Betriebsweise nach Binder und , wann ist das wirklich sinnvoll. Erfahrung mit Minimaltracht. l

  • Binder hat eigentlich kein eigenes System. Das sagt er auch immer wieder.
    Er popagiert den Wärmehaushalt und das Dämmen der Beuten sehr stark.
    Was auch gut hilft.
    Ich selber arbeite mit Wärmereflektierend Schieden, die mich ein Rähmchen und eine Alukaschierte Dämmplatte für 2 € kosten. Billiger und schneller gehen keine Schiede.
    Bei mir ist auch das Wärmebrett unten drin, dass ganze Jahr. Varoa wird über die Auswaschmethode gemessen. Das Wärmebrett kommt von Hans Beer, glaube ich.
    Das Enge Pressing mit den Schieden ist auch nicht von Jürgen erfunden worden. Es funktioniert sehr gut, macht Eugen Neuhauser so und viele andere auch. Siehe Ralf Kolbe.

    Eine Regel von Jürgen ist, dass erst bei 80 % Brut auf den Waben ein Wabe ergänzt wird. Das kann aber dazu führen, dass zu oft in die Völker geschaut wird. Hier führe ich meine Völker max. auf 7 Waben plus Baurahmen, meist ab mitte bis Ende April. Sind min 7 Gassen voll besetzt, kommt der Honigraum. Hier kommt auch der Rat von Jürgen, ab 12 000 Bienen aufzusetzen. Das sind im Dadant 7 - 8 Gassen, wen ich richtig rechne. Das ist aber auch ein Erfahrungswert von Ihm.
    Ich habe den Ansatz von Van den Bongard übrnommen. Leerrwaben raus im März und dann hinter dem Schied mit Mitelwänden so auffüllen, dass alle in der Saison benötigten Rähmchen drin sind. Dann muss ich nur umhängern vors Schied. Zudem ist die direkt hinter dem Schied auch eine Zeigerwabe. So muss ich weniger an das benötigte Material denken.
    Mit den 80 % Brutfläche kommt aber auf die Königin an. Das wiederum sagt Jürgen auch und geht von den normalen nicht so starken Königinnen aus. Anfänger bist ja auch nach fünf Jahren bei Jürgen. Es gibt einiges gutes von Jürgen und manches muss hinterfragt werden.


    Das Thema Futterzusätze ist so ein Thema, Behandlungskonzept usw.
    Er hat gute Ansätze, viel Erfahrung, er muss es nur noch gut rüberbringen und auf die Zielgruppe anpassen.


    Wichtig ist immer, dass die Bienen nicht Hungern!!! Das sagt er aber auch und rät zur Flüssigfütterung am Anfang der Saison. Viele sehen das ja als Notfütterung. Meine haben es dieses Jahr gebraucht, da durch das nasse Frühjahr von außen nichts rein kam.

  • Unter Notfütterung hab ich bisher verstanden, dass man Waben mit 1:1 Zuckerwasser gefüllt direkt im Brutraum verteilt, weil nix mehr drin ist. Zum Glück noch nie selbst gebraucht.


    Zum Füttern im Frühjahr gibt es ja jedes Jahr einen aktuellen Faden...


    Deine Idee, die Mittelwände im Frühjahr zuzuhängen find ich im ersten Moment zwar praktisch, weil du die dann wirklich vor Ort hast, aber bei der Kontrolle wären sie mir dann regelmäßig im Weg.


    Wobei ich seit letztem Jahr, bedingt durch die Trockenheit in unserer Region, akzeptiere, daß meine Bienis im Brutraum ein paar mehr Futterwaben haben.

    Letzten und diesen Sommer waren das pro Volk mindestens 4 Waben nur mit Futter. Meine Beobachtung zeigt, dass ich dadurch nicht bzw nur einmalig auf Honig verzichten muss und wesentlich größere Völker habe.


    Dein Thermoschied ist das ganze Jahr drin? Was verwendest du als Bodenbrett?

    Der Tradition verbunden, der Natur verpflichtet.

  • Jede Betriebsweise ist angepasst, an den jeweiligen Imker. Du meinst vermutlich eine Betriebsweise die einen angepassten Brutraum beinhaltet. Das wiederum ist so weit gefasst, dass es vom Schieden bis zu zargenweisem Imkern (1 BR Zander/DNM) oder auch Flachzargenbetriebsweisen geht.


    Auch die Unterstellung hier hätten wenig Leute daran Interesse halte ich für mindestens gewagt. Nach meinem Eindruck sind die Leute die den angepassten Brutraum nutzen (welche Form auch immer) hier im Forum zumindest keine unerhebliche Minderheit ggf sogar je nach Definition die Hälfte.


    Ich finde auch: stelle doch mal das Prinzip Binder vor, damit wir für alle eine Diskussionsgrundlage haben. Insbesondere die Unterscheidung der Binderbetriebsweise in Abgrenzung zu anderen mit angepassten Brutraum.

  • Binder hat eigentlich kein eigenes System. Das sagt er auch immer wieder.
    Er popagiert (....)

    ....die Betriebsweise von Hans Beer, der aber zu Lebzeiten noch gesagt hat, ohne das er sie verstanden hätte^^


    Das kann ich aber nicht beurteilen. Ich hab da anfangs für mich einiges mitgenommen, zumal es ja auch sehr gut verkauft wird. Das sehr enge Führen der Völker gibt aber komische Brutnester und man selektiert über die Jahre auf ziemlich magersüchtige Bienen. Ist im Prinzip der gleiche Hebel wie das ewige schröpfen bei Pia & Co, man nimmt sich durch Misstrauen die Möglichkeit, eine bessere Biene zu bekommen, oder je die Arbeit mit dem vollen Potenzial der Bienen zu erlernen.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • warum schaut keiner ma rüber zum Jungels?

    Ich versteh das einfach nicht!

    Volle Kiste-volle Eimer, wenn Tracht kommt.

    Oft können Völker die Tracht nicht nutzen, wenn sie kommt, entwickeln sich erst auf Kosten der Tracht. Nicht nur im Frühjahr. Jeder kennt es.

    Haltet euch an Paul Jungels, das macht die Taschen voll, also die Eigenen.

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

  • Zurück zum Thema geringe Versorgung und passende Völkerführung.


    Es gibt solche Jahre, wo in manchen Gegenden wenig reinkommt. Letztes Jahr hatte ich 2 Völker an einem vermeintlich guten Standort stehen. Es kam aber wenig rein! Ich konnte beobachten, dass der aufgesetzte HR (einer !) mal mehr, mal weniger gefüllt war. Den spärlichen Frühjahrsertrag (mit Raps) habe ich nicht geerntet, so dass er beim Abräumen im Sommer fest in den Waben war.


    Viel wichtiger war aber, dass der BR immer recht gut versorgt war, d.h., Honigkränze und Polleneinlagerungen waren vorhanden. Die Völker saßen auf 6 BWb inkl. DR, was nicht viel war, aber m.E. an die Situation angepasst war. Will sagen, die Bienen sorgen schon für sich und regulieren das, solange es noch geht.


    In dem Fall wäre auch mit weniger BWb wohl kaum etwas zu holen gewesen. Das sog. pressing hat eben auch seine Grenzen.

  • Viel wichtiger war aber, dass der BR immer recht gut versorgt war, d.h., Honigkränze und Polleneinlagerungen waren vorhanden.

    Damit bist Du aber auch schon sehr weit weg vom Thema.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Im Prinzip sicher eine gute Idee, geht hier aber am Thema vorbei

    nöö

    Erfahrung mit Minimaltracht.

    Steht auch da.


    Also, starke Völker, können ihre Reserven am schnellsten und sichersten auffüllen.

    Sind Resilienter gegen Krankheiten.

    Machen sofort Freude, kommt Tracht.

    Haben oben schon was drinn, wo Schwache nix haben.

    Schaut an euren Stand, hab ich Recht?

    Die Betriebsweise ist es, nicht das Schied.

    Also der Daumen und Paarungskontrolle, und immer mehr wie ausreichend Futter und Platz für ein Großes Volk :u_idea_bulb02:

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

  • Habe heute Morgen die Bienen aus der Heide zum Heimatstand gebracht, hier stehen drei DD-Völker, (die gehören nicht mir, ich gebe nur Ratschläge). Eines davon ist richtig stark, als ich um 7:00 Uhr bei 13 °C ankam war dieses schon gut am Fliegen und die Bienen sackten schwer auf das Flugbrett. Dieses Volk fliegt mer als doppelt so stark als die anderen, vor allem schon dann, wenn diese noch „schlafen“! Um hohe Erträge zu erzielen braucht man vor allem eine gute Biene. Dann braucht es den Imker der das Volk stark übers Jahr führt. Das ist schwer aus Büchern zu lernen, weil die Rahmenbedingungen so unterschiedlich sind.

  • Moin,


    Meister Binder arbeitet mit zwei schieden, weis nicht ob er es erfunden hat.

    Bei einer Durchsicht wird ein Schied zur Beutenwand geschoben und die Waben der Reihe nach auch rüber geschoben. Zum Schluss das zweite schied davor und fertig ists. Die Waben werden nicht wieder zurück geschoben.


    Lg Dirk

  • Ja. Jürgen propagiert, dass einmal durchsehen reicht. Ich habe bei mir auch zwei Schiede drin. Ganz so eng wie Jürgen und Eugen oder Ralf führe ich sie nicht.
    Jürgen versucht den Imkern bei zu bringen, Zeit zu sparen. Durchschauen auf Zellen und dabei von einer Seite auf die andere und hierbei die Wabe einmal anfassen. Kein zweites Mal. Schaffe ich nicht.
    Wenn ich wissen will, ob ich von dem Volk umlarven möchte, muss ich die Königin gesehen habe. Sonst fällt die aus der Vermehrung raus.

    Daher geht das nicht.
    rase dir gebe ich recht, das gibt komische Bienen. Ich habe lieber etwas Futter und Platz im Volk. Honigraum kommt bei Binder später als bei dir. Du bis früher dran Ich auch erst bei 12 k Bienen.


    Vermehrung macht er über Kunstschwärme. Nicht über Ableger sowei ich weis. Ich mache dagegen zwei Waben Ableger im Mai und versuche, wenn ich Schröpfe nur Bienenmasse zu nehmen. Das lehr Jürgen auch, denn nicht kommenden Bienen sind das Problem beim Schwarm, sondern die zu vielen im Volk.


    Was er auch gut lehrt, ist das rechzeitige Raum geben, beim zweiten.
    Ab dem dritten solle abgeschleudert werden. Macht aber Eugen auch so.


    Wie arbeitet Jungels? Habe sein Buch im Urlaub gerade dabei und kann mal rein schauen. Ich bin noch auf der Such nach meinem Weg zum Erfolg :)


    Wärmebrett: Irgendein billiges Mulitplex 8 mm oder Sperrholz mit einer dickeren Aludämmfolie aus dem großen Kaufhaus. 10 % kleiner als das Gitter im Boden.

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