Traubensaft als Winterfutter

  • Hallo

    Meine Völker haben seit der Ernte etwa 10 kg Zucker bekommen, jetzt füllen sich die Zargen massiv. Häufig wird das Brutnest schon eingeengt. Die Bienen Tragen Traubensaft in großer Menge ein, da ich mitten im Weinbaugebiet imkere ist dabei auch kein Mangel.

    Dieses Jahr ist es durch Verletzung der Beeren deutlich mehr als normal. Ich denke so 50-50 Zucker zu Saft.

    Kann ich dadurch Probleme bei der Überwinterung bekommen, gibt es eine Strategie um dem Problem zu begegnen.

  • Das sagt mir aber auch, dass frühes einfüttern in Zeiten des Klimawandels keinen Sinn mehr gibt, da die Bienen auch relativ spät im Jahr noch reichlich Nektar eintragen, sei es vom Springkraut oder eben von Weintrauben

    Carnica :) in Segeberger Magazinen :) auf Deutschnormal (DNM) 1.0 Hoffmann :) wie in unserer Region üblich !! :)

  • wenn man davon dann Met machen würde wäre es dann Met oder Wein ?

    Laut Honigverordnung dürfen die Rohstoffe für Honig nur "Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindende Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten" sein.

    Ich gehe davon aus, dass Traubensaft keine "Sekret" des Weinstocks ist. Also wird daraus kein Honig i.S. d. Honigverordnung. Folglich ist der Wein daraus kein Honigwein.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • Das sagt mir aber auch, dass frühes einfüttern in Zeiten des Klimawandels keinen Sinn mehr gibt, da die Bienen auch relativ spät im Jahr noch reichlich Nektar eintragen, sei es vom Springkraut oder eben von Weintrauben

    Das ist natürlich regional sehr unterschiedlich. Ich frage mich eher, ob man das Einfüttern ändern oder verschieben muss. Ich füttere zur Zeit noch mit dünner Zuckerlösung. Bei der bisherigen Hitze dürfte das den Bienen helfen, weil sie kein Wasser eintragen müssen.

    Es war schon bisher so, dass bei mir das meiste Winterfutter über das verdünnte Füttern nach der letzten Ernte (meist Anfang Juli) in die Völker kam. Mitte September habe ich dann zugesehen, dass die Völker komplett aufgefüttert sind (also die Zielmenge an Winterfutter haben). Mittlerweile schaue ich auf den Wettertrend und warte mit dem abschließenden Auffüttern eher noch.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • Es geht mir weniger um Pflanzenschutzmittel oder die Verwertung des Produkts sondern um die Überwinterung meiner Völker. Traubensaft besteht zu etwa 15% aus Zucker, 8% aus Säuren, 1 Gramm Mineralien. Wenn Zucker und Säuren aufkonzentriert werden habe ich am ende 30 g Säure je Liter, verdünnt mit dem Sirup haben wir immer noch 15 Gramm Säure pro Liter.

    Das erscheint mir recht unbekömmlich. Dazu 5 gr. Mineralien hauptsächlich Kalium.

    Ich frage mich nun ob ich noch einen honigraum aufsetze um den Saft vom Brutnest fernzuhalten.

  • Ich selbst habe da keine Erfahrung zu, aber die Nachbarimkerin. Im Nachhinein vermutlich so erklärbar. Letztes Jahr waren wir zum Grillen ende August bei Ihr. Ich wunderte mich, warum sich Ihre Bienen sehr rege am Fallobst der Pflaumen labten. Im Frühjahr 2023 beklagte Sie dolle "Scheißerei" bei Ihrem Volk. Könnte evtl. vom Pflaumensaft her rühren. Wie die Zusammensetzung des Pflaumensaftes ist, kann ich leider nicht sagen - auf jeden Fall hilft Pflaumensaft bei Verstopfung :/ . Der hohe Fruchtzuckeranteil sollte auch genannt sein.

  • Problematisch ist Futter mit hohen Anteilen an Ballaststoffen nur wenn die Damen nicht raus können. Also beim Futter was mitten im Winter verwertet wird. Das was "ganz vorne" liegt wird im Herbst verbraten, das was "ganz hinten" liegt im späten Frühjahr. Beides Zeiten wo immer wieder Flugwetter herrscht, somit eher unproblematisch.

    Die Frage wäre bei den 10 kg, die Du vorher eingefüttert hast, was davon übrig geblieben ist. Dann lässt sich das Ganze besser abschätzen. Eine gewisse Unsicherheit bleibt aber so oder so.

  • Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindende Exkrete von an Pflanzen...

    Was sind Trauben am Rebstock denn anderes? Wespe oder Hornisse macht Loch in Traube, Bienen kommen erst danach auch an den Traubensaft.


    Zumindest hier beobachte ich das wiederholt so, dieses Jahr fehlen Hornissen und Wespen in größerer Anzahl, also gibt's auch keinen Traubensaft ;)


    Für mich ist eine Traube, die noch am Rebstock hängt, durchaus am Leben.

    Der Tradition verbunden, der Natur verpflichtet.

Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.