Königinnen beseitigt!

  • Kann mir jemand folgendes Phänomen erklären? :/


    Ich habe bei zwei Völkern in höchster Schwarmstimmung die Königinnen mit ein paar Brutwaben und Bienen entnommen (Königinnenableger), dabei alle Weiselzellen gebrochen. Fünf Tage später habe ich nochmals alle Zellen gebrochen und dann vollreife (letztjährige) Königinnen unter Futterteigverschluss zugehängt. Meine Überlegung war, dass die Völker durch die erzwungene Brutpause aus dem Schritt geraten, die Ferienwünsche aufgeben und die zwar fremden, aber vollreifen Königinnen (die bis unmittelbar vor dem Transfer gelegt hatten!) dankbar annehmen würden. Acht Tage später wiesen die beiden Völker – übereinstimmend – lediglich eine knappe Handfläche voll offener Brut auf. Keine Stifte, keine Königin, keine Weiselzellen. Welchen dummen Fehler habe ich begangen? Zu wenig lang gewartet? Passte halt zeitlich gerade nur so, weil die letztjährigen Königinnen an jenem Morgen eh aus ihren Völkern entfernt werden mussten …

  • Werbung
  • Du hast im Mai eine vollreife Königin (ohne Gefolge) einem Wirtschaftsvolk gegeben... - das war der Fehler/Risiko das Du eingegangen bist...

    Ich hatte im Kopf, dass Bruder Adam die Auffassung vertreten hat, eine vollreife Königin könne quasi jederzeit einem Volk zugesetzt werden, auch einem Wirtschaftsvolk (z.B. hier: 1950 – Über das Zusetzen von Königinnen – Imkerei F. Meyer (imkerei-meyer.com)). Wahrscheinlich hat er sich auf Zeitpunkte ausserhalb der Saison bezogen (Monate mit R), auch wenn das im Vortragsskript nirgends so explizit zu finden ist und es im Gegenteil sogar heisst, der Volkszustand sei irrelevant.


    Seltsam ist, dass die Königinnen wenige Stifte legen durften, bevor sie abgemurkst wurden.


    Noch seltsamer ist, dass sich die beiden Völker daraus keine Weiselzellen gezogen haben; sie müssten bis dahin doch bemerkt haben, dass sie fast hoffnungslos weisellos waren.

  • Seltsam ist, dass die Königinnen wenige Stifte legen durften, bevor sie abgemurkst wurden.


    Noch seltsamer ist, dass sich die beiden Völker daraus keine Weiselzellen gezogen haben; sie müssten bis dahin doch bemerkt haben, dass sie fast hoffnungslos weisellos waren.

    eben...

  • Werbung
  • Nein, das ist nicht seltsam, das habe ich schon oft erlebt - daher würde ich das eher als Risiko bezeichnen und weniger als Fehler. Angenommen ist eine Königin erst wenn deren eigene Töchter im Volk sind. Oft reicht es auch, wenn deren erste Brut verdeckelt ist.


    Bruder Adam: Bei jedem Satz den er geschrieben hat, stehen noch mindestens zwei Sätze zwischen den Zeilen. Alles was selbstverändlich, oder allgemein bekannt ist, hat er grundsätzlich nicht erwähnt. Bei einem Züchter mit über 40 Jahren Berufserfahrung auf allerhöchste Level, ist das was für so einem Menschen "selbstverständlich" ist, vielen anderen Imkern oft noch nicht einmal bekannt - das macht es auch so schwer seine Werke zu verstehen...

  • Auch wenn ich mich wiederhole...


    Wenn möglich, immer eine Königin mit bienenbesetzten Brutwaben in ein Empfängervolk einsetzen - ins Brutnest mittig. Das klappt meistens, auch jetzt.


    Bspw. habe ich für die Zucht im schwarmtriebigen Volk einen Königinableger gemacht und diese Wabe zwischen bereits eingesetzte Brutwaben mit fremden Bienen gesetzt - alles bestens. Die kommt nach 2 Wochen wieder in ihr Altvolk, auf genau diese Weise.


    swissmix, shit happens - machst Dir neue...

  • Fünf Tage ist zu wenig. Außerdem ist Schwarmzeit und das sind Vollvölker.


    Ich hatte letztes Jahr bei einem Volk einen Königinnenableger gemacht und nachziehen lassen. Die Neue kam vom Begattungsflug wohl nicht zurück. Weiselprobe eingehangen: es wurde Zellen gezogen, mittig auf der Wabe.

    Weiselprobe raus, Königin aus einem benachbarten Mini per Zusetzkäfig rein, drei Tage später: wohl wieder weisellos. Nochmal Weiseprobe rein, wieder Zellen gezogen. Nochmal eine Königin im Käfig rein, wieder abgestochen. Dann hab ich sie abgefegt.

    Wenn ich statt einem Käfig ein Mini zum Zusetzen nehme, ist mir das noch nie passiert, auch nicht in der Schwarmzeit.

    Dieses Jahr probieren wir es das erste mal mit Ablegerkisten statt Minis und das funktioniert bisher genauso gut. Die muss man hinterher nichtmal wieder rausnehmen.

  • In den Monaten ohne R setze ich geschlüpfte Königinnen nur mit Personal zu. Wenn ich dieses nicht verfügbar habe, nehme ich Krabbelzellen. Meine Versuche mit Zweitschlupfzellen waren nicht überzeugend. Wenn ich keine Krabbelzelle verfügbar habe, lasse ich nachschaffen mit einer Brutwabe von einem anderen Volk. Geschlüpfte Königinnen, Jungfern oder begattet, in Ausfresskäfigen ins Volk gebracht, werden eher beigesetzt als zugesetzt.

    Gruß Bernd http://www.hommel-blechtechnik.de

    "Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel."

    (Bertrand Russel, englischer Philosoph und Mathematiker 1872 - 1970, Nobelpreis für Literatur 1950)

  • Werbung
  • oder nimm alle Brut raus, setze die in eine separate Kiste bis die Brut komplett geschlüpft ist, Zellen brechen!

    Dem entstandenen Ks (Altvolk) kannst ne neue im Käfig zusetzen.

    Die geschüpften Bienen gibst du wieder zurück.

    Alles ander folgt gerne murphys Gesetz

    Bruder Adam tauschte die nach bestimten Regeln aus, Hast du die befolgt (stehen nicht im Buch) kennst du die?

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.