Hallo zusammen
Aufgrund von Rückfragen zu RE: Schwarmsaison 2023 versuche ich hier zu erklären, was ich gerade für ein Konzept anwende. Vorneweg, ich bin immer noch in der Grundausbildung, das Konzept wird so vermittelt und ich bin gespannt, was ihr für etwaige Nachteile daran ausmacht. Womöglich kann ich auch nicht alles perfekt wiedergeben, ein bisschen Nachsicht bitte
Das ganze funktioniert wohl mit fast jeder Kiste (hier Dadant) und leicht angepasst auch bei Hinterbehandlern.
Ziele
Varroa-Reduktion
Jungvolkbildung
Schwarmkontrolle
Vorgehen
Die genannten Daten sind als Orientierung jene, mit denen ich gerade arbeite.
1) Im angepassten Brutraum mit Schieden auf 4 Dadant Waben + Drohnenwabe wird Ende März (ich glaube da hat hier die Weide angefangen zu blühen) der erste Honigraum als Raumerweiterung (ohne Absperrgitter) aufgesetzt. Starke Völker brüten da bereits rauf in den Honigraum. Das wären Kandidaten für die Zucht, aber so weit bin ich noch nicht.
2) Einige Zeit später (9.4.) Bevor der Schwarmtrieb erwacht (Spielnäpfchen vorhanden), wird die Kö im Honigraum mittels Absperrgitter abgesperrt.
3) Nach 10 Tagen (19.4.) müssen im Brutraum allfällige Schwarmzellen gebrochen werden.
4) An Tag 19 (24.4.) wird die Kö in den Brutraum entlassen, das Absperrgitter bleibt.
5) An Tag 25 (3.5.), und jetzt wird es spannend, reproduziert die Varroa-Milbe nur noch im bebrüteten Honigraum, da im Brutraum alle Brut geschlüpft ist. D.h. >90% der Milben sind oben. Mit diesem Honigraum wird inkl. einem Teil ansitzender Bienen ein Brüter erstellt, also Honigraum auf neuen Boden stellen, entweder Kellerhaft oder 3km weg stellen.
6) Nach weiteren 5 Tagen (8.5.) dem Brüter eine Schüttelzelle zusetzen.
7) An Tag 18 ab Erstellung Brüter (22.5.) ist alle Brut geschlüpft und kann mit Oxuvar abgesprüht werden.
8. Nach dem Absprühen (24.5) kann der Brüter auf Neubau (in die verdiente richtige Kiste) gesetzt werden.
Da ich am 3.5. noch keine Schüttelzelle auftreiben kann, habe ich Punkt 4 und 5 zusammen gelegt und der Brüter soll sich eine eigene Kö nachschaffen.
Das Verfahren erscheint mir insbesondere bezüglich Varroa-Reduktion und Jungvolkbildung schlüssig und effektiv. Auch bei der Schwarmkontrolle sehe ich Vorteile, wenn sie denn richtig gemacht wird ... Der Aufwand ist da, insbesondere sollte gut geplant werden. Übermässig kompliziert oder arbeitsintensiv ist es nicht, einfach die Kö muss gefunden werden. Bei Dadant muss ein Honigraum eingeschmolzen werden, bzw. wir machen etwas ganz ähnliches dann nochmal für die Sommerbehandlung. Anderes Thema, wenn gewünscht kann ich das im Sommer auch dokumentieren.
Wenn man nicht wie hier gezeigt seine Völker verdoppeln möchte, kann anstatt der einzelnen Brüter alternativ ein weiselrichtiger Sammelbrüter erstellt werden.
So, das war alles. Zerpflückt es!
Lg, Simon