Dadant zweizargig

  • Guten Morgen,

    ich imkere mit 3 Völkern in Berlin auf 10er Dadant. Am Sonntag habe ich geschleudert. Eines der Völker, das drei Honigräume komplett voll gemacht hat, ist unglaublich stark. Ich hatte schon im zeitigen Frühjahr erwartet, dass Schwarmlust entsteht, habe aber die ganze Zeit über keine Weiselzellen gefunden.

    Wie dem auch sei: Nach dem Ausschlecken und Entfernen der drei Honigräume saß die ganze Beute von außen voll mit Bienen - auch nach Stunden noch. Ich habe mich dann entschlossen, dem Volk einen Honigraum zurückzugeben, weil sie offenkundig keinen Platz mehr hatten. Mir ist klar, dass die Dadant-Betriebsweise kein mehrzargiges Überwintern vorsieht - in diesem Fall möchte ich es aber mal ausprobieren, nicht zuletzt deswegen, weil ein stark überwinterndes Volk auch einen starken Start im Frühjahr erwarten lässt. Ein Trenngitter darf ich vermutlich nicht einlegen, weil dann die Königin im Winter dem Volk nicht hinterherwandern kann - die Honigwaben muss ich daher wohl nächstes Jahr einschmelzen? Oder kann ich davon ausgehen, dass die Königin die Brut weiterhin im Brutraum ablegt?. Gibt es darüber hinaus denn noch was zu beachten, oder verfahre ich so wie immer, insbesondere auch im Hinblick auf die Futtermenge (ich gebe meist, je nach Volksstärke, 15-18 Kilo in Wasser gelösten Zucker). Vielen Dank für Eure Tipps!

    Peter

  • Jetzt alles abraeumen ist bei solchen Voelkern zu FRUEH. Die brauchen Raum und auch Pletz zum zwischenlagern. Es kann auch noch Honig kommen.

    Ich hab 2 12er Dadant so eingewintert war gut. Brutraum war auch voll.

    Oben kommt das Futter evtl. Vor dem Winter bereits weg.

    Nicht taeuschen lassen kann sein dass bis September das Futter verbrutet ist.

    Naechsten Frühling Absperrgitter dazwischen und Koenigin runter.

    Bebruetete Honigwaben nicht einlagern wegen Motten.

  • TBE bei den 3 Völkern und aus der Brut 1-2 neue Völker machen. Wenn du die nicht behalten willst, wirst du jetzt sicher auch noch verkaufen können in Berlin.


    Wenn ich meine 10er Dadant jetzt auf die Brutzarge drücke bersten die auch vor Bienen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt der Normalzustand für Wirtschaftsvolk. Wenn du 3-4 HR mit Bienen voll hast müssen die ja irgendwo hin. Deswegen sind das noch keine Übervölker oder sowas.

  • ...

    Gibt es darüber hinaus denn noch was zu beachten, oder verfahre ich so wie immer, insbesondere auch im Hinblick auf die Futtermenge (ich gebe meist, je nach Volksstärke, 15-18 Kilo in Wasser gelösten Zucker). Vielen Dank für Eure Tipps!

    Es geht nicht darum wie viel Futter du in das Volk bringst. Sondern wieviel Futter sie zum Überwintern haben.

    Bisher habe ich mich und die Bienen in Sicherheit gewogen, wenn Ende September genug Futter in der Kiste war. Der letzte Herbst mit den milden Temperaturen und daher längerer Brutphase hat mich eines Besseren gelehrt.

  • Ich habe mich dann entschlossen, dem Volk einen Honigraum zurückzugeben, weil sie offenkundig keinen Platz mehr hatten. Mir ist klar, dass die Dadant-Betriebsweise kein mehrzargiges Überwintern vorsieht -

    10er DD mit HR überwintern ist eine gängige Betriebsweise, schau mal z.B. bei Raymond Zimmer: Die Buckfastbiene.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Vielen Dank für Eure Kommentare! Ihr habt mir sehr weitergeholfen!

    Viele Grüße

    Peter

    P.S.: Leider sind die beiden anderen Völker eher schwächlich. Vielleicht lege ich die zusammen (noch dieses Jahr?) und mache aus dem "fetten" Volk einen Ableger. Die Gensubstanz jedenfalls scheint gut zu sein...)

  • Blöde Frage: Ist das dein erstes Jahr mit Bienen?
    Ich hab den Eindruck da fehlt ganz viel notwendiges Grundwissen?

    Wie wär's mit nem Buch zur Betriebsweise?
    Vielleicht für den Anfang das von Werner Gerdes, Melanie von Orlow oder Reiner Schwarz?

    "Das Wort gleicht der Biene: Es hat Honig und Stachel."

  • Nach dem Ausschlecken und Entfernen der drei Honigräume saß die ganze Beute von außen voll mit Bienen - auch nach Stunden noch. Ich habe mich dann entschlossen, dem Volk einen Honigraum zurückzugeben,

    Das mag Platz schaffen. Aber ich setze da lieber unter und lasse das Futter (ev. noch Tracht) über Kopf einlagern. Gegebenen Falls kann auch nach unten die Brut wachsen.

    Oder hat das Nachteile an einem Stand mit mehreren Völkern?

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • Vielen Dank für Eure Kommentare! Ihr habt mir sehr weitergeholfen!

    Viele Grüße

    Peter

    P.S.: Leider sind die beiden anderen Völker eher schwächlich. Vielleicht lege ich die zusammen (noch dieses Jahr?) und mache aus dem "fetten" Volk einen Ableger. Die Gensubstanz jedenfalls scheint gut zu sein...)

    Wir haben Anfang Juli. Ein Volk was jetzt schwächlich ist, hat ein ernsthaftes Problem, sofern es nicht kürzlich einen Schwarmabgang hatte.


    Genetik, Varroabefall, Brutkrankheiten o.ä. wäre so das erste was ich hinterfragen würde.


    Naheliegend wäre eine Verstärkung der schwächeren Völker durch das „starke“ Volk, weil du da ja eh Bienenmasse über hast wie du sagst bzw andeutest.


    Je nachdem was die Schwächlinge für Probleme haben kann eine Umweiselung und Verbesserung der Genetik hilfreich sein.

  • Vielen Dank für Eure Kommentare! Ihr habt mir sehr weitergeholfen!

    Viele Grüße

    Peter

    P.S.: Leider sind die beiden anderen Völker eher schwächlich. Vielleicht lege ich die zusammen (noch dieses Jahr?) und mache aus dem "fetten" Volk einen Ableger. Die Gensubstanz jedenfalls scheint gut zu sein...)

    Warum verstärkst du dann nicht die Schwächlinge mit den Bienen aus dem/den HR des starken Volkes? ergibt mehr Sinn als an eine zweite BR Zarge zu denken.

  • es kommt auf deinen Standort an- noch blühen Linden, und es gibt noch mögliche Tracht, die nicht den BR einschnüren soll- mindestens 1 HR mit den Pollenbelasteten Waben kann wieder drauf. Mit ASG.

    Wenn man komplett HR abräumt, muß auch Futter im BR sein oder sofort gefüttert werden.

    Varroa- Plan? AS, TBE, Käfigen...?

    Ich überlege immer vor dem Schleudern was mit HR Bienen wird- entweder TBE - also Feglinge+ Brutscheunen ( auf kleinem BR mit alten Weiseln) oder Kunstschwärme (zum Termin reife begattete Weiseln!) entweder als HR-Saugling oder besser Bienen von der Bienenflucht in die KS-Kiste (2kg) - man braucht Zargen und MW. Die behandelten Brutscheunen werden wieder KS oder zum Verstärken der Ableger aus den Kielern genutzt.

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