Bloß nicht stören

Werbung
  • Hallo Zusammen,


    in den letzten Tagen lese ich hier immer wieder den Hinweis, einen Ableger oder Kunstschwarm jetzt dringend eine Woche geschlossen zu lassen. Und das, obwohl ich in diesen Fällen zu einer sofortigen, gezielten Durchsicht geraten hätte und obwohl ich genau zu diesen Zeiten schon Dutzende Male in solche Völker geschaut habe, um zum Beispiel Ableger zu füttern oder Kunstschwärme oder Feglinge an Tag 3 zu sprühen.

    Ich höre diese Warnungen schon seit ich mit dem Imkern angefangen habe und musste mich einige Male wirklich überwinden, um doch rein zu schauen, weil mir die Kiste zum Beispiel so leicht vor kam. Und dadurch habe ich auch schon etwa zwei Ableger, zwei Völker und drei Kunstschwärme vor dem Verhungern bewahrt (entweder weil ich vorher eine Dummheit begannen hatte oder weil es im Juni so lang geregnet hatte)

    Jetzt würde mich mal interessieren: Gibt es hier jemanden, der durch zu frühes oder zu oft reinschauen schon einmal selbst(!) einem Volk konkret geschadet hat?


    Liebe Grüße,

    Jan

  • Werbung
  • Also mir fällt da nur eine Untat von mir ein, die doch noch gut ausging. Unbegattete Königin aufgeflogen, einen Kreis gedreht und wohl doch irgendwie wieder in der Kiste gelandet. Hatte eigentlich nicht mit gerechnet. Ansonsten denke ich wie du, wo kein Schaden da kein Grund sich nicht kümmern zu wollen. Manchmal hilft es aber doch die Finger still zu halten. Besonders bei Anfängern wie ich.

  • Ich habe es nicht einmal geschafft, das berühmte erste eigene Volk totzugucken, obwohl ich mir damit ECHT Muhe gegeben habe (die waren damals z.T. zum fotografieren zweimal am Tag auf :D )

    Linksrheinisches Niederrheinkind auf dem Weg zur rechtsrheinischen Wahlkölnerin.

    Seit 2017 mit Begeisterung an ihren konstant drei Dadant-mod-Kisten.

  • Meine Meinung: Wenn alles normal läuft, ist weniger (reinschauen) mehr.

    Ableger haben Futterwaben, Kunstschwärme auch, Naturschwärme brauchen mich nicht. Wozu (in den ersten 2-3 Wochen) reinschauen?

    Flugloch beobachten genügt.

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • Ich denke, die Warnungen beziehen sich auf Leute die nach dem Einschlagen an Tag eins, zwei und vier reingucken, die Königin suchen und jedesmal das Brutnest auseinander bauen. Det is Mist. OXS sprühen geht halt nicht anders, aber Futter sollte doch geplant genug drin sein. Bin ganz bei dir, dass man auf jeden Fall groben Schaden vom Volk abwenden muss, aber denen ständig die Höhle aufreißen ist irgendwie gemein.

  • Ich hatte Anfangs durch zu frühes reinschauen einige eingeknäulte und dadurch beschädigte Jungköniginnen. Seitdem ich zeitlich oft gar nicht mehr dazu komme zu früh reinzuschauen und die einzelnen Kö`s aufgrund der Anzahl auch nicht mehr so wichtig sind, läuft es jetzt schon ewig ohne Ausfälle.

  • Gibt es hier jemanden, der durch zu frühes oder zu oft reinschauen schon einmal selbst(!) einem Volk konkret geschadet hat?

    Ja, hier, mich.


    Frisch gefangener Schwarm, nach wenigen Tagen mal schnell schauen ob man die Königin zeichnen kann. Hui, da fliegt sie weg.


    Ableger, mal schnell schauen ob Begattung funktioniert hat. Keine Eier, guckste halt mal nach Mutti. Zack, weg fliegt sie.


    Ableger geöffnet zur Kontrolle. Alles gut. Zwei Wochen später wundere ich mich (nicht) über viele Nachschaffungszellen.


    Alles schon mehrfach passiert. Eingeknäuelte Königinnen hatte ich auch schon einige. Selbst im Zeichenkolben wurde mir mal eine abgestochen.


    Ich schätze, oft bekommt man auch gar nicht mit wenn man es verbockt hat. Hat die Begattung halt nicht geklappt. Macht man dann aber meist nicht dran fest, dass man zur Unzeit dran war. Da wird es eine hohe Dunkelziffer geben.


    Habe die gleiche Erfahrung gemacht wie Ron. Keine Zeit haben kann da echt von Vorteil sein. Fehlendes Futter erkenne ich (und du genauso :) ) auch ohne Öffnen der Kiste. Wenn's zu leicht ist, schnell die Futtertasche oder den Fütterer füllen und weiter geht's.

  • mehr Völker (ab 10), 2-4 Stände, weniger Zeit, mehr Gelassenheit, die machen zu lassen, solange sie gelassen auf Besuche von mir und anderen Grundstücksnutzern reagieren

    einige wenige Eingriffe am Brutraum im Jahreslauf statt ständig in den Völkern zu stören- keine durch den Imker verursachte Weiselverluste( durch Sabotage der stillen Umweiselung)

    Die Schwarmkontrollen als Versteckspiel, das der Bienenhalter meist verliert....

    keine Handlungen vornehmen, die ein weiteres Eingreifen zum Termin erfordert - dazu gehören immer Futter-Reserven lassen

    es sollte keine Rolle spielen, ob ich in einer oder 2 Wochen wieder vorbei komme, deshalb mag ich keine Methoden, die eine Kontrolle nach 1-2 Tage erfordern wie z.B. Langzeitverdunster und sperre Weiseln auf Fernständen nicht in Käfige, sondern mindestens 1 Zarge

  • Ist halt nicht immer alles richtig und falsch.

    Ein guter Ableger der Planmaessig funktioniert aus Brutwaben kann nach ca 20 Tagen oder so besprüht werden.

    Aber man koennte nach 5 Tagen zu kleine Zellen Brechen, oder feststellen dass nach 7 Tagen keine Zellen mehr da sind weil eine andere Koenigin Zuflog.

    Bienen plötzlich zu wenig kein Futter durch Raeuberei Flugloch zu gross oder Kiste umstellen.

    Das mit dem davonfliegen von Koeniginnen gibt es leider auch.

    Idealerweise macht man sich Termine aber wenn man mehrere verschieden alte Voelker hat wird es schwer.

    Eine Regelmäßige Prüfung bringt oft Erkenntnisse die man sonst nicht hat.

    Z. B. Volk hat umgeweiselt und nicht Koenigin ist schlanker und hat eine andere Farbe...

Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.