Zander 1 zargig überwintern

  • Ein weitere Aspekt könnte noch die Rasse deiner Bienen sein.


    Ich habe ein Volk, da ist Buckfast "mit drin". Die brüten das ganze Jahr wie bekloppt, auch spät im Herbst und früh im Frühjahr. Der Futterverbrauch ist entsprechend. Die hätte ich einzargig nicht ohne Nachfütterung durch den Winter gekriegt. Die "reinen" Carnica-Völker waren deutlich zurückhaltender bei der Brut.


    Ich werde für diesen Winter alle Völker die ausreichend stark sind, zweizargig einfüttern und bei der Auswinterung dann auf eine Brutraumzarge zusammenstauchen.


    Grundsätzlich muss man bei einzargiger Betriebsweise mit Zander oder DNM genauer hinschauen. Während der Tracht ist das kein Problem, da schaut man sowieso öfter nach den Bienen. Während der "Ruhezeit" lässt einen die zweite Zarge dann einfach entspannter schlafen.

  • Vielen Dank für all die Antworten. Ihr habt mir sehr weitergeholfen.

    Ich werde dieses Jahr alle Völker zweizargig überwintern. Ich denke ich habe letzte Saison entwedern beim einengen zu viel Bienenmasse verloren, oder meinen Bienen hatten im Frühjahr einfach für kurze Zeit zu wenig Futter. Bei mir hat es erst so richtig im HR ab ca. Juni geknallt.

    Trachtnet sagt aber übereinstimmend ab Ende April ging es los, nicht viel, aber immer mal wieder.


    Was ich nicht ganz verstanden habe ist das die Bienen einfach nicht in die "Pötte" gekommen sind. Futter war teilweise auf den Außenwaben noch vorhanden, aber auf den Brutwaben gab es nicht überall Futterkränze. Es hat aber ab ca. Ende April angefangen zu honigen.
    Des Weiteren hat ein Bienenstand fast komplett in Schwarmstimmung ab Mai geschaltet. Wichtig evtl. noch: Ich habe es 2022 das erste mal geschafft alle Königinnen auszutauschen! Es waren also alles 2022er Königinnen. Teilweise Buckfast.


    Erklärung:

    1. Zu wenig Bienenmasse
    2. Ich habe die "Schwärmer" geschröpft --> Evtl. nächstes Jahr gar nicht mehr, nach allem was ich hier so lese
    3. Evtl. ist erst der Brutraum vollgemacht worden. Da hier in der Gegend nur ca. 10-15 kg waren... ist das evtl. einfach im Brutraum und für die Brut verbraucht worden.
    4. Kombination aus allen obenstehenden....


    Nächstes Jahr:

    • überwintern mit HR
    • evtl. Thermoboden/Decke ab Januar
    • evtl. ApiFonda von Februar bis April (bis Trachtanfang) falls nicht genug Futter an den Brutwaben ist.
    • Einengen mit der Sal-Weide und Abspeergitter rein (Futter runter)
    • Oben zunächst am Rand noch Futter lassen und das mit der ersten richtigen Tracht entnehmen

    Somit sollte genug Futter vorhanden sein und hoffentlich auch genug Bienen.


    Vielen Dank euch allen!

    Augeres

  • Wenn du 1-Zarger schröpfst, bremst du natürlich deren Potential ein. Daneben empfehle ich das Überwintern auf 1,5 bis 2 Zargen. In der Saison reicht eine. Bienen dürfen nie hungern!

  • Ich habe ein Volk, da ist Buckfast "mit drin". Die brüten das ganze Jahr wie bekloppt, auch spät im Herbst

    Meine „halben“ und „ganzen“ Buckis haben regelmäßig im September keine Brut mehr, weil die fertig sind für den Winter. Ist auch gut gegen Varroa. Bis Mitte April die Tracht bei uns los geht, brauchen die trotzdem wesentlich mehr als schwache Brüter. Ich hab auch reinrassige Carnica und halbe Carnica hier, die Mitte April 8 Waben Dadant voll gebrütet haben, die brauchten genauso viel.


    Was ich nicht ganz verstanden habe ist das die Bienen einfach nicht in die "Pötte" gekommen sind. Futter war teilweise auf den Außenwaben noch vorhanden,

    Das reicht doch schon. Die merken dann im Frühjahr, dass nur noch außen etwas Futter ist und schränken dann die Brut ein. Das Volkswachstum ist ja exponentiell in der Zeit, das heißt wenn da am Anfang ein bisschen eingeschränkt wird, heißt das die volle Volksstärke wird erst vielleicht 2 Wochen nach Start des Raps erreicht. Wenn dann noch ein paar andere Faktoren wie von dir genannt dazu kommen, ist man schnell im Juni. Ich finde deine Analyse macht Sinn und wahrscheinlich war es von allem etwas.

    Viel Erfolg nächstes Jahr!


    PS: Achtung mit den Buckis, je nach Linie und Laune kann es sein, dass die dir im März einfach alles Futter wegbrüten und dann in wenigen Tagen verhungern! Aber du hast ja schon geschrieben, dass du Futterteig besorgst 💪

  • bei einzargiger Völkerführung ist wichtig das frühzeitig der 1. HR draufkommt.( Kirschblüte od. früher) nimmt auch den Schwarmdruck.

    Der Honigkranz hat ja im Brutraum wenig platz, es wird dann im HR gelagert

    und wider verbraucht (Futterkranz). bis richtig Tracht herrscht.

  • Wenn die Frühtracht nicht befriedigt, kann das am Wetter liegen, am Standort, oder an der Überwinterung. Diese wiederum stützt sich auf viele und langlebige Winterbienen. Dafür ist eine funktionierende und rechtzeitige Varroabehandlung nötig sowie die Aufzuchtbedingungen zum entsprechenden Zeitpunkt.

    Ich finde, gerade bei den trockenen und pollenarmen Augusten, die Spätsommerpflege entscheidend. Bei einzargiger Überwinterung im Zandermaß ist ein brutanregendes Füttern (oft und dünn, lieber mit Zucker oder zumindest Sirup auf Saccharosebasis) extrem heikel. Daher plädiere ich für den Einsatz einer Halbzarge, die über Absperrgitter mit eingefüttert wird und dann im Spätherbst oder frühen Frühjahr untergesetzt wird. Weidennektar kann auch im noch untergesetzen Stadium gepuffert werden, und zur ersten Honigraumgabe kommt der dann drauf und bleibt da bis zum Abräumen.

    Über die Saison ist das Führen im angepassten Brutraum kein Problem, auch wenn die Geometrie des Quaders nicht das ist, was die Bienen von sich aus machen würden. In der Zeit nach der Ernte allerdings sollten wir die Brutbemühungen nicht einschränken, und da ist es eben sehr vorteilhaft, Raum für Futter über der Brutkugel zur Verfügung stellen zu können.

  • Wenn die Frühtracht nicht befriedigt, kann das am Wetter liegen, am Standort, oder an der Überwinterung.

    oder an der Auswinterung/Durchlenzung


    Weidennektar kann auch im noch untergesetzen Stadium gepuffert werden, und zur ersten Honigraumgabe kommt der dann drauf und bleibt da bis zum Abräumen.

    Hast du das schonmal gesehen? Ich habe heuer zur Weidenzeit etwa wöchentlich in die Völker geschaut, Dadant Brutraum, darunter ein 0,5 DN Honigraum. Ich konnte sehen, dass in die Brutwaben Nektar getragen wurden, zum Teil mehrere Waben, aber im Honigraum unten kam nichts an. Das waren Buckfast und Carnica, jeweils F0 und F1.

  • Weidennektar kann auch im noch untergesetzen Stadium gepuffert werden, und zur ersten Honigraumgabe kommt der dann drauf und bleibt da bis zum Abräumen.

    Hast du das schonmal gesehen? Ich habe heuer zur Weidenzeit etwa wöchentlich in die Völker geschaut, Dadant Brutraum, darunter ein 0,5 DN Honigraum. Ich konnte sehen, dass in die Brutwaben Nektar getragen wurden, zum Teil mehrere Waben, aber im Honigraum unten kam nichts an. Das waren Buckfast und Carnica, jeweils F0 und F1.

    Also bei Zander einzargig bei untergesetzten Honigräumen nicht, da ich das noch nicht gemacht habe.


    Weidenhonig in den Honigzargen, definitiv, zuletzt war 2022 schon eine Tendenz da den ggf zu schleudern (knapp eine Flachzarge je Volk). Dann kam ein Kälteeinbruch und es wurde fast alles wieder aufgefressen.


    2023 war gar nichts in die Richtung zu sehen. Da ging alles was reinkam ins Brutnest von der Weide.

  • Eine Frage noch dazu. Was mache ich im Frühjahr mit den Waben aus der zweiten Zarge. Die sind teilweise bebrütet, teilweise ist dort Winterfutter. Ich kann sicherlich ein paar nach unten hängen und könnte somit auch einen Wachskreislauf herstellen (mache ich teilweise schon durch schröpfen und . Aber teilweise sind die bestimmt auch neu. Könnte man die für den ersten HR verwenden?

    Alles was schon bebrütet ist, wandert beim Einengen dann in die untere Zarge, den BR. Alles was dort ohne Brut und zu viel ist, fliegt raus - in den Schmelzer. Wenn es wirklich mehr als 10 Rähmchen mit Brutt gibt - war ich zu spät. Oder einzelne Waben mit ein wenig Brut am unteren Ende bleiben dann über dem Absperrgitter (also im HR), bis die Brut ausgelaufen ist.

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