen jedoch wenig Bienenmasse. Umweiselung bei weniger versierten Imkern kann problematisch werden, da nicht Vollreif
- Ablegerkästen im Standmaß des Vereins (Zander/DNM) würden die Vereinsmitglieder sicherlich begrüßen und die Umweiselung wäre kein Problem. Aber es braucht viele Bienen und sieht vielleicht ein bisschen komisch aus, vor allem wenn ich mit meinen 6er Stehr Dadant auf der Belegstelle aufschlage. Die Bienenmasse müssten die Vereinsmitglieder dann entsprechend selber stellen. Terminlich sehe ich hier aber das Chaos vorprogrammiert, wenn die Königinnen schlüpfen, die Ableger aber nicht bereit stehen.
- Persönlich wären mir Dadant 1/2 Begattungskästchen am liebsten. Leider scheinen die nicht sehr verbreitet zu sein und sind schwer zu bekommen.
- Ich möchte meine eigenen Völker nicht Schröpfen müssen. Ein Volk könnte ich jedoch als Bienenspender zur Verfügung stellen. Dadant 1/2 hätte den Vorteil, dass ich bebrütete Waben hätte und Zellen stecken könnte. Kunstschwärme aus nur einem Volk würden Probleme bei der Annahme machen.
Welches Material würdet ihr für den Verein anschaffen?
Gibt es bei euch im Verein Zuchtbestrebungen mit Vereinsmaterial oder züchtet jeder für sich?
Falss es Vereinszucht gibt, wie sind die Abläufe bei euch?
Idee hinter der Vereinszucht war auch, dass man aktivere Stammtische hat, bei denen man nicht nur alkoholfreies Bier trinkt, sondern auch an den Bienen arbeitet und gemeinsam voneinander lernt. Eine Verbesserung der Genetik im Umkreis, als auch der Kontakt zu anderen Vereinen wäre ein positiver Nebeneffekt.
Ich bin auf eure Gedanken gespannt. Danke im Voraus!
Edit: Sorry, ist länger geworden als gedacht.