Traubensaft als Winterfutter

  • Das sagt mir aber auch, dass frühes einfüttern in Zeiten des Klimawandels keinen Sinn mehr gibt, da die Bienen auch relativ spät im Jahr noch reichlich Nektar eintragen, sei es vom Springkraut oder eben von Weintrauben

    Ich habe mir angewöhnt frühzeitig 2 große Futterstöße zu geben (TBE und dann nochmal 1-2 Wochen danach). Dann wird erstmal abgewartet was so in der Natur passiert und im Zweifelsfall im fortgeschrittenen September Sirup gehen um auf die Zielmenge zu kommen. So verhungert kein Volk und man kann innerhalb einer Woche auf das Zielgewicht kommen oder verzichtet auf weiteres einfüttern, wenn noch was von draußen reinkommt.

  • IMG_2404.jpg Hallo

    so sehen alle meine 45 Beuten aus, selbst die Ableger haben 2 Kisten voll gemacht mit Traubensaft. Der Saft ist mikrobiologische stark belastet, die Beuten riechen nach Essig

    Das Brutnest ist klein. Der Traubensaft steht unmittelbar an den verdeckelten Zellen an. Unsere Trachtnet Waage (1416) hat eine tägliche Zunahme von über 1 kg täglich in den letzten 14 tagen. Seit 1. September wurden 20 kg eingetragen, jetzt ist das zum Stillstand gekommen. Da die aufgeplatzten Weinberge abgeerntet worden sind

    Was würdet ihr empfehlen wie soll ich vorgehen. Es betrifft nicht nur mich in unserer ganzen Region ist der Teufel los.

    Vielen Dank im Voraus.

    Thomas

  • Leider habe ich keinen Link gefunden mit dem Info Brief des DLR RLP. Christoph Otten

    Bezüglich Traubensaft in den Beuten

    Diese Woche bekam ich den als Mail. Wie kann ich den Text einstellen?

  • Leider habe ich keinen Link gefunden mit dem Info Brief des DLR RLP.

    Am besten selbst kurz zusammenfassen, der Text ist ja urheberrechtlich geschützt. Du bräuchtest für eine komplette Wiedergabe ("Nur im Original und mit Quellenangabe") sonst am Einfachsten die Zustimmung der Autoren... Sonst kann Hartmut Ärger bekommen...

  • Laut Honigverordnung dürfen die Rohstoffe für Honig nur "Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindende Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten" sein.

    Ich gehe davon aus, dass Traubensaft keine "Sekret" des Weinstocks ist. Also wird daraus kein Honig i.S. d. Honigverordnung. Folglich ist der Wein daraus kein Honigwein.

    Ich denke alle Arten von Säften vor allem der Früchte sind in der Honigverordnung umfasst. Wenn selbst zuckerhaltige "Ausscheidungen" von Insekten inbegriffen sind wie von Baumsäften und sicher auch Fruchtsäften so folgere Ich, dass Fruchtsäfte die durch Bienen gesaugt werden erst recht darunter fallen.


    Insekten nähren sich an Fruchtsäften und manche machen sogar Honig daraus. Derlei Naturgesetze wird die Honigverordnung wohl unter Sekrete subsumiert haben.


    Dresdner Grüße

  • Es geht mir nicht um die Verwertung, aus essigstichigen Trauben wird essigstichiges Winterfutter. Die Bienen werden krank und koten in die Beute. Wie würdet ihr vorgehen um das zu vermeiden.

  • Was bleibt Dir übrig?

    Raus damit.

    Schleudern, wenn geht und dann wegschmeissen.

    Frische Honigräume und/oder Waben drauf und einfüttern.

    Noch gehts.

    Sonst wüsste ich auch nichts.

  • Noch ist es nicht zu spät, die Völker komplett neu einzufüttern, die Brutwaben würde ich unten drinnen lassen, mit Leerwaben auffüllen und darüber eine Zarge mit bebrüten Waben, dann geht die Königin schneller hoch und legt ein neues Brutnest.

  • Die Empfehlung vom Bieneninstitut war raus damit, weil mineralstoffreich und somit nicht als Winterfutter geeignet.


    Ich drück dir die Daumen, daß du noch soviele milde Nächte hast, daß sie dir genügend Futter zum Überwintern abnehmen.


    ...und bin heilfroh, dass die Winzer hier rechtzeitig gelesen haben.

    Der Tradition verbunden, der Natur verpflichtet.

  • Seh ich entspannt.

    Gotthardsternli

    Da bleibt doch immer ein Rest Trauben hängen .

    Ist nicht so dramatisch , im Winter sind ja meist auch noch Ein paar Flugtage.

    naja, abgerechnet wird im Frühjahr ;)

    Meine Bienis stehen mit einem Stand auch am Weinberg, bislang war Traubensaft zum Glück nie ein Thema.


    Dieses Jahr ist, wie Weinmichel03 schon schrieb, aber sehr speziell durch die aufplatzenden Trauben. Eine kleine Menge direkt am oder ins Brutnest eingetragen ist sicherlich kein Problem, aber auf solchen Mengen wie bei ihm würde ich mich nicht trauen, die Bienen in den Winter zu schicken.


    Bei uns haben halt die Winzer sehr schnell reagiert und die Lese vorgezogen.

    Der Tradition verbunden, der Natur verpflichtet.

  • Mir wurde jetzt geraten, nach Rücksprache mit dem DLR Mayen, den Zuckergehalt und dadurch die Haltbarkeit des Winterfutters zu prüfen. Des weiteren ein leeres Rähmchen neben das Brutnest zu platzieren, damit die Königin weiter stiften kann. Hoffen wir mal das alles klappt

  • Zitat
    Zitat

    ...der Saft ist mikrobiologisch hoch belastet, die Beuten riechen nach Essig...

    Macht das dann Sinn, das Zeugs über Winter drin zu behalten? Das wäre nicht die erste Fehldiagnose der Mayener.

  • Zitat
    Zitat

    ...der Saft ist mikrobiologisch hoch belastet, die Beuten riechen nach Essig...

    Macht das dann Sinn, das Zeugs über Winter drin zu behalten? Das wäre nicht die erste Fehldiagnose der Mayener.

    Wenn du genug Waben hast wäre sonst noch ne TBE (in diesem Fall totale Bauerneuerung?) möglich?

    Bienen seit 2019, Warré-Beuten im Umstellungsprozess auf Dadant-Blatt-Trogbeuten, Naturbau, aktuell 13 Kisten beider Formate mit Völkern und Ablegern.

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