Zander 1 zargig überwintern

  • Hallo zusammen,


    ich möchte meine Völker zum zweiten Mal 1 zargig überwintern und habe folgende Fragen.

    1. Nach der Honigernte (nächste Woche) müsste ich theoretisch die Honigräume sofort entfernen. Da es aber noch relativ viele Bienen gibt werden diese dann doch wahrscheinlich zu wenig Platz haben? Wie geht ihr vor?

    Alternative: einen Honigraum belassen, 5 Kilo Füttern und dann mit AS behandeln. Dann könnte ich Ende August einengen. Dann habe ich aber Waben die mit Apifonda voll sind (die gehen nach unten in den HR) und die AS abbekommen haben. Darf man Waben die AS abbekommen haben noch für den HR verwenden??? Des weiteren greife ich relativ spät im Jahr in das Bienenvolk ein.


    2. Idee ist an den Seiten jeweils 4 Waben (auch Brut falls nötig) zu entnehmen und dann sofort 5 Kilo Futter zu geben. Pollen soll aber auch vorhanden bleiben.

    Danach dann mit AS behandeln.

    Und dann Ende August jede Woche nochmal ca. 3 kg zu geben. Macht das Sinn? Ideen, Vorschläge?

    Bedenken habe ich vor allem wie schon in Punkt 1 geschrieben wegen dem Platz.


    3. Meine Bienen haben dieses Jahr praktisch kaum Frühjahrshonig gesammelt. Generell war es dieses Jahr kein perfekter Frühling in unserer Gegend. Es waren selten mehr wie 14 Grad und oft war es einfach zu windig und kalt. Sommerblüte war ok. Falls das nächste Jahr wieder ein Misserfolg im Frühjahr wird, werde ich den Versuch einzargig für gescheitert erklären.

    Nächstes Frühjahr würde ich in so einem Fall relativ früh Apifonda geben.


    4. Ein genereller Gedanke zu einzargig:

    Wenn ich jetzt einenge und mir dadurch Bienenmasse verloren geht, hat das Einfluss auf den Überwinterungserfolg?



    Vielen Dank für eure Hilfe

    Augeres

  • Hallo Augeres, ich bin auch noch nicht lange dabei, aber Deine Frage 4 zeigt eigentlich, dass Du Dich etwas mehr mit der Theorie der Bienenhaltung auseinandersetzen solltest. Hast Du einen Imkerpaten? Bist Du in einem Imkerverein?

    Grundsätzlich würde ich Dir empfehlen, zweizargig zu überwintern, dann hast Du kein Problem mit dem Platz. Im Frühjahr nimmst Du den oberen Raum ab und kannst einräumig imkern (mache ich auch so).


    Grüße

  • Hallo,


    wo willst Du denn überwintern? In den Alpen auf 1.000 Meter Einzelaufstellung im Magazin am Steilhang - oder in der Kölner Bucht im Bienenhaus am beheizten Stall? Profil ausfüllen hilft da immer....

    Wenn ich jetzt einenge und mir dadurch Bienenmasse verloren geht, hat das Einfluss auf den Überwinterungserfolg?

    Ja - klar! Das heißt nicht das es scheitert, aber je stärker Du überwinterst, desto größer sind die Chancen - bei genügend Futter und gesundem Volk - auch wieder stärker auszuwintern.


    3. Meine Bienen haben dieses Jahr praktisch kaum Frühjahrshonig gesammelt. Generell war es dieses Jahr kein perfekter Frühling in unserer Gegend. Es waren selten mehr wie 14 Grad und oft war es einfach zu windig und kalt. Sommerblüte war ok. Falls das nächste Jahr wieder ein Misserfolg im Frühjahr wird, werde ich den Versuch einzargig für gescheitert erklären.

    Kommt hallt auf die Gegend an - haben nur Deine Bienen so wenig gesammelt oder war es generell schwierig bei Dir - Profil ausfüllen hilft da immer...

    Wenn Du das wirklich prüfen willst, mach es doch mal Halbe-Halbe am gleichen Stand!

    Alternative: einen Honigraum belassen, 5 Kilo Füttern und dann mit AS behandeln. Dann könnte ich Ende August einengen. Dann habe ich aber Waben die mit Apifonda voll sind (die gehen nach unten in den HR) und die AS abbekommen haben. Darf man Waben die AS abbekommen haben noch für den HR verwenden???

    Das ist von der Region eher unabhängig. ;) Das wäre das Vorgehen, wie man es oft liest: Futterstoß, AS und dann Auffüttern. AS wird, da nicht fett-oder wachslöslich, bis zum nächsten Frühjahr nicht mehr vorhanden sein. Habe ich auch so gemacht, aber immer zweizargig - um Berlin rum kann es im Winter sehr kalt werden und auch das Frühjahr hatte bis auf die letzten vier Jahre auch eher einen späten Start.

    2. Idee ist an den Seiten jeweils 4 Waben (auch Brut falls nötig) zu entnehmen und dann sofort 5 Kilo Futter zu geben. Pollen soll aber auch vorhanden bleiben.

    Danach dann mit AS behandeln.

    Und was machst Du dann mit der (unbehandelten) Brut?

  • Hallo Augeres, ich bin auch noch nicht lange dabei, aber Deine Frage 4 zeigt eigentlich, dass Du Dich etwas mehr mit der Theorie der Bienenhaltung auseinandersetzen solltest. Hast Du einen Imkerpaten? Bist Du in einem Imkerverein?

    Grundsätzlich würde ich Dir empfehlen, zweizargig zu überwintern, dann hast Du kein Problem mit dem Platz. Im Frühjahr nimmst Du den oberen Raum ab und kannst einräumig imkern (mache ich auch so).


    Grüße

    Danke für deine Information. Ich Imkere seit 12 Jahren auf Zander zweizargig und bin im Imkerverein. Fragen wollte ich trotzdem, da das ja die Daseinsberechtigung dieses Forums ist und ich dadurch noch mehr Input bekomme. Letztes Jahr zum ersten Mal auf einer Zarge eingewintert und dieses Jahr ausgewintert. Eigentlich hat alles relativ gut geklappt. Völker sind gut durch den Winter gekommen. Weniger Material, schnelle Durchsicht. Einziges Manko sind die Fragen die ich gestellt habe unter anderem auch die schlechte Frühlings Blüte. Andere Imker in der Gegend hatten Frühlingsblüte, aber auch nur knapp über 10 kg, teilweise auch gar nichts.

    Bei mir waren es ca die Hälfte.

  • Danke für deine Antwort.

    Ich Imkere im Raum Trier bis jetzt auf zwei Zargen Zander nach dem Liebig Prinzip. Letztes Jahr das erste Mal umgestellt und etwas neues probiert. Hauptgrund war die aufwendige Schwarmkontrolle und die Bienen wollten eigentlich immer erst nach dem Raps in den HR. Waren also nicht früh genug soweit. Idee war das 1 zargig hier helfen kann.


    Evtl liegt das Problem auch darin das meine Bienen dieses Jahr zu wenig Futter ab März/April hatten und dadurch geschwächt in die Frühtracht sind. Vereinzelt hatte ich gefüttert aber evtl muss ich hier noch besser erkennen wann Futtermangel herrscht (Vermutung).


    Generell geht es mir aber um die Betriebsweise Zander 1 zargig. Wie engt man ein. Wie führt man die Völker.


    Vielen Dank für Ideen, Anregungen und Vorschläge.

  • Hallo Augeres,

    ich führe meine Völker auch 1-zargig mit 10 Zanderrähmchen als Brutraum durch die Saison.

    Nach dem Abschleudern gibt es dann Teilen und Behandeln (damit hast du dann nicht mehr so viele Bienen drin) und Auffüttern - ich gebe dann aber einen zweiten Brutraum und gehe je nach Stärke mit 14-18 Rähmchen durch den Winter. Im Frühjahr drücke ich dann wieder auf 10 Rähmchen zusammen.

    Habe das Überwintern mit 1 Zarge auch schon überlegt - mir ist das aber zu knapp und eng mit dem Platzbedarf für Futter und Brut.

    Viele Grüße

    Unterfranken - Hassberge - 10 WV - Zander einzargiger BR - HR als Ganzzarge

  • Hallo Augeres,


    Ich Imkere im Raum Trier bis jetzt auf zwei Zargen Zander nach dem Liebig Prinzip. Letztes Jahr das erste Mal umgestellt und etwas neues probiert. Hauptgrund war die aufwendige Schwarmkontrolle und die Bienen wollten eigentlich immer erst nach dem Raps in den HR. Waren also nicht früh genug soweit. Idee war das 1 zargig hier helfen kann.

    Dann hast Du also einen ähnlichen "Werdegang" wie ich, ich imkere seit einiger Zeit auch nur noch mit einem Brutraum. Ich überwintere aber hier im Osten immer zweizargig - und schlafe dafür im Frühjahr viel entspannter, wenn es noch mal kalt wird. Ist in Trier vielleicht nicht kriegsentscheidend, aber teste es doch mal halbe-halbe!

    Evtl liegt das Problem auch darin das meine Bienen dieses Jahr zu wenig Futter ab März/April hatten und dadurch geschwächt in die Frühtracht sind. Vereinzelt hatte ich gefüttert aber evtl muss ich hier noch besser erkennen wann Futtermangel herrscht (Vermutung).

    Das spricht ja eigentlich nur für eine Überwinterung auf zwei Zargen... Die Beinen haben dann neben der Brut noch Platz um genug Futter einzulagern, wenn Du es ihnen gibst oder sie es noch sammeln.


    Im Frühjahr ist das Volk geschrumpft und das Aussortieren der Waben bzw. das Einengen ist dann einfach und schnell erledigt - ganz anders als jetzt. Und wenn Du ein wirklich starkes Volk hast, dann hast Du im Sommer auch eher Problem, die auf einer Zarge geführt aufzufüttern, während sie noch möglichst zahlreich die Winterbienen erbrüten sollen!

  • Ich kann Dir zur einzargigen Betriebsweise in Zander nicht helfen, da ich selber Segeberger habe, aber vom Platz ist die Zander Beute nicht viel größer.


    In Segeberger füttere ich mit einer Flachzarge als HR auf, und setze diese Zarge dann unter. Damit hast Du sowohl Platz für die Bienen nach der Ernte, und Platz für Futter, damit der Brutraum nicht zu eng wird.


    Ich kombiniere das gerne mit einer TBE. Also BR, ASG, Leere Flachzarge, Bienenflucht 1-x HR.

    Dann HR abnehmen, TBE machen, und dann BR,ASG, Leere Flachzarge, Fütterer.


    Ende September - Anfang August setzt Du die Flachzarge ohne ASG unter. Also Flachzarge, BR.


    Im Frühjahr, kommt die Flachzarge dann wieder mit ASG hoch.Als BR, ASG, Flachzarge.

  • Die anderen Imker hatten mehr Frühtracht, Futtermangel im März/April, Platzmangel im Spätsommer: deswegen überwintere ich zweizargig. Deswegen muss man aber nicht auch in der Saison zweizargig imkern. Ich setze die dann im frühen Frühjahr auf eine Zarge zurück. Der „Honigraum“ bleibt über ASG drauf, da ist dann normal noch genug Futter bis zur Tracht drin und die können ohne Futter- oder Platzmangel brüten, wie sie wollen.

  • Das spricht ja eigentlich nur für eine Überwinterung auf zwei Zargen... Die Beinen haben dann neben der Brut noch Platz um genug Futter einzulagern, wenn Du es ihnen gibst oder sie es noch sammeln.


    Im Frühjahr ist das Volk geschrumpft und das Aussortieren der Waben bzw. das Einengen ist dann einfach und schnell erledigt - ganz anders als jetzt. Und wenn Du ein wirklich starkes Volk hast, dann hast Du im Sommer auch eher Problem, die auf einer Zarge geführt aufzufüttern, während sie noch möglichst zahlreich die Winterbienen erbrüten sollen!

    Hallo HaroldBerlin,

    Danke für deine Antwort.

    Hört sich für mich nach einer guten Betriebsweise an. Könnte ich so probieren. Eine Frage noch dazu. Was mache ich im Frühjahr mit den Waben aus der zweiten Zarge. Die sind teilweise bebrütet, teilweise ist dort Winterfutter. Ich kann sicherlich ein paar nach unten hängen und könnte somit auch einen Wachskreislauf herstellen (mache ich teilweise schon durch schröpfen und . Aber teilweise sind die bestimmt auch neu. Könnte man die für den ersten HR verwenden? Die Gefahr die ich sehe ist das ich bei sehr vielen Völkern so Waben generiere die ich wenn dann nur im Brutraum verwenden kann und so ein zu großes Wabenlager bekomme.


    Viele Grüße, Augeres

  • Die anderen Imker hatten mehr Frühtracht, Futtermangel im März/April, Platzmangel im Spätsommer: deswegen überwintere ich zweizargig. Deswegen muss man aber nicht auch in der Saison zweizargig imkern. Ich setze die dann im frühen Frühjahr auf eine Zarge zurück. Der „Honigraum“ bleibt über ASG drauf, da ist dann normal noch genug Futter bis zur Tracht drin und die können ohne Futter- oder Platzmangel brüten, wie sie wollen.

    Hallo JaKi ,

    Diesen Honigraum hast du dann aber auch bei der AS Behandlung drauf gehabt und dort ist dann auch Futter drin. Evtl ist hier sogar gebrütet wroden? Wie machst du das dann bei der Honigernte mit diesem Raum? Schleuderst du den mit? Ich habe gelesen die meisten lassen 2-3 Waben dieses Raums stehen.


    Vielen Dank,

    Augeres

  • Der Honigraum über ASG im zeitigen Frühjahr (das ist nicht einfach die 2 Winterzarge mit ASG dazwischen) ist vor allem "Platz" für die Damen und für Futterreserven (die natürlich nicht geerntet werden). Bebrütete Waben sind da dann (bei mir) keine mehr drin.


    Schau dir mal den den hier verlinkten Leitfaden von Guido Eich an.

    Da wird das Prinzip gut zusammengefasst.

  • Hallo Augeres,


    meine Völker laufen von der Auswinterung bis zum letzten abschleudern mit einem Brutraum Zander.

    Nach der TBE, die jetzt bald ansteht, füttere ich die Wirtschaftsvölker auf zwei Zargen ein und weisel die Königinnen um die ich ersetzen möchte.

    Hatte bis jetzt immer Völker die noch Futterteig zum Ende des Winters abgenommen haben, von daher wäre es mir zu riskant auf 10 Waben einzuwintern.

    Bin allerdings eine halbe Stunde von deinem Standort entfernt und in der Eifel ist es im Winter, dann doch, schattiger als an der Mosel.



    Ameisensäure benutze ich nicht, da kann ich nichts zu beitragen.

Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.